Tiergehege Frankenthal - Ehrenamtliche täglich im Einsatz
Verbunden mit der Natur
Frankenthal. Das Tiergehege in Frankenthal ist ein beliebter Ort in der Stadt. Der in Frankenthal nicht vorhandene Wald, die wenigen „ruhigen naturnahen“ Plätze – da ist das Tiergehege wahrlich eine Bereicherung. Umschmeichelt von dem kleinen Wäldchen, ist es ein Platz der Ruhe und Entspannung. Ziegen, Schafe, Laufenten und Hühner leben hier. Das Tiergehege wird betrieben, um Menschen mit Tieren in Kontakt zu bringen. Gerade für kleine Kinder sind diese Tiere absolut faszinierend, gerne werden sie dann auch mal gefüttert. „Das ist absolut in Ordnung, es verbindet die Menschen mit den Tieren. Aber: Bitte nur mit den von uns vorgesehenen Pellets füttern“, fordern Marion Merzbacher und Veit Eismann. „Viele Eltern meinen mit Löwenzahn oder Gras den Tieren etwas Gutes zu tun. Andere bringen ihre Kompostreste mit. Egal wie, das ist falsch und schadet den Tieren. Wir haben leider schon Schafe und Ziegen verloren, weil sie falsch gefüttert wurden. Deswegen unser eindringlicher Appell: Wer füttern möchte, soll das nur mit den von uns angebotenen Pellets tun. “
Es ist vor allem ein Appell an die Erwachsenen, denn sie gehen mit gutem Beispiel voran. Kinder lernen durch das, was die Erwachsenen tun. Die Pellets werden sackweise vom Verein gekauft, in die Schachteln um verpackt und am Spender ausgegeben. Dabei wurde 2018 eine Erhebung gemacht und festgestellt, dass rund 12.000 Futterportionen von den Gästen gekauft und an die Tiere verfüttert wurden. Damit ist klar: Das Tiergehege hat über das Jahr verteilt mehrere tausend Gäste. Eintritt wird für den Besuch nicht erhoben.
Tausende ehrenamtliche Stunden
Seit rund acht Jahren wird das Gehege ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern durch den Verein betreut. Das Gehege besteht schon seit fast 40 Jahren. Während es früher durch die Stadt selbst bewirtschaftet wurde, kümmert sich heute eine Gruppe von rund zehn Personen um die Tiere. „Am Anfang war es eine harte Zeit. Es musste sich alles erst einspielen“, berichtet Veit Eismann. „Wir haben Arbeitspläne, die eingehalten werden müssen. So gibt es einen Morgendienst, der nach dem Tierwohl schaut, Futter und Wasser auffüllt und natürlich putzt und die Futterschachteln befüllt. Abends wird das Federvieh in die Stallung gebracht (morgens geht automatisch die Klappe auf) und nochmals nach Futter und Wasser geschaut. Dazu kommen Stunden für Tierarztbesuche, medizinische Versorgung der Tiere und – wenn kein Corona ist – die Betreuung von Schulklassen, Kita- und weiteren Besuchergruppen. So kommen wir auf rund 4.000 Arbeitsstunden im Jahr“. Dabei werden die Tiere 365 Tage im Jahr versorgt, also eine Aufgabe mit großer Verantwortung. Immer wieder werden Menschen gesucht, die bereit sind, sich zu engagieren und damit die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Neben den täglichen Arbeiten, wird samstags gemeinsam gearbeitet. An diesem Tag werden auch größere Projekte durchgeführt. „Wir suchen hierfür noch Helfer, Könner, die sich auch zutrauen, handwerklich mit anzupacken“.
Großer Dank an die Stadtwerke Frankenthal
Insgesamt werden 21 Paarhufer, 13 Laufenten, zehn Hühner und vier Bienenvölker betreut. Max und Hanni sind die „neusten“ Ziegen im Gehege. „Sie sind sehr zutraulich, kennen Menschen gut. Noch sind sie von den anderen getrennt. Beide haben mit dem Magen-Darm-Trakt Probleme – sehr wahrscheinlich, weil sie was Falsches gefressen haben – und müssen sich erst auskurieren“.
Bei dieser großen Zahl an Tieren, ist logischerweise auch sehr viel Futter nötig. „Die Futterverpackungen haben wir von den Stadtwerken Frankenthal gespendet bekommen. Sie haben es geschafft, dass sie für uns individuell bedruckt werden und wir diese für die Pellets nutzen können“, dankt der Verein den Stadtwerken. Die Schachteln werden dann von den ehrenamtlichen Helfern gefaltet, mit Pellets befüllt und ausgegeben. „Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass die Menschen uns hier beklauen. Es ist kein Vollautomat, wo nur durch Einwurf des Geldes eine Schachtel rauskommt. Wir vertrauen hier auf die Vernunft der Menschen, dass sie ehrlich das Geld in die Box werfen. Doch anhand unserer Statistik sehen wir, dass rund 20 bis 30 Prozent der Schachteln gestohlen werden.“
Keine Veranstaltungen
Wer jetzt denkt, dass die Corona-Pandemie dem im Freien liegenden Tiergehege nichts antun konnte, der täuscht sich. „Auch wir wurden erstmal „geschlossen“. Flatterbänder haben die Eingänge dicht gemacht, es war die Sorge da, dass zu viele Menschen auf einmal hierherkommen und die Abstände nicht eingehalten werden können. „Auch für uns Vereinsmitglieder hat Corona viel verändert. Früher haben wir uns regelmäßig zu einer Ideenwerkstatt getroffen und haben gemeinschaftlich das Gelände gepflegt. Das ging nicht mehr. Auch unsere Feste, wie zum Beispiel das Schafschurfest, finden nicht statt. Unser Angebot an Kindertagesstätten, Schulen und Senioren könnten wir zurzeit nur unter erheblichen Auflagen machen. Das ist für uns im Moment leider nicht umsetzbar“. Die ehrenamtlichen Helfer sind aber dennoch für die Tiere da und sorgen aktuell dafür, dass die Anlage schön gepflegt ist, so dass jeder seine freie Zeit auch hier genießen kann.
Helfer gesucht
Das Tiergehege Frankenthal sucht ehrenamtliche Helfer, die mit anpacken können/möchten. Ob die Pflege der Tiere, Arbeiten am Gelände oder aber auch eine finanzielle Unterstützung, es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Man kann eine Mitgliedschaft abschließen, praktisch mitarbeiten, eine Tierpatenschaft übernehmen oder spenden. Weitere Informationen unter www.tiergehege-frankenthal.de, post@tiergehege-frankenthal.de oder Telefon 06233 3468492.
Wer dem Tiergehege Frankenthal finanziell helfen möchte, der kann eine Spende auf das Konto bei der Sparkasse Rhein-Haardt, IBAN DE33546512400005259353, BIC MALADE51DKH tätigen. gib
Autor:Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal |
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