39.136 Besucher / Abschied von Intendant Udo Schürmer, der eine Vertragsverlängerung ablehnte
Abschluss Schlossfestspiele Ettlingen
Ettlingen. Mit einer letzten Vorstellung des Musicals „Chicago“ gingen am Samstag nach 97 Veranstaltungen in 11 Wochen die diesjährigen Schlossfestspiele Ettlingen und ihre Jubiläumsspielzeit zum 40-jährigen Bestehen zu Ende. Sie erreichten insgesamt 39.136 Besucher.
Zahlen, Daten, Fakten
Wieder einmal war es das Musical, das in diesem Jahr die größte Besucherzahl verzeichnen konnte. 16.257 Zuschauer waren hierbei zu verzeichnen. Das sind zwar 1.762 Besucher weniger als beim Kult-Musical „The Rocky Horror Show“ 2017, aber 2.844 mehr als bei Andrew Lloyd-Webbers „Sunset Boulevard“ 2016. Spitzenreiter im Bereich Musical bleibt nach wie vor „Aida“ (2012) mit 19.155 Besuchern. Mit 6.228 Besuchern lagen die Zahlen bei der ernsthaften Shakespeare-Komödie „Der Kaufmann von Venedig“ weit über den Schauspiel-Produktionen der Vorjahre und belegen die Aussage des scheidenden Intendanten Udo Schürmer, dass „wer größer produziert auch mehr Zuschauer hat“. („Lysistrata“ (2017): 4.045 und „Der zerbrochene Krug“ (2016): 4.503.) Auch das Kinder- und Familienstück „Das kleine Gespenst“ konnte mit 8.874 verkauften Karten mehr Zuschauer in den Schlosshof locken als die Kinderstücke der Vorjahre („Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ (2017): 8.707 und „Der kleine Ritter Trenk“ (2016): 7.784.) Zum Jubiläum waren als Eigenproduktionen die Schlager-Revue „Immer wieder sonntags“ sowie eine Musical-Gala ins Programm aufgenommen worden, die den Festspielen 3.746 Zuschauer bescherten. (Revue: 2.347 und Musical-Gala 1.399.)
Inklusive der Besucher aller Sonderveranstaltungen, Gastspiele, Konzerte, Lesungen, Jugendstücke und der Programme mit kulinarischen Genüssen wurden 2018 39.136 Besucher gezählt. Damit überholt die Spielzeit die überaus erfolgreiche Spielzeit 2017 um 3.358 und das Jahr 2016 sogar um 9.344 Besucher. Die Gesamtauslastung 2018 lag bei 83,78 %!
Die klimatischen Verhältnisse waren in diesem Sommer aufgrund der Hitzewelle eher unproblematisch, brachten aber bei den Zuschauern doch einige Notarzteinsätze aufgrund von Kreislaufproblemen mit sich. Zwei Vorstellungen mussten allerdings wegen Regens kurzzeitig unterbrochen werden. Der Publikumspreis für den beliebtesten Darsteller bzw. die beliebteste Darstellerin, der „Kurt Müller-Graf Preis“ ging in diesem Sommer wieder an das Musical und zwar an Maria-Danaé Bansen für ihre Rolle als naive karrierebewusste Mörderin Roxie Hart in „Chicago“.
Alle Produktionen kamen in diesem Sommer ausnehmend gut an und bescherten dem Intendanten Udo Schürmer, der in diesem Jahr neben dem Musical auch das Schauspiel inszeniert hatte, zum Abschluss seiner 12-jährigen Intendanz beste Zahlen. Das Musical „Chicago“ mit seiner herausragender Besetzung, einer frechen Inszenierung und grandiosen Choreografien wurde allabendlich frenetisch gefeiert. Nach Jahren unterschiedlich angenommener Produktionen im Bereich Schauspiel erfreute sich das vorab viel diskutierte Shakespeare-Stück „Der Kaufmann von Venedig“ großen Zuspruchs. „Das kleine Gespenst“ begeisterte mit seiner Spiellaune und Virtuosität kleine und große Zuschauer.
2 Gastspiele konnten auswärts gespielt werden: „Der Kaufmann von Venedig“ begeisterte bei den Klosterfestspielen Adelberg und die Schlager-Revue in Neuwied. ps
Infos: Mit einem der besten Ergebnisse seiner Amtszeit verabschiedet sich Intendant Udo Schürmer nach 12 Jahren aus der Festspielstadt an der Alb. Interessant: Eine Vertragsverlängerung hatte er angesichts der neuen Vertragsbedingungen der Stadt Ettlingen abgelehnt.
Autor:Jo Wagner |
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