Tischtennis-Bundesliga: Saarbrücken und Düsseldorf marschieren vorneweg
Grünwettersbach verliert gegen Saarbrücken

Saarbrückens Patrick Franziska | Foto: BeLa Sportfoto
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Der Vormarsch von Borussia Düsseldorf war auch vom TSV Bad Königshofen nicht zu stoppen: Am 8. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) setzte sich der Rekordmeister 3:1 in Unterfranken durch. Vorne aber steht weiterhin der 1. FC Saarbrücken TT, der beim ASV Grünwettersbach 3:0 gewann. Dritter sind nun die TTF Liebherr Ochsenhausen, während der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell den zweiten Sieg in Serie bejubeln durfte.

Die Personalsituation machte letztlich den Unterschied im Duell zwischen dem TSV Bad Königshofen und Borussia Düsseldorf. Denn während der deutsche Rekordmeister aus dem Vollen schöpfen konnte, mussten die Unterfranken in Kilian Ort und Mizuki Oikawa auf gleich zwei Leistungsträger verzichten. Und genau hier, auf den Positionen zwei und drei, ging Düsseldorf in Führung. Das erste Einzel des Nachmittags nämlich war eine klare Sache zugunsten Bad Königshofens: Bastian Steger überraschte Anton Källberg mit großer Aggressivität und verbuchte mit 11:4 und 12:10 eine 2:0-Satzführung. Nach und nach kam der Düsseldorfer zwar besser mit Stegers Spiel zurecht und schaffte mit 11:8 den 1:2-Satzanschluss. Der Sieg des TSV-Routiniers aber geriet nicht mehr in Gefahr, ein 11:7 im vierten Satz bedeutete den 3:1-Erfolg und die Führung Bad Königshofens.

Diese aber hielt nur rund 20 Minuten, denn Timo Boll sorgte im Anschluss für den Ausgleich. Gegen Koudai Hiraya aus Bad Königshofens Trainingsteam hatte der Weltranglistensiebte keine Mühe und siegte 11:0, 11:6 und 11:7. Deutlich mehr zu kämpfen hatte Ricardo Walther im Duell auf Position drei, doch auch hier ging der Punkt an Düsseldorf. Mit 11:8, 9:11, 11:5, 10:12 und 11:8 kämpfte er Filip Zeljko nieder. „Dieser Sieg war für die Mannschaft sehr wichtig. Ich hoffe, dass ihm das einen Schub gibt“, sagte Düsseldorf-Trainer Danny Heister. Die Entscheidung fiel im mit Spannung erwarteten Duell der Topspieler: Zwar ging der erste Satz mit 11:8 an Steger, dann jedoch drehte Boll auf. Mit 11:1 sorgte er für den 1:1-Satzausgleich, um anschließend durch 11:9 und 11:9 in den weiteren Sätzen den Düsseldorfer Erfolg perfekt zu machen. „Trotz der Niederlage war es ein tolles Spiel für die Zuschauer, das sehr viel Spaß gemacht hat“, sagte Steger. „Ich glaube, wir haben Düsseldorf einen tollen Kampf geliefert.“

Saarbrücken bewahrt in Grünwettersbach die Nerven
An der Spitze bleibt derweil der 1. FC Saarbrücken TT, der sich mit 3:0 beim ASV Grünwettersbach durchsetzte. Schlüssel zum Erfolg war die Aufstellung: FCS-Trainer Slobodan Grujic hatte sich für Patrick Franziska an Position zwei entschieden und lag damit goldrichtig. Zwar fand das Duell mit Wang Xi zunächst auf Augenhöhe statt, nach dem 11:8 im ersten Satz wurde Franziska Mitte des zweiten aber immer stärker. Mit 11:6 holte sich der 27-Jährige die 2:0-Führung. Im dritten Satz dann hatte Franziska endgültig alles im Griff und sicherte sich acht Matchbälle, von denen er gleich den ersten zum 11:2 und damit zum 3:0 nutzte. Der Saarbrücker Sieg war damit auf den Weg gebracht.

