Klosterkirche St. Norbert, Enkenbach
Adventliche Klänge zum Jubiläum von Vokalissimo Ludwigshafen
Am 2. Adventswochende feierte das Vokalensemble Vokalissimo Ludwigshafen sein Jubiläum mit einem besonderen Konzert in der Klosterkirche St. Norbert in Enkenbach. Am Sonntag wurde es in Ludwigshafen wiederholt. Der Abend, der von adventlicher Chormusik geprägt war, bot den Zuhörern einen musikalischen Rückblick auf die vergangenen Jahre des Ensembles und die Entwicklung seiner künstlerischen Identität.
Gegründet im Jahr 2004 von Chorleiter Markus Braun, hat sich das aktuell aus neun Mitgliedern bestehende Ensemble in der Region einen Namen gemacht. Mit einer Programmvielfalt, die von der Gregorianik bis zur zeitgenössischen Chormusik reicht und neuen Kompositionen, die zur Uraufführung gebracht wurden, hat Vokalissimo auch für frische Impulse in der Chorszene gesorgt.
Das Programm umfasste zwei thematische Blöcke: In der ersten Einheit, betitelt „So sangen die Engel …“, standen Werke zur Ankündigung der Geburt Jesu im Vordergrund. Die zweite Hälfte mit dem Titel „Macht euch bereit …“ widmete sich den Vorbereitungen auf Weihnachten und den damit verbundenen Traditionen. Es war erfreulich zu sehen, wie zwei Sängerinnen das Publikum informativ durch die einzelnen Stücke führten und dabei interessante Einblicke zu den Komponisten und deren Werken gaben.
Ein besonders markantes Merkmal des Chores ist zweifellos die hohe Intonationssicherheit, gepaart mit einer klaren und leichten Stimmführung. Unter der Leitung von Markus Braun gelingen der Gruppe musikalisch und stilistisch differenzierte Interpretationen der Motetten und Chorsätze. Sein umsichtiger Dirigierstil hebt die Strukturen der Stücke hervor und fördert eine präzise Artikulation. Besonders beeindruckend war die plastische Gestaltung der Textpassage „der heißen Höllen Pein“ in Brahms’ „Es flog ein Täublein weiße“, die lebhafte Bilder im Kopf des Publikums erzeugte. Dennoch wäre zu wünschen, dass die Herrenstimmen den Frauen in Sachen Textgestaltung noch mehr nachfolgen.
Das Konzert fand mit dem schwungvollen „Tochter Zion“ aus Händels Oratorium „Judas Maccabäus“ einen festlichen Abschluss. Der Applaus des leider zahlenmäßig überschaubaren Publikums war verdientermaßen langanhaltend – schließlich hätte das Ensemble eine größere Zuhörerschaft für diesen besonderen Abend verdient. Als Dankeschön für den Beifall präsentierten die Musiker noch einen Chorsatz von Hugo Distler, was den Abend stimmig abrundete.
In Anbetracht der hervorragenden Darbietung und der professionellen Gestaltung des Abends kann man nur hoffen, dass Vokalissimo Ludwigshafen weiterhin mit solch inspirierenden Konzerten aufwarten kann und noch viele weitere Jahre solche musikalische Erlebnisse präsentieren wird!
Rike Schnittker, 10.12.2024
Autor:Rike Schnittker aus Ludwigshafen |
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