Am 19. November in Hilst
Deutsch-französischer Volkstrauertag

Soldatenfriedhof in Solers (37 km südöstlich Paris). Hier haben 2.228 deutsche Gefallene ihre letzte Ruhestätte. | Foto: gemeinfrei
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Hilst (Südwestpfalz). „Um unserer gemeinsamen wechselhaften Geschichte zu gedenken“ begeht die Gemeinde Hilst (Verbandsgemeinde Pirmasens-Land) den Volkstrauertag dieses Jahr gemeinschaftlich mit der benachbarten französischen Kommune Roppeviller. „Im Anschluss werden wir gemeinsam auf dem Dorfplatz die deutsch-französische Freundschaft mit Leben füllen und im Austausch beim ‚Vin d’honneur‘ (Ehrenwein) im Dorfgemeinschaftshaus miteinander ins Gespräch kommen“, heißt es in der von den Bürgermeistern Philipp Andreas (Hilst) und Serge Stebler (Roppeviller) unterzeichneten Einladung.

Gedenken und Gedankenaustausch am Sonntag 19. November
Die Gedenkveranstaltung findet am Sonntag 19. November 2030 ab 16.00 Uhr am Ehrenmal auf dem Friedhof Hilst (Friedhofstraße) statt, im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft beider Seiten. Gemeinsam soll die Erinnerungskultur der wechselhaften Geschichte von Deutschland und Frankreich in den Fokus gerückt werden, gefördert durch den deutsch-französischen Bürgerfonds, kündigt die Gemeinde Hilst an. „Wir gedenken allen Opfern von Krieg, Hass und Gewalt, blicken aber auch in die Zukunft und wollen das Band der deutsch-französischen Freundschaft stärken. Dabei soll der Gedanke der Völkerverständigung stehen und die Kultur, die uns in der Grenzregion auf beiden Seiten verbindet, gelebt werden“, erklärt Ortsbürgermeister Philipp Andreas zur Motivation dieses Gedenken (erstmalig) zusammen mit der Nachbargemeinde in Frankreich zu begehen. Beim anschließenden „Vin d’honneur“ soll der Austausch im Mittelpunkt stehen und die deutsch-französische Freundschaft zelebriert werden. „Zur gesamten Veranstaltung sind alle herzlich eingeladen“, heißt es in der Mitteilung aus Hilst weiter.

Stichwort Volkstrauertag
Volkstrauertag ist nach gegenwärtiger Regel am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent. Ein erster Tag dieses Namens wurde 1925 begangen „für die im Weltkriege Gefallenen“ und ist zurückzuführen auf eine Initiative des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. 1934 bis 1945 war er in „Heldengedenktag“ umbenannt und im Charakter völlig verändert. Ab 1946 fanden, beginnend in einzelnen Gegenden der damaligen westlichen Besatzungszonen, wieder Volkstrauertage im ursprünglichen Sinn statt, und 1950 die erste zentrale Veranstaltung im Deutschen Bundestag. Mit dieser soll gemäß heutiger Widmung an die Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen erinnert werden. Dieses Jahr ist dort Kronprinzessin Victoria von Schweden angekündigt.
   In der DDR gab es von 1952 bis 1990 den Internationalen Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg.

Stichwort „deutsch-französischer Bürgerfonds“
Der Deutsch-Französische Bürgerfonds berät, vernetzt und finanziert Projekte, die die deutsch-französische Freundschaft und Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Er fördert eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niedrigschwellig und steht allen Akteuren der Zivilgesellschaft offen.
   Der Fonds geht auf den 2019 zwischen Deutschland und Frankreich geschlossenen Vertrag von Aachen (über beidseitige Zusammenarbeit) zurück und wurde im April 2020 errichtet. Er wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt und zu gleichen Teilen von der Bundesregierung und der französischen Regierung finanziert. (Quelle: Gemeinde Hilst)

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Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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