Ergebnisse der Kinder-Schwimmstudie sind da - Thema kommt in den Kreistag
39 Prozent der Studienteilnehmer im Kreis Germersheim sind Nichtschwimmer
Kreis Germersheim. „Deutschland wird zum Nichtschwimmerland“, „Immer mehr Kinder können nicht schwimmen.“ Solche und ähnliche Schlagzeilen waren der Anlass für Landrat Dr. Fritz Brechtel bei der Uni Landau eine Schwimmstudie zu initiieren (siehe diesen Bericht). Ziel war es, belastbare Daten zur Situation im Landkreis Germersheim zu erhalten. „Dies ist ein erster Schritt, um darauf aufbauend, gemeinsam zu überlegen, wie dieser Mangel verbessert werden kann“, so Landrat Brechtel in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages sowie an Vertreter des Bildungsministeriums und der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde.
Das Institut für Sportwissenschaften der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, untersuchte die Schwimmfähigkeit von Kindern im Grundschulalter im Landkreis Germersheim. „Dankenswerterweise wurde diese Untersuchung von den Grundschulen und den Kommunen als Träger unterstützt. Auch die Obere Schulaufsichtsbehörde der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) war informiert und unterstützte das Projekt“, informiert Brechtel.
Brechtel weiter: „Mittlerweile liegt die Studie vor. Dank der hohen Kooperationsbereitschaft der Schulleiter und Fachlehrkräften konnten 251 Schüler verschiedener Grundschulen der Klassenstufen zwei bis vier untersucht werden. Neben der individuellen Beurteilung der Schwimmfähigkeit der teilnehmenden Kinder wurde den Eltern ein Fragebogen ausgeteilt und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass nahezu 40 Prozent (39 Prozent) der Kinder als Nichtschwimmer (24 Prozent) oder Halbschwimmer (15 Prozent) einzustufen sind. Rund 60 Prozent der Kinder können mindestens 200 Meter in maximal 15 Minuten zielgerichtet schwimmen („Seepferdchen“) und werden somit als Schwimmer klassifiziert. Damit zeigt sich eindeutig, dass das schulische Ziel, Kindern im Grundschulalter Schwimmen beizubringen, deutlich verfehlt wird.“
Diese Tatsache findet Landrat Dr. Fritz Brechtel mehr als bedenklich, denn insbesondere im Landkreis Germersheim mit seinen zahlreichen Wasserflächen, aber auch allgemein sei Schwimmen eine grundlegende Fähigkeit, um die Sicherheit aller Kinder zu erhöhen.
Nachdem sich die neuen Kreisgremien nun konstituiert haben, werden Landrat Dr. Fritz Brechtel und Schuldezernent Christoph Buttweiler Vertretern des Bildungsministeriums und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie den Fraktionsvorsitzenden des Kreistages demnächst diese Schwimmstudie vorlegen, um gemeinsam über das weitere Vorgehen zu beraten und konkrete Vorschläge zu entwickeln.
„Dabei geht es um die Frage, wie wir erreichen können, die Schwimmfähigkeit unserer Kinder im Landkreis Germersheim zu verbessern“, so Brechtel.
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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