Worte zu Ostern von Pfarrerin Antje Kunzmann
„Ostern kann für uns zu einem Aufbruch werden“
Ostern.Das Wochenblatt Frankenthal bat Pfarrerin Antje Kunzmann um einige leitende Worte zu Ostern. Dankenswerterweise übernahm sie gerne diese Idee und möchte so die Leserinnen und Leser des Wochenblatts auf Ostern einstimmen.
„Ostern gibt es nicht ohne die Zeit davor. Die Passionszeit ist die Zeit vor Ostern, in der wir an das Leiden Jesu denken. Am Ende der Passionszeit steht die Karwoche. Sie beginnt an Palmsonntag. Am Gründonnerstag feiern wir 18 Uhr Tischabendmahl in der Versöhnungskirche und erinnern uns so an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern.
Am Karfreitag wurde Jesus hingerichtet. Er ging seinen Weg gegen alle Widerstände und Anfeindungen. Er blieb sich treu, menschenliebend, friedensliebend und gewaltlos bis zum Tod. Gottesdienste finden in der Versöhnungskirche 9.30 Uhr und in der Christuskirche Mörsch 11 Uhr statt. In beiden Gottesdiensten feiern wir Abendmahl.
Das Kreuz wird zum Zeichen für das Leiden von Menschen.
Die Zeit vor Ostern, macht mich selbst empfindlich dafür, wenn Menschen anderen Menschen Leid zufügen. Das kann hier bei uns in Frankenthal geschehen aber auch überall in der Welt. Besonders denken wir in diesen Tagen an das Leiden der Menschen in den Kriegsgebieten in der Ukraine. Ich habe genug zu essen. Andere müssen hungern. Ich habe ein Dach über den Kopf. Andere Menschen sind auf der Flucht. Ich lebe in Sicherheit. Andere müssen sich vor Terror und Gewalt fürchten. Ich darf meine Meinung frei sagen, andere dürfen das nicht. Die Passionszeit lässt mich so sensibler und dankbarer werden für das, was ich habe und solidarischer mit den Menschen, die leiden.
Was kann ich für den Frieden tun? Wie können wir die Gewaltspirale unterbrechen? Das beschäftigt mich auf dem Weg zu Ostern und beschäftigt uns bei unseren Friedensgebeten freitags 18 Uhr in der Versöhnungskirche. Im Friedensgebet spüren wir auch unserem eigenen Leiden und unserer Hilflosigkeit nach, suchen nach Wegen zu innerem Frieden, um Frieden weitergeben zu können.
Und dann endlich nach der Stille am Karsamstag folgt dem Dunkel das Licht!
In dieser sorgenvollen Zeit freue ich mich besonders darauf, am Ostersonntag endlich zu singen: „Christ ist erstanden von der Marter alle – des soll“n wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein.“ Die Gottesdienste finden in der Versöhnungskirche um 9.30 Uhr mit Abendmahl und in der Christuskirche in Mörsch um 11 Uhr mit Abendmahl und Taufe statt. Ostern kann für uns zu einem Aufbruch werden, nach dem Vorbild Jesu zu leben: Nicht richten nach dem Motto: „Wer sind die Guten und wer sind die Bösen?“, sondern uns nach der Not des anderen zu richten. So wie es auch Jesus getan hat. Er ist das Licht und das Leben. gib/ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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