MdB Dr. Thomas Gebhart zu Strategie und Priorisierung
Corona-Impfung für alle im Laufe des Sommers
Südpfalz. Der südpfälzischen Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, Dr. Thomas Gebhart (CDU), hat sich am Freitag, 12. Februar, in einer Stellungnahme zu der Corona-Impfstrategie in Deutschland geäußert: "Ich gehe davon aus, dass im Laufe des ersten Quartals alle Personen, die mit höchster Priorität nach der Impfstoff-Verordnung eingestuft sind, geimpft werden können. Bis Ende März werden weitere gut 13 Millionen an Impfstoffdosen erwartet. Die wöchentlich und täglich zur Verfügung stehenden Impfstoffdosen werden sodann deutlich ansteigen; es ist damit zu rechnen, dass zum Ende des zweiten Quartals alle Angehörigen der priorisierten Personengruppen (Kategorie 1 bis 3), die sich impfen lassen wollen, geimpft sein werden. Das sind dann rund 36 Millionen Menschen. Für das zweite Quartal kann mit rund 77 Millionen an Impfstoffdosen gerechnet werden. Im Laufe des Sommers werden dann nach jetzigem Stand sicherlich so viele Impfstoffdosen zur Verfügung stehen, dass jeder, der sich in Deutschland impfen lassen möchte, auch impfen lassen kann."
Wie sieht die Impf-Reihenfolge aus?
Gruppe 1 - Höchste Priorität (nur diese Gruppe kann sich derzeit impfen lassen):
- Über 80-Jährige
- Personen, die in stationären Einrichtungen für ältere oder pflegebedürftige Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind,
- Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen mit hohem Expositionsrisiko wie Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdienste, als Leistungserbringer der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, Corona-Impfzentren und in Bereichen mit infektionsrelevanten Tätigkeiten
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, die Menschen mit einem hohen Risiko behandeln, betreuen oder pflegen (vor allem Hämato-Onkologie und Transplantationsmedizin.)
Gruppe 2 - Hohe Priorität:
- Über 70-Jährige
- Personen mit Trisomie 21, mit Demenz, mit geistiger Behinderung oder mit schwerer psychiatrischer Erkrankung, insbesondere bipolare Störung, Schizophrenie oder schwere Depression
- Personen nach einer Organtransplantation
- Krebserkrankte, Personen mit schwerer Lungenerkrankung (z.B. interstitielle Lungenerkrankung, Mukoviszidose, COPD), sehr ausgeprägter Adipositas, schwerem Diabetes mellitus, chronischer Leber- oder Nierenerkrankung
- Personen, bei denen nach individueller ärztlicher Beurteilung aufgrund besonderer Umstände im Einzelfall ein sehr hohes oder hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus besteht
- Bis zu zwei enge Kontaktperson von pflegebedürftigen Personen, die nicht ein einer Einrichtung leben, die über 70 Jahre alt sind, nach Organtransplantation oder die eine der vorgenannten Erkrankungen oder Behinderung haben.
- Bis zu zwei enge Kontaktpersonen von Schwangeren
- Personen, die in stationären Einrichtungen für geistig behinderte Menschen tätig sind oder im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig geistig behinderte Menschen behandeln, betreuen oder pflegen
- Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem hohen oder erhöhten Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus tätig sind, insbesondere Ärzte und sonstiges Personal mit regelmäßigem Patientenkontakt, Personal der Blut- und Plasmaspendedienste und in Corona-Testzentren
- Polizei- und Ordnungskräfte, die im Dienst, etwa bei Demonstrationen, einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind
- Personen im öffentlichen Gesundheitsdienst und in relevanten Positionen der Krankenhausinfrastruktur
- Personen, die in Flüchlings- und Obdachloseneinrichtungen leben oder tätig sind
- Personen, die im Rahmen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag im Sinne des § 45a des Elften Buches Sozialgesetzbuch regelmäßig bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen tätig sind
Gruppe 3 - Erhöhte Priorität:
- Über 60-Jährige
- Personen mit folgenden Krankheiten: Adipositas, chronische Nierenerkrankung, chronische Lebererkrankung, Immundefizienz oder HIV-Infektion, Diabetes mellitus, diverse Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs, COPD oder Asthma, Autoimmunerkrankungen und Rheuma
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen mit niedrigen Expositionsrisiko (Labore) und ohne Betreuung von Patienten mit Verdacht auf Infektionskrankheiten
- Personen, die Mitglieder von Verfassungsorganen sind oder in besonders relevanter Position in den Verfassungsorganen, in den Regierungen und Verwaltungen, in der Bundeswehr, bei Polizei, Zoll, Feuerwehr, beim Katastrophenschutz, in der Justiz und Rechtspflege, den Auslandsvertretungen oder bei Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit
- Personen in relevanter Position in Unternehmen der kritischen Infrastruktur, in Apotheken und Pharmawirtschaft, öffentlicher Versorgung und Entsorgung, Ernährungswirtschaft, Transportwesen, Informationstechnik und Telekommunikation
- Personen, die im Lebensmitteleinzelhandel tätig sind
- Erzieher und Lehrer
- Personen mit prekären Arbeits- oder Lebensbedingungen
Gruppe 4 - Ohne Priorität
Alle, die ein geringeres Risiko haben, einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung zu erleiden. Ihnen soll nach den priorisierten Gruppen ein Impfangebot gemacht werden.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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