Lernfabrik 4.0 hat Leuchtturm-Charakter für gesamt Rheinland-Pfalz
Ausbau für das digitale Zeitalter
Kreis Germersheim. „Durch die Digitalisierung verändern sich die Arbeitsprozesse und es entstehen neue Berufsbilder“, so der für Schulen und Bildung zuständige Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler. Darauf müsse auch die Aus- und Weiterbildung reagieren und sich verändern. Wie das an den beiden Standorten Germersheim und Wörth der Berufsbildenden Schule geplant ist und umgesetzt werden soll, das haben der Schulleiter der Berufsbildenden Schule, Rainer Sprotte, und sein Stellvertreter, Ingolf Käsmeier, bereits im Kreisausschuss vorgestellt. Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat im Zuge der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) die Teilnovellierung der industriellen Metall und Elektroberufe zum 1. August beschlossen. Die modernisierten Ausbildungsordnungen enthalten wichtige Neuerungen und Themen wie „Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit“ und widmen sich der Aktualisierung der betrieblichen Ausbildungsinhalte und der schulischen Lerninhalte. „In einer sich fortdauernd verändernden Arbeitswelt beruht unser wirtschaftlicher Wohlstand gerade im Landkreis Germersheim zunehmend auf dem Niveau und Vorhandensein modern ausgebildeter Fachkräfte.
Smart Factory
Insbesondere mit dem Projekt „Smart Factory“ wird die Qualität der Fachkräfteausbildung für die Region zukunftsfest gesichert, es wird die weitere Vernetzung regionaler Betriebe ermöglicht und gleichzeitig ein technologisches Wissenszentrum mit überregionaler Bedeutung geschaffen“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. Dazu werden an beiden Standorten Schwerpunkte gesetzt. Die Berufsbildende Schule am Standort Germersheim soll den Schwerpunkt „KFZ-Technik“ erhalten und zum Aus- und Weiterbildungszentrum für Elektro-Mobilität/Hochvolt-Technologie weiterentwickelt werden. Hierfür ist eine Erweiterung der Sachausstattung (Modelle und Anschauungsmaterialien) zur adäquaten Unterrichtung in den Räumlichkeiten der bestehenden KFZ-Werkstatt erforderlich. Die Kosten dafür werden mit rund 300.000 Euro beziffert.Am Standort Wörth wird der Schwerpunkt auf „Metall/Produktion“ liegen. Die Berufsbildende Schule soll dort zum Aus- und Weiterbildungszentrum für Industrie 4.0 weiterentwickelt werden. Hierfür soll eine „Smart Factory“ (eine sogenannte Modellfabrik) angeschafft werden. Diese „Smart Factory“ simuliert die reale Arbeitswelt, beispielsweise vom Transport aus dem Hochregallager über die Bearbeitung und die Qualitätskontrolle bis hin zum Transport in den Vertrieb. Die Anschaffung der „Smart Factory“ wird rund eine Million Euro kosten. Mögliche finanzielle Förderungen durch Bund und Land werden noch geprüft. Kooperationen mit ansässigen Firmen und mögliche finanzielle Unterstützungen zur Umsetzung des Konzeptes sind angestrebt. „Der Landkreis schafft mit dieser Weiterentwicklung seiner Berufsbildenden Schule ein Wissenszentrum mit „Leuchtturm-Charakter“ für gesamt Rheinland-Pfalz“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel.
Auch der Kreisausschuss unterstützt die Weiterentwicklung der Berufsbildenden Schule in Germersheim und Wörth zum Kompetenzzentrum für Metall- und Elektroberufe im Zuge der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0). Die Weichen dafür sollen im Laufe des nächsten Schuljahres gestellt werden. ps
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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