Reparaturbonus jetzt?
Landtagsabgeordneter besuchte Repair-Café Edenkoben
Jetzt heißt es schnell sein. Heute, am 24. August, findet für alle Interessierten um 18 Uhr eine Info-Veranstaltung zum Thema „Reparaturbonus“ statt. Organisiert vom INKOTA-netzwerk e.V., online, und man kann sich hier noch anmelden. Wem das zu kurzfristig ist, der kann sich ganz ohne Terminstress einer Petition anschließen, der „Aktion für einen bundesweiten Reparaturbonus“. Motto: Ressourcen schonen muss sich lohnen.
Das Thema Reparaturbonus ist zurzeit in aller Munde. In Österreich existiert bereits ein solches EU-gefördertes System: Dort bekommt jeder Bürger die Reparatur zu 50 % finanziert (bis zu einem Höchstbetrag von 200 €). In Deutschland hat nur Thüringen ein ähnliches Modell, Sachsen und Bremen folgen in Kürze. Was ist mit Rheinland-Pfalz, und warum gibt es (noch) kein bundesweites System, auf dem Weg zur Umsetzung des „Rechts auf Reparatur“?
Das fragen sich auch die Verantwortlichen des Edenkobener Repair-Cafés. Und so nutzten sie kürzlich die Gelegenheit, das Thema mit einem hohen Gast anzusprechen. Netzwerk- und Pressearbeit hatten Früchte getragen, der rheinland-pfälzische SPD-Landtagsabgeordnete Florian Maier war auf die Edenkobener Gruppierung aufmerksam geworden. Am 11. August schließlich konnte der Politiker sich vor Ort von der nachhaltigen Arbeit der Ehrenamtlichen überzeugen. „Ich bin begeistert“, so Florian Maier, „und zwar nicht nur von der beachtlichen Klimabilanz“. Mehr als 100 reparaturbedürftige Teile oder Geräte seien seit Mai angenommen worden und immerhin rund 85 % davon bereits instandgesetzt oder aktuell in Reparatur. „Mit Stolz können wir sagen, dass dadurch der Ausstoß von 2000 kg CO2 eingespart wurde, was circa 14.000 Fahrkilometern eines PKWs entspricht“, meint Vorstandsmitglied Michael Fritsche.
Im Gespräch ging es außerdem um die bessere Verwertung von weggeworfenen Elektrogeräten auf den Wertstoffhöfen. „Ob das Gerät nun intakt oder kaputt ist, es steckt Potenzial in ihm, wir könnten es in jedem Fall als Ersatzteilspende gebrauchen“, so Vorstandsmitglied Jürgen Wolff. Die Ersatzteilbeschaffung sei eine der Herausforderungen, vor die die Ehrenamtlichen bei vielen Reparaturprozessen gestellt würden. Weitere bestünden im Fehlen von Spezialwerkzeugen und der Problematik der Finanzierung laufender Kosten. „Wir konnten dies eingehend erörtern und fanden ein offenes Ohr“, freut sich der Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins, Ralf Stutzenberger.
Der Verein LudwigsWerkstätten konnte beim Landtagsabgeordneten mit qualifizierten Reparaturen, als soziale Begegnungsstätte und der daraus resultieren Nachhaltigkeit punkten. Es entstünden wertvolle neue Kontakte, weit über die direkte Nachbarschaft hinaus. Auf diese Weise werde es auch Bürgern mit geringem Einkommen ermöglicht, kaputte Geräte reparieren zu lassen. „Sinnvolle, zeitgemäße Vereinsarbeit, die ausgebaut werden sollte, ich wünsche dem Verein viele Mitglieder und Förderer“, sagte Florian Maier.
Die nächste Gelegenheit, das Edenkobener Reparatur-Team unverbindlich kennenzulernen, besteht am Mittwoch, dem 30. August, ab 19 Uhr, Tel. 06323 4689736, Mail: repair@ludwigswerkstaetten.de. Das Repair-Café des Vereins öffnet immer am ersten Samstag im Monat, das nächste Mal also am 2. September, wie immer zwischen 11 und 16 Uhr, Weinstraße 40. Die Werkstatt befindet sich im Gewölbekeller der ehemaligen Ludwigsschule. Dieser wird von der LudwigsPalast GmbH & Co. KG und dem Verein ZammeZiehe n.e.V. dankenswerterweise mietfrei zur Verfügung gestellt, und wurde vom Reparaturteam in wochenlanger Arbeit und mit viel Liebe zum Detail mit Mobiliar, Werkzeug, Messgeräten usw. ausgestattet. Anschauen lohnt, mitmachen noch mehr.
Autor:Barbara Späth aus Edenkoben | |
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