Erkenbert-Museum unterstützt Projekt
Digitale Ausstellung aus Sopot
Frankenthal. Das Museum der Frankenthaler Partnerstadt Sopot widmet dem Sopoter Fotografen John Faltin eine virtuelle Ausstellung in Partnerschaft mit dem Erkenbert-Museum Frankenthal. Die Schau zeigt Fotografien Faltins noch bis zum 17. Oktober auf https://johnfaltin.muzeumsopotu.pl/de. Einen ersten Einblick erhalten Interessierte auf der Website des Erkenbert-Museums unter www.frankenthal.de/erkenbert-museum. Gefördert wird die Ausstellung durch die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit mit Sitz in Warschau.
Faltin als Chronist der Stadt
John Faltin ist einer der bedeutendsten Fotografen in der Geschichte Zoppots (deutsche Übersetzung für Sopot). Über zwanzig Jahre hinweg dokumentierte er die Entwicklung des Sommerurlaubsortes hin zu einer reichen, mondänen Stadt mit Hilfe moderner fotografischer Technik. Im Jahr 1839 war diese Erfindung von dem französischen Fotografen Louis Daguerre in Paris erstmals vorgestellt worden. Schnell verbreitete sich die bahnbrechende Erfindung in ganz Europa. In Danzig, dem Geburtsort Faltins, existierten im Jahr 1843 bereits drei Fotoateliers. John Faltin erlernte die Fotografie aus persönlicher Neigung. Spätestens seit dem Jahr 1892 nutzte er die neueste Reporterkamera von C.P. Goerz, die mit dem Anschütz-Schlitzverschluss und fünf Wechselkassetten ausgestattet war. Dieser Fotoapparat war im Sommer 1889 auf den Markt gekommen und ermöglichte 10 Sofortaufnahmen im Format 9 x 13 cm.
Zoppot gewann nach der Inbetriebnahme der Bahnlinie im Jahre 1870 an Popularität und die Übernahme der Badeanstalt durch die Gemeinde im Jahre 1877 war der Beginn des großen Umbaus dieses Küstenortes. 1896 kamen Fotopostkarten in Mode. Diese dienten Faltin als Haupteinnahmequelle, führte doch die wachsende Bekanntheit Zoppots zu einem immer größer werdenden Zustrom an Besuchern. Faltin wurde damit zum Chronisten der Stadt und trug mit seiner Arbeit wesentlich zum kulturellen Gedächtnis bei.
Mehr zur Partnerschaft
Seit 1991 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Frankenthal und dem polnischen Zoppot (poln. Sopot) in der Nähe von Danzig. Zoppot unterhält ein stadtgeschichtliches Museum in historischem Gebäude, das in Ausstellungen und vielfältigen anderen Vermittlungsformaten Zoppoter Stadtgeschichte lebendig erfahrbar werden lässt. Das Frankenthaler Erkenbert-Museum arbeitet mit dem Museum in Zoppot in unterschiedlichen Projekten zusammen.
Ausstellungskatalog kostenlos erhältlich
Der Ausstellungskatalog ist kostenlos beim Erkenbert-Museum erhältlich. Auf 105 Seiten und in drei Sprachen (Polnisch, Englisch, Deutsch) wird eine umfassende Auswahl an Fotografien des John Faltins vorgestellt, teilweise in nachkolorierter Fassung. Auch das Leben des Fotografen, das Stadtbild Sopots zu seiner Zeit und die von ihm genutzte Technik werden beleuchtet. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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