Das musikalische Erbe Europas mit der Welt teilen
Benedikt Stampa legt Festspielhaus-Programm vor

Foto: Monika Rittershaus
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„Die Musik ist eine nach vorne gewandte Veränderungskunst. Ihre Kraftbedeutet unsere Freiheit.“
Mit diesem Bekenntnis stellte Baden-Badens designierter Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa heute (15.3.2019) sein erstes Programm für das
größte deutsche Opern- und Konzerthaus vor. Der 53jährige ist ab Juli offiziell
künstlerisch für das Festspielhaus Baden-Baden verantwortlich.

Die Saison2019/2020 beginnt am 27. September 2019 mit John Neumeiers Inszenierung
der Ballettoper „Orphée et Eurydice“ von Christoph Willibald Gluck.
Ein Sehnsuchtsort wird dringend benötigt
„Mir ist es wichtig, die Musik ernst zu nehmen und das musikalische Erbe
Europas mit der Welt zu teilen“, so Benedikt Stampa. Dazu zähle es auch,
Komponisten wie Beethoven, Bach oder Gluck nicht eindimensional als „unsere“
Künstler zu bezeichnen oder ihre Werke oberflächlich zu betrachten.
„Beethovens Musik kommt nicht aus der Zuckerdose“, so Stampa, der den
Komponisten zu dessen 250. Geburtstag in der kommenden Saison in das Zentrum seines Programms stellt. „Baden-Baden war einst ein wichtiger Denk- und Diskussionsort für die ganze
Welt. Diese Energie möchte ich für die Zukunft nutzen und sie in den
bedeutenden Künstlern und Werken spiegeln. Das Publikum und die Künstler
finden in Baden-Baden einen Sehnsuchtsort, der in unserer Zeit dringend
benötigt wird – sei es zum „Zu-sich-finden“ oder für die Debatte der großen
Menschheitsthemen.“

Eine neue Dirigenten-Generation
In der Saison 2019/2020 wird in Baden-Baden insbesondere eine neueGeneration von Dirigenten den Ton angeben. Kirill Petrenko, Teodor Currentzis,
Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Lahav Shani und Mirga Gražinytė-Tyla
stehen ebenso am Pult bedeutender Orchester wie ihre hier schon gut
bekannten Kollegen Sir Simon Rattle, Thomas Hengelbrock und Valery Gergiev.

Osterfestspiele mit den Berliner Philharmonikern und „Fidelio“
Zum ersten Mal wird Kirill Petrenko 2020 die Osterfestspiele der BerlinerPhilharmoniker in Baden-Baden als Chefdirigent gestalten und mit „Fidelio“
auch Beethovens einzige Oper leiten. Die slowenische Regisseurin Mateja
Koležnik wird die Oper in Baden-Baden neu inszenieren. Die Trägerin des
österreichischen Nestroy-Preises betritt mit dieser Produktion die große
Opernbühne. In weiteren Konzerten der Osterfestspiele 2020 treten Yannick
Nézet-Séguin, Tugan Sokhiev und Herbert Blomstedt an das Pult der Berliner
Philharmoniker. Erstmals in der Geschichte des Orchesters führen
Kammermusik-Ensembles sämtliche Streichquartette Beethovens innerhalb
eines Festivals auf. Als Opern- und Jugendprojekt entsteht eine
Neuinszenierung der Oper „Simplicius Simplicissimus“ von Karl Amadeus
Hartmann.

Gewandhausorchester Leipzig mit Sommer-Residenz
Im Rahmen der Sommerfestspiele 2020 wird das Gewandhausorchester Leipzigeine Residenz in Baden-Baden beziehen. Chefdirigent Andris Nelsons leitet
Bachs h-Moll-Messe, einen Bruckner-Abend sowie die Baden-Baden Gala 2020,
die Johann Strauß gewidmet sein wird, der einst persönlich in Baden-Baden
seine Walzer und Operetten vorstellte.
Valery Gergiev, der das Festspielhaus Baden-Baden als Dirigent 1998 eröffnete,
leitet im Sommer 2020 gleich zwei konzertante Opern von Giuseppe Verdi:
„Attila“ und „Der Troubadour“ beenden die Saison 2019/2020 an der Oos.

John Neumeier präsentiert Oper
Zur Saisoneröffnung wird John Neumeier erstmals in Baden-Baden alsOpernregisseur zu erleben sein. Seine Produktion von Glucks „Orphée et
Eurydice“ kommt als großer Erfolg über Chicago und Hamburg in den
Schwarzwald. Außerdem zeigt das Hamburg Ballett John Neumeiers
„Beethoven-Projekt“ – ein biografisches Ballett, in das unter anderem
Beethovens „Prometheus“-Ballettmusik und dessen dritte Sinfonie „Eroica“
verwoben ist. (rb)

Infos: Der Vorverkauf für das Programm des Festspielhauses Baden-Baden2019/2020 beginnt am Montag, 18. März 2019, www.festspielhaus.de

Umfrage FCK

Foto: Monika Rittershaus
Intendant Benedikt Stampa | Foto: Christian Grund
Autor:

Jo Wagner

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