SGD Süd hat Aalbesatzmaßnahmen für 2021 abgeschlossen
Artenvielfalt im Rhein
Südpfalz. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) hat die Aalbesatzmaßnahmen am Oberrhein für 2021 abgeschlossen. SGD Süd-Präsident Prof. Dr. Hannes Kopf erklärt: "Fischbesatzmaßnahmen werden zur Erhaltung und Bestandsstützung von gefährdeten Fischarten durchgeführt. Somit können gefährdete Fischarten in ihrer Art erhalten werden." Trotz einer stetig besser werdenden Wasserqualität konnte durch die Berufs- und Freizeitfischerei ein überregionaler Rückgang der Aalbestände seit Mitte der 1990er Jahre festgestellt werden. Folgende Gründe spielen dabei eine wesentliche Rolle:
- eingeschränkte Durchwanderbarkeit der Fließgewässer (Wasserkraft- und Wehranlagen)
- parasitäre Belastung (Schwimmblasenwurm)
- Schädigung durch den menschlichen Einfluss (Turbinenschädigungen, Glasaalfang für den menschlichen Verzehr im Rheindelta)
Die Ziele der von der SGD Süd durchgeführten Fischbesatzmaßnahmen sind, bei einer weiteren Verbesserung der Lebensraum- und Wasserqualität und einer Minimierung von negativen Einflussfaktoren, einen sich selbst erhaltenden und dem Gewässer entsprechenden Bestand zu entwickeln sowie im Verlauf der Jahre die Fischbesatzmaßnahmen zu vermindern. Bei Erreichen einer stabilen Bestandsdichte kann dann auf Besatz verzichtet werden.
"2021 wurden 1 800 Kilogramm Aale ausgesetzt. Die ausgesetzten Aale waren zwischen neun bis fünfzehn Gramm schwer und circa zehn bis fünfzehn Zentimeter lang. Die aktuelle Maßnahme 2021 hat 90 000 Euro gekostet", berichtet Hannes Kopf.
Wie wird eine Besatzmaßnahme durchgeführt?
Ein Teil der in die Mündungsbereiche der europäischen Ströme einwandernden Jungaale (Glasaale) wird entnommen und in Aalfarmen großgezogen. Nach ein bis zwei Jahren wird von dort aus ein Teil der Aale als Besatzmaterial (Farmaale; zehn bis dreizehn Zentimeter) für die Bäche und Flüsse zur Verfügung gestellt. Die Farmaale werden durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd erworben und in den Rhein und dessen Seitengewässer eingesetzt.
Für die Besatzdurchführung wird das rheinland-pfälzische Mess- und Untersuchungsschiff "MS Burgund" genutzt. Auf der "MS Burgund" können die nötigen Fischbecken zur Zwischenhälterung angebracht werden. Mit einer fest installierten Pumpe können Becken mit frischem Zulaufwasser aus dem Rhein versorgt werden.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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