Wochenblatt- Reporter Kalender 2023
Die Natur als kreativer Künstler
Haareis - ein seltenes und kurzlebiges Naturphänomen
Bei einem Spaziergang im Hördter Oberwald entdeckte ich dieses Gebilde an einem Stück Holz.
Zuerst vermutete ich einen Pilz, bei näherer Betrachtung wirkte es wie "Zuckerwatte".
Bei genauer Recherche entpuppte sich die Seltenheit und Einmaligkeit.
Es handelt sich um eine besondere Form des Eises, das sogenannte Haareis oder Eiswolle. Dabei bilden sich an abgestorbenen Ästen von Laubholz sogenannte Haare aus Eis, die 30 - 100 mm lang und zum Teil nur 0,02 mm dick sind.
Die Besonderheit dieser Eisform ist, das sie nicht wie ein Eiszapfen wächst, sondern von innen nach außen.
Die Eishaare bilden sich mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit von 5 bis 10 Milimeter pro Stunde, solange genügend Wasser aus dem Holz nachgeliefert wird. An schattigen Standorten überdauert das Haareis manchmal einen Tag. In der Sonne beginnt es schnell zu schmelzen und es braucht Glück, so etwas zu finden.
Dieses Naturphänomen tritt nur bei speziellen Wetterbedingungen auf. Es muss vorher ein bis zwei Tage geregnet haben und anschließend muss die Temperatur um den Gefrierpunkt liegen. Zusätzlich muss eine windstille Zeit folgen.
Damit sich das Haareis bilden kann, muss anschließend die Temperatur unter den Gefrierpunkt fallen, damit sich dieses Eis bilden kann.
Das Wachstum der Strukturen entsteht dadurch, das das Wasser zuerst oben gefriert und sich hausdehnt.
Zusätzliches Wasser drückt von innen vom Ast her nach und gefriert ebenfalls.
Das Foto zeigt dieses besondere Haareis - Wasser kann sich wohl nicht besser in Szene setzen. Die Natur ist ein kreativer Künstler.
Autor:Regine Fabian aus Germersheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.