Für Großfahrzeuge eine Katastrophe
Müllabfuhr und Feuerwehr machen „Engstellentour“
Frankenthal. Eigentlich sind es nur kleine „Parksünden“, zu nah im Kreuzungsbereich geparkt oder aber in einem Halteverbot, manchmal wird auch einfach nicht auf die Durchfahrtsbreite geachtet. Da kommt man schnell auf den Gedanken: „Ein Auto passt da schon durch“. Ein Auto vielleicht, doch Großfahrzeuge wie die Feuerwehr oder die Müllabfuhr, nicht mehr. Was nach Willkür klingt, ist gesetzlich vorgeschrieben, Parkzonen, Durchfahrtsbreiten und vieles mehr.
Mitte Dezember machte der EWF gemeinsam mit der Feuerwehr und den Politessen und Politeuren der Stadt Frankenthal eine sogenannte „Engstellentour“ durch Frankenthal. Drei Routen wurden festgelegt, zwei davon in Vororten, eine durch die Innenstadt. Hier wurde getestet, ob Großfahrzeuge jeglicher Art durch die Straßen kamen. Natürlich wurde in diesem Zuge auch Parkverstöße geahndet, zum Leidwesen der Parksünder, die – sofern sie vor Ort kamen – darüber natürlich wütend waren.
Verbotswidrig zugeparkte Einmündungs- und Kreuzungsbereiche und beispielsweise auf beiden Straßenseiten parkende Fahrzeuge, so dass ein Durchkommen nicht oder nur mit erheblichem zeitlichem Aufwand und endlosen Rangiermanövern möglich ist. Gleiches gilt beispielsweise auch für zugeparkte Wendekreise in Sackgassen. Das sind typische Situationen, die auch bei der vergangenen Tour wieder beobachtet wurden. Zukünftig plane man solche Touren regelmäßig zu machen, damit die Menschen mehr für das Thema sensibilisiert werden.
Einsicht ausgeglichen
Gleich zum Start der Tour mussten die Kräfte feststellen, dass man auf wenig Gegenliebe für so eine Aktion stößt. Ein falsch geparktes Auto, welches abgeschleppt werden sollte, war der Stein des Anstoßes. Der Besitzer und dazu gekommene Passanten ließen wenig gute Worte für die Aktion über, beschimpften und beleidigten die Einsatzkräfte, Politeure und die Mitarbeiter des EWF. An anderer Stelle war die Einsicht höher, man verstehe es und gleichzeitig wurde das Fahrzeug sofort von dem Halter entfernt.
Dass es letztendlich – zumindest bei der Feuerwehr – um Leben oder Tod gehen kann, ist den Parksündern selten bewusst, die Perspektive fehlt. Es soll aber mit solchen Maßnahmen deutlich werden, wie wichtig das Freihalten der Straßen und Zufahrtswege ist. Für den EWF, damit die Müllabfuhr ihre Arbeit beispielsweise machen kann, für Zulieferer, damit sie zu ihren Arbeitsstätten kommen und eben für Feuerwehr und Rettungsdienst, damit sie im Notfall wichtige Hilfe leisten können.
Insgesamt wurden in rund dreieinhalb Stunden elf Verwarnungen ausgesprochen und fünf Fahrzeuge abgeschleppt. Völlig unabhängig was man von dieser Aktion halten möchte, sowohl Feuerwehr als auch EWF hoffen auf Verständnis. Während das EWF seinen täglichen Job machen möchte, können bei Falschparkern im Feuerwehreinsatz Menschenleben in Gefahr sein. [gib]
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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