Den zweiten Punkt steuerte Darko Jorgic bei. Nach 11:5 und 11:5 in den ersten beiden Sätzen gegen Tobias Rasmussen erkämpfte sich der Grünwettersbacher im dritten zwar eine 6:1-Führung, die er zum 11:7 ins Ziel brachte. Der Sieg Jorgics aber geriet nicht mehr in Gefahr, mit einem 11:8 im vierten Satz sorgte der Slowene für das Saarbrücker 2:0. Eine Führung, die schließlich Shang Kun zum 3:0-Endstand finalisierte. Zwar hatte der Chinese mit Dang Qiu einige Mühe, spielte letztlich aber seine ganze Erfahrung aus. Trotz eines 1:2-Satzrückstands nach 9:11, 11:7 und 7:11 behielt Shang die Nerven und sorgte mit einem 11:8 für den Entscheidungssatz. In diesem verbuchte der Saarbrücker dank einer sensationellen Rückhand eine 10:7-Führung und nutzte den ersten von drei Matchbällen zum 3:2. „Es ist immer ein heißer Tanz in Grünwettersbach“, analysierte Franziska nach dem siebten Saisonsieg Saarbrückens. „Wir wussten, dass sie hintenraus noch einmal gefährlich werden können. Daher war es wichtig, dass Shang Kun den Deckel draufgemacht hat.“ Eine Gratulation gab es von ASV-Coach Joachim Sekinger: „Glückwunsch an Saarbrücken zum verdienten Sieg“, sagte er. „Trotz der Niederlage haben wir eine gute Leistung abgerufen und uns gut verkauft.“

TTF-Doppel macht erneut den Unterschied
Erstmals in dieser Saison den Sprung in die Play-off-Plätze haben die TTF Liebherr Ochsenhausen geschafft. Durch den 3:2-Erfolg beim TTC Schwalbe Bergneustadt steht der Titelverteidiger nun auf Platz drei mit weiterhin zwei Punkten Rückstand auf das Führungsduo. „Wir haben unseren Rhythmus inzwischen gefunden“, sagte TTF-Trainer Dmitrij Mazunov nach der Partie, „hoffentlich läuft es so weiter.“ Der wettbewerbsübergreifend achte Sieg in Folge war allerdings harte Arbeit. Denn insbesondere Benedikt Duda lieferte Ochsenhausen harte Gegenwehr. Zunächst im ersten Einzel: Gegen Jakub Dyjas war Duda nach 5:11, 11:9, 7:11 und 11:8 sowie einem 5:8-Rückstand im Entscheidungssatz bereits auf der Verliererstraße, der 25-Jährige aber erhöhte noch einmal die Intensität und verbuchte sechs Punkte in Folge zum 11:8 und damit zum 3:2-Erfolg. Im vierten Einzel ließ er Sieg Nummer zwei folgen: Im Topspiel gegen Simon Gauzy, der Hugo Calderano auf Position eins vertrat, verbuchte Duda einen bemerkenswerten 11:7, 9:11, 11:2, 11:3-Erfolg und brachte sein Team damit ins Doppel.

Die weiteren zwei Punkte nämlich waren zwischenzeitlich an Ochsenhausen gegangen: Gauzy behielt in den entscheidenden Momenten gegen Alvaro Robles die Nerven und siegte 3:0 (11:7, 11:6, 11:9), während Stefan Fegerl lediglich im dritten Satz gegen Paul Drinkhall das Nachsehen hatte und ein 3:1 (11:4, 12:10, 5:11, 11:7) holte. Im Doppel schließlich war Fegerl dann erneut gefordert, und an der Seite von Vladimir Sidorenko lieferte er eine starke Leistung gegen das Duo Robles/Drinkhall. Nach einem 10:12 im ersten Satz kämpfte sich das TTF-Doppel nach Rückständen immer wieder zurück, wehrte zahlreiche Satzbälle ab, um seinerseits durch 12:10, 11:9 und 12:10 in dem heißumkämpften Match zu triumphieren. Bereits in der Vorwoche beim 3:2 gegen Bad Königshofen hatten Fegerl/Sidorenko den Unterschied gemacht. „Bergneustadt hat ein starkes Doppel, aber ich vertraue meinen Jungs. Deswegen hatte ich keine Bedenken“, sagte Mazunov. Enttäuschung herrschte dagegen bei Bergneustadt: „Das Doppel ist eigentlich unsere Paradedisziplin, daher schmerzt die Niederlage sehr“, erklärte Duda.

