Mietwagen im Ausland? Diese 5 Fehler kosten richtig viel Geld!

- Nicht jeder Mietwagenverleih in Urlaubsregionen ist seriös - manchmal endet die Ferienspaß mit einer unangenehmen Abzocke
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Mietwagen im Ausland. Mit den Osterferien beginnt für viele Deutsche die Urlaubssaison – und für viele gehört ein Mietwagen im Urlaub einfach dazu. Ob für Ausflüge an der Mittelmeerküste, Erkundungstouren durch die USA oder Fahrten zu abgelegenen Stränden – ein eigenes Auto im Ausland verspricht Flexibilität und Komfort - und viele deutsche Urlauber fahren noch immer lieber im "eigenen Mietwagen", als im Urlaub auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Doch genau hier lauern oft teure Fallen. Unseriöse Autovermieter nutzen fragwürdige Praktiken, um Urlauber mit versteckten Kosten und unnötigen Versicherungen abzuzocken. Besonders in beliebten Reisezielen wie Spanien oder Italien häufen sich Beschwerden. Wer sich nicht vorab informiert, riskiert hohe Zusatzgebühren oder Probleme bei der Kautionsrückerstattung. Doch es gibt Möglichkeiten, sich zu schützen. Welche Tricks Autovermieter anwenden, welche Anbieter besonders häufig in der Kritik stehen und wie Betroffene sich wehren können – das erfährst du hier.
Mietwagen-Abzocke im Ausland: Diese Tricks kosten Urlauber viel Geld
Wer im Urlaub einen Mietwagen bucht, sollte auf der Hut sein. Trotz verschärfter Vorschriften häufen sich Beschwerden über dubiose Praktiken von Autovermietungen. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland warnt vor den häufigsten Fallen und gibt Tipps, wie Reisende sich schützen können.
Diese Autovermieter stehen in der Kritik
Besonders häufig stehen Unternehmen wie Goldcar, Firefly und Centauro in Spanien sowie Europcar UK in der Kritik. Laut EVZ Deutschland hat sich die Zahl der Beschwerden bei diesen Verleihfirmen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Viele Kunden berichten von versteckten Kosten und unlauteren Geschäftspraktiken im Verlauf einer Buchung.

