Erkenbert-Museum Frankenthal
Objekt des Monats - Frankenthaler Notmünze
Frankenthal. Im Monat März zeigt das Team des Erkenbert-Museums in der Stadtbücherei eine 10-Pfennig-Münze aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Am Mittwoch, 6. März, um 16 Uhr stellt das Team des Erkenbert-Museums im „Gespräch zum Objekt des Monats“ in der Stadtbücherei Wissenswertes zum Objekt vor und lädt Gäste zum Mitreden ein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Das Objekt stellt eine kleine Erweiterung der aktuellen Sonderausstellung des Erkenbert-Museums dar, in der ebenfalls einzelne Notmünzen im Themenabschnitt „Schwere Zeiten“ gezeigt werden. Hierbei handelt es sich um eine meist lokal herausgegebene Alternative zur regulären Währung in Krisenzeiten, der die Bevölkerung oft sogar mehr Vertrauen entgegenbrachte. Eine Besonderheit besteht in den Motiven der Vorderseite, die oftmals lokale Bezüge aufweisen. Schon während des Ersten Weltkrieges hatten die Rüstungsausgaben die Stabilität der Reichsmark stark beeinträchtigt. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung nach Kriegsende verstärkte diesen Prozess, der seinen Höhepunkt im Inflationsjahr 1923 erreichte. Bekannt sind bis heute die Filmaufnahmen von Menschen, die große Mengen an Geldbündeln in Wäschekörben zum Markt tragen mussten, um einfachste Lebensmittel zu kaufen.
Wie die Motive weiterer lokaler Notgeldmünzen geht auch die Gestaltung des gezeigten 10-Pfennig-Stücks auf den Frankenthaler Künstler und Bildhauer Walther Perron zurück, der im Auftrag der Stadt verschiedene Entwürfe für das Frankenthaler Notgeld erstellte. Im Mittelpunkt steht der dem Stadtwappen entlehnte, stilisierte Eckstein, eingerahmt durch den Wahlspruch der Stadt, „Gott ist unser Eckstein“. Eine weitere Besonderheit liegt im historischen Hintergrund. Perron orientierte sich bei seinem Entwurf an den Frankenthaler „Notklippen“, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen. Während der Belagerung durch spanische Truppen, war die Stadt auch hier gezwungen, eine eigene behelfsmäßige Währung zu prägen.
Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben. Mehr unter www.frankenthal.de/erkenbert-museum. red
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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