Wenn unmöglich zu außergewöhnlich wird
Tourismus, ein wichtiger Wirtschaftszweig im Nordschwarzwald, lebt vom Zusammenspiel aller touristischen Akteure. Kooperationen über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg sorgen dafür, dass der Gast ein größeres touristisches Angebot erhält. Kreisgrenzen sind für die Besucher der Region schlicht nicht vorhanden.
Albtal Plus einmal anders denken
Daher sind regionale, touristische Zusammenschlüsse zu begrüßen und zu fördern. Einer dieser touristischen Zusammenschlüsse in der Region Karlsruhe ist der Albtal Plus e.V., der seit 2012 die touristische Kooperation und Vermarktung der Albtalgemeinden von Ettlingen über Bad Herrenalb bis Dobel verantwortet. Karlsruhe Tourismus arbeitete schon mit der Vorgängerorganisation zusammen. Zu den ersten gemeinsamen Aktionen gehörte ein Gemeinschaftsstand auf der CMT, der großen Urlaubsmesse in Stuttgart, bei der Karlsruhe zusammen mit dem Nördlichen Schwarzwald, Pforzheim und dem Albtal für die Region warb. Unser gemeinsames Motto lautete „Im Schwarzwald ganz oben“. Erstmals gab es den „Wir-Gedanken“ für unsere Destination. Das war völlig neu und rückblickend eine erfolgreiche Veranstaltung“, berichtet Klaus Hoffmann, Geschäftsführer von Karlsruhe Tourismus.
Erst vor vier Wochen referierte Bettina Reitze-Lotz als Geschäftsführerin der Albtal Plus e.V. vor dem Gemeinderat in Bad Herrenalb über ihre Gedanken zur touristischen Arbeit und zukünftigen Ausrichtung der Vereinigung. Auslöser war ein Antrag der CDU-Fraktion, die im Bad Herrenalber Gemeinderat eine Diskussion über die Mitgliedschaft in der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus forderte. Hintergrund ist der für Bad Herrenalb mit 70.000 Euro festgelegte Jahresbeitrag. Mit der Aufforderung und dem Auftrag, sich über mögliche zukünftige Beitragsstrukturen Gedanken zu machen endete die Gemeinderatssitzung für Reitze-Lotz.
Als Bad Herrenalber Stadtrat und Geschäftsführer der Karlsruhe Tourismus GmbH erklärte sich Hoffmann in der Gemeinderatssitzung für befangen und nahm folglich nicht an der Diskussion im Gremium teil. „Ich denke die Verantwortlichen sollten die Diskussion nicht ausschließlich über einen Beitrag her führen, sondern darüber, wie eine engere und damit intensivere Zusammenarbeit aussehen kann“, erläutert Hoffmann, der dazu eigene Ideen hat: „Ich denke dabei an den Standort der Geschäftsstelle ebenso wie die Personalausstattung von Albtal Plus.“ Aktuell hat Albtal Plus zwei Mitarbeiterinnen, die in der Geschäftsstelle in Ettlingen arbeiten. Hoffmann ist davon überzeugt, durch außergewöhnliche Maßnahmen Synergien zu schaffen. „Eine Verlagerung der Geschäftsstelle nach Bad Herrenalb schafft eine engere Einbindung der Herrenalber Touristik.“ Mit dem Einbringen von Personal- und Sachleistungen in Albtal Plus kann ein Finanzbeitrag nicht nur sichtlich reduziert, sondern darüber hinaus sogar die jährliche Zahlung von 70.000 Euro eingespart werden. „Es ist Aufgabe der Geschäftsführerin und der Mitglieder über Strukturen und Beiträge zu beraten und zu beschließen“, so Hoffmann, der etwas, das außergewöhnlich scheint als realistisch umsetzbar bezeichnet. „Denn die größte Hürde besteht darin, sich von althergebrachtem zu lösen und neue Wege zu beschreiten, sich gegenseitig zu fördern und Zusammenarbeit zu forcieren.“
Autor:Klaus Hoffmann aus Ettlingen |
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