Eine international besetzte Gruppenausstellung als essayistische Betrachtung über Zeit und Dauer, Raum und Entfernung oder über den Versuch die Welt zu erfassen.
James Scott Brooks (GB), Tomasz Dobiszewski (PL), Mitsuko Hoshino (D), Tumi Magnússon (IS/DK), Nanne Meyer (D), Veronika Olma (D), Jan Schmidt (D), Claus Stolz (D), Ben Vautier (FR)
Zeit und Raum sind physikalische Größen, die zwar allgegenwärtig, jedoch als abstrakte Phänomene kaum zu erfassen sind. Sie prägen unsere Wahrnehmung und doch bleibt jeder Versuch, sich ihnen durch Begrifflichkeiten anzunähern, notwendig vage. Dennoch brauchen wir Systeme oder Vokabulare, mittels derer wir uns über sie verständigen können. Dazu gehören zum Beispiel Maßeinheiten, die Dauer, Entfernung oder Mengen definieren. Die scheinbare Eindeutigkeit dieser Systeme birgt zugleich den Ansatz, das Universelle, das nicht in Gänze zu Fassende zu begreifen, Zeit, Raum und die Welt zu verstehen.
In der Ausstellung werden regionale und internationale künstlerische Positionen präsentiert, die Zeit- und Maßeinheiten, Vermessung, oder auch die Unmöglichkeit der Vermessung aufgreifen. Das kann durch systematische Kartierungen, humorvolle Untersuchungen von Zeit und Distanz oder auch im Versuch Bewegungen, also zeitliche Verläufe, im Bild festzuhalten geschehen. Auch Wiederholungen immer gleicher Tätigkeiten innerhalb eines bestimmten Zeitraums können eine vage Vorstellung von einem abstrakten Begriff wie „Dauer“ geben. Schritte und Atemzüge geben einen Rhythmus vor, wobei das jeweils individuelle Tempo die Dauer einer Handlung oder die Länge einer zurückgelegten Strecke bestimmt. Die Spuren, die unsere Wege hinterlassen, haben die Zeit gespeichert – eigentlich ein vergänglicher Vorgang. Aber dank Tracking Apps sind diese Spuren sogar konservierbar, der Spaziergang wird zur Zeichnung. Und nicht nur das, sie entschlüsseln auch – zumindest ansatzweise – die Prozesse der optischen Wahrnehmung. Spuren, die Zeit und Tun konserviert haben, hinterlassen sportliche Übungen auf einer Papierbahn ebenso wie die fotografische Aufzeichnung des Laufes der Sonne. Die gezeigten Arbeiten können als Annäherungen an die Phänomene Zeit und Raum verstanden werden, als Fragestellungen, Anregungen oder möglicherweise sogar Antworten.
Für diese Ausstellung hat die Kunsthalle Mannheim die programmatische Arbeit „1m Kunst" von Ben Vautier an PORT25 ausgeliehen.
Zur Ausstellung wird eine zweisprachige Publikation erscheinen
Wir danken dem SupPORTer e.V. und Statens Kunstfond für die Unterstützung.
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