Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten
Ein Fall von Zwangsheirat
Landkreis Germersheim. Die Themen, mit denen Frauen zur Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Germersheim, Lisa-Marie Trog, kommen, haben sich im vergangenen Jahr nicht grundsätzlich gegenüber denen der Vorjahre verändert. „Einen deutlich größeren Part in der Beratung als bisher hat allerdings das Thema `alleinerziehend´ eingenommen. Vor allem alleinerziehende Frauen, die mehr denn je durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise stark betroffen sind und täglich Enormes leisten müssen, kamen mit ihren Anliegen zu mir“, so Trog.
Ein weiteres Thema, „mit dem man in der heutigen Zeit nicht mehr rechnen möchte und doch muss“, so die Gleichstellungsbeauftragte, „hat mich im letzten Jahr beschäftigt: Zwangsheirat. Aufgrund meines großen Netzwerkes konnte ich die dabei eingebundenen Institutionen zumindest gezielt erreichen und die Informationen weitergeben. Entscheidend bei allen Hilfsangeboten ist aber, dass sich die Frauen und Mädchen trauen, sie anzunehmen. Das ist – wie in vielen anderen Fälle auch – die oft höchste Hürde. Ich möchte Frauen und Mädchen bestärken und ermuntern: Trauen Sie sich, sprechen Sie mit uns und nehmen Sie die Hilfen an!“
Neben zahlreichen Veranstaltungen rund um das Thema Gleichberechtigung und Gleichstellung war „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ ein zentrales Thema. Seit 2022 gibt es in der Kreisverwaltung Germersheim eine Dienstvereinbarung zum Thema „Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz“. „Dabei geht es auch um Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich hoffe sehr, dass das Thema auch in anderen Verwaltungen an Bedeutung gewinnt und andernorts künftig auf Grundlage einer Dienstvereinbarung dagegen vorgegangen werden kann“, appelliert Trog.
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