- Vor Abschluss eines Mietwagenvertrags sollte man im Internet Bewertungen checken
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Die 5 häufigsten Mietwagen-Tricks – und wie man dagegen sich wehrt
🔹 Aufgedrängte Zusatzversicherungen: Trotz vorhandener Vollkaskoversicherung wird Mietern vor Ort suggeriert, sie benötigen eine zusätzliche Versicherung.
🔹 Kreditkarten-Probleme: Karten werden angeblich nicht akzeptiert, so dass Kunden teure Alternativen wählen müssen.
🔹 Versteckte Kosten: Verträge sind oft in Fremdsprachen verfasst, Zusatzgebühren werden unbemerkt hinzugefügt.
🔹 Tank- und Schadensgebühren: Hohe Kautionen werden nicht erstattet, angebliche Schäden im Nachhinein berechnet.
🔹 Kostenpflichtige Upgrades: Angeblich ist das gebuchte Fahrzeug nicht verfügbar, stattdessen wird ein teureres Modell angeboten.
So vermeiden Reisende Ärger mit dem Mietfahrzeug
✔ Vorab Bewertungen auf unabhängigen Portalen prüfen und sich über die Versicherungsstandards im Urlaubsland informieren (ADAC, Trustpilot etc.)
✔ Direkt bei Autovermietungen ohne Vorauszahlung buchen - Buchungen auf Vermittlungsplattformen vermeiden. Zusätzliche Versicherungen schon zuhause und beim eigenen Versicherer abschließen (Mallorca-Police)
✔ Keine unverständlichen Verträge (Fremdsprachen) unterschreiben - Vertrag fotografieren und über Mobiltelefon oder Tablet übersetzen
✔ Fahrzeugübernahme und -rückgabe mit Fotos oder Videos dokumentieren, so können nicht verursachte Sachschäden bei der Rückgabe des gemieteten Fahrzeugs genau dokumentiert und später nachgewiesen werden
✔ Wenn es bei der Fahrzeug-Rückgabe Probleme gibt, die lokale Polizei noch am Urlaubsort einschalten (oftmals reicht schon die Drohung, um sich Respekt beim Vermieter zu verschaffen
✔ Bei Problemen eine Chargeback-Anfrage bei der Bank stellen, einen auf Mietwagenverträge spezialisierten Anwalt einschalten
✔ Alle Vertragsunterlagen und E-Mail-Konversationen aufbewahren
Tipp
Wer trotz aller Vorsicht in eine Falle tappt, kann sich an das EVZ Deutschland wenden, das in vielen Fällen außergerichtlich hilft und zwischen Mieter und Vermieter vermitteln kann.
Was ist die Mallorca-Police?
Die Mallorca-Police ist eine spezielle Zusatzversicherung für Mietwagen im Ausland. Sie wird oft als Ergänzung zur normalen Kfz-Haftpflichtversicherung von deutschen Versicherern angeboten und hat den Vorteil, dass sie die oft niedrigen Deckungssummen ausländischer Versicherungen auf das in Deutschland übliche Niveau anhebt und damit einen besseren Versicherungsschutz für Mietwagen bietet. Meist ist die Mallorca-Police als Zusatz recht günstig - bei vielen Versicherungsunternehmen kann man sie auch nach Vertragsabschluss noch zusätzlich abschließen.
Wie hilft die Mallorca-Police in Betrugsfällen?
Erweiterte Deckung: Falls eine Autovermietung hohe Schadensforderungen stellt, die über die eigentliche Versicherung hinausgehen, deckt und übernimmt die Mallorca-Police die Differenz.
Schutz vor ungerechtfertigten Forderungen: Falls nachträgliche Schäden berechnet werden, kann die Versicherung als Ansprechpartner helfen.
Rechtsschutzfunktion: In manchen Fällen unterstützt die Versicherung Kunden auch juristisch, wenn sie ungerechtfertigte Rechnungen anfechten. (Achtung Rechtsschutz ist nicht immer automatisch mit versichert)
Wichtige Tipps zur Absicherung
Eine Mallorca-Police kann oft günstig bei der eigenen Kfz-Versicherung oder über Reiseversicherer abgeschlossen werden.
Sie schützt vor hohen Selbstbeteiligungen und unfairen Nachforderungen.
Reisende sollten vor der Mietwagenbuchung prüfen, ob ihre Kreditkarte bereits einen vergleichbaren Schutz bietet. Es bietet sich auch an, bereits bestehende Versicherung (z.B. Haftpflichtversicherung) darauf zu prüfen, in wie weit diese bei einem Unfall im Urlaub genutzt werden können.

- Mietwagen im Ausland: Wer diese Tipps beachtet, kann sich auf einen tollen Urlaub ohne Mietwagen-Probleme freuen
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Worauf sollte man beim Abschluss eines Mietvertrags im Ausland außerdem achten
Wer im Ausland einen Mietwagen bucht, sollte sich nicht nur um Vollkasko- und Haftpflichtschutz kümmern, sondern auch um die Absicherung von Mitfahrern und Zusatzfahrern. Nicht in jedem Land sind Personenschäden ausreichend mit der Mietwagenversicherung abgedeckt – im Ernstfall kann das hohe Kosten nach sich ziehen.
Nicht jeder darf automatisch ans Steuer: Wer sich mit dem Fahren abwechseln möchte, muss darauf achten, dass der Zusatzfahrer im Mietvertrag eingetragen ist. Andernfalls kann der Versicherungsschutz entfallen, und im Schadensfall haftet der Mieter in voller Höhe.
Beim Mieten eines Autos im Ausland stoßen Reisende oft auf zwei Begriffe: Selbstbeteiligung und Kaution. Beide können unerwartet hohe Kosten verursachen, wenn sie nicht vorab geklärt werden. Wer sich vor versteckten Gebühren schützen möchte, sollte die Unterschiede und mögliche Fallen kennen. Die Selbstbeteiligung (auch Selbstbehalt) ist der Betrag, den der Mieter im Schadensfall selbst zahlen muss, bevor die Versicherung einspringt. Je nach Anbieter und Land kann diese zwischen 500 und 2.500 Euro liegen. Die Kaution ist ein Betrag, der auf der Kreditkarte blockiert wird, um eventuelle Schäden oder Zusatzkosten abzusichern. Sie wird meist nach der Fahrzeugrückgabe freigegeben, sofern keine Schäden festgestellt werden. Die Kaution kann zwischen 200 und 3.000 Euro liegen und wird meist auf der Kreditkarte blockiert, die Rückerstattung kann bis zu 30 Tage dauern.



Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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