Werder hat Play-off-Plätze im Visier
Anschluss an die Spitzengruppe und damit an die Play-off-Plätze hält der SV Werder Bremen. Nach zuvor drei Niederlagen in Serie meldete sich der Meister von 2013 am Sonntag stark zurück und setzte sich mit 3:0 gegen den Post SV Mühlhausen durch. Für die Thüringer dagegen war es nach dem 1:3 in der Vorwoche gegen den ASV Grünwettersbach der zweite Rückschlag in Serie. Ausschlaggebend für den klaren Erfolg war das zweite Einzel: Nach Startschwierigkeiten gegen Daniel Habesohn und einem 9:11 im ersten Satz kam Hunor Szöcs immer besser mit dem Spiel des Österreichers zurecht. Eine 9:6-Führung im zweiten Satz brachte der Bremer zum 11:9 ins Ziel, und spätestens nach dem 11:8 im dritten Satz war die Gegenwehr Habesohns gebrochen. Ein 11:4 im vierten bedeutete den 3:1-Sieg Szöcs’. „Man hat gemerkt, dass uns die Champions-League-Reise noch in den Knochen steckt“, sagte Habesohn mit Blick auf das Mühlhäuser 1:3 am Donnerstag bei VS Angers TT.

Im ersten Einzel des Nachmittags hatte Mattias Falck eine blitzsaubere Leistung gezeigt. Der Schwede, der beim 1:3 gegen Borussia Düsseldorf am vergangenen Dienstag gefehlt hatte, schlug Lubomir Jancarik klar mit 3:0 (11:8, 11:3, 11:4). Punkt Nummer drei für Werder besorgte Kirill Gerassimenko: Nach 11:5, 7:11 und 9:11 gegen Ovidiu Ionescu sah erst mal alles nach dem Mühlhäuser Anschluss aus, Gerassimenko aber berappelte sich, erzwang durch ein 12:10 den Entscheidungssatz und nutzte in diesem den zweiten von fünf Matchbällen zum 11:6 und damit zum Bremer 3:0-Erfolg. „Es war ein fantastisches Match. Ich bin froh, dass wir wieder in der Erfolgsspur sind“, sagte Falck und lobte die Teamkollegen: „Alle haben heute sehr gute Arbeit geleistet.“

Fulda schlägt auch Jülich
Den zweiten Sieg in Folge hat es für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gegeben. Neun Tage nach dem 3:0 gegen den TTC Zugbrücke Grenzau setzten sich die Osthessen mit 3:1 beim TTC indeland Jülich durch. Den Grundstein für den Erfolg legten dabei zwei 3:0-Siege von Tomislav Pucar und Ruwen Filus. Zunächst trat Pucar, dieses Mal auf Position zwei aufgeboten, gegen Deni Kozul an und fertigte den Slowenen im Eiltempo ab. Nach knapp zwölf Minuten stand der 11:6, 11:6, 11:9-Sieg des Fuldaers fest. Nur etwas mehr Mühe hatte anschließend Filus: Nach einem 11:4 im ersten Satz gegen Dennis Klein wurde der Jülicher stärker, doch auch die weiteren Sätze gingen an den deutschen Nationalspieler. Mit 11:9 und 13:11 sorgte Filus für die 2:0-Führung Fuldas.

Fan Bo Meng, der in der Vorwoche gegen Anders Lind den ersten Erfolg seiner TTBL-Karriere gefeiert hatte, unterlag zwar anschließend im Duell auf Position drei gegen Robin Devos mit 8:11, 6:11 und 4:11. Den Sieg aber ließ sich Fulda nicht mehr nehmen: Gegen den für Kozul eingewechselten Ewout Oostwouder sah es nur beim 9:11 im ersten Satz nach einer Überraschung aus. Anschließend setzte Filus mit einem 11:1 ein Zeichen und ließ ein 11:5 folgen. Spektakulär wurde es dann im vierten Satz: Matchball um Matchball verbuchte der Fuldaer, immer wieder wehrte Oostwouder ab – bis dann durch ein 16:14 der 3:1-Sieg Fuldas feststand. „Ziel erreicht“, kommentierte Filus den Erfolg, „in den weiteren drei Spielen der Vorrunde wollen wir jetzt noch mal angreifen.“

Abgeschlossen wird der 8. Spieltag am Montag, 28. Oktober: Ab 19 Uhr empfängt der TTC Neu-Ulm den TTC Zugbrücke Grenzau in neuer Spielstätte, dem Edwin-Scharff-Haus.

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Jo Wagner

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