Elterninitiative in der Südpfalz gegen neues neues Kita-Gesetz
Französischunterricht an Kitas in Gefahr
Landkreis Germersheim. „Wir sehen die Bedeutung der französischen Spracharbeit in unseren Kitas als Teil der guten deutsch-französischen Nachbarschaft“, erklärten Landrat Dr. Fritz Brechtel und der für Kitas zuständige Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler in der Sitzung des Kreisausschusses aufgrund einer Anfrage der SPD zur möglichen Weiterführung dieses Angebots im Zuge der Änderungen durch das Kita-Zukunftsgesetz ab 1. Juli 2021.
„Daher“, so Buttweiler, „wäre es sehr wünschenswert, wenn die französische Spracharbeit in Kitas weitergeführt werden könnte. Im Entwurf des Sozialraum-Budget-Konzeptes hat der Kreis unter anderem auch einen personellen Bedarf für Erziehungskräfte für die französische Spracharbeit vorgesehen, die von einem Kita-Träger bedarfsgerecht beantragt werden können. Was verwaltungsseitig möglich ist, wird veranlasst werden, um im Pamina-Raum auch in den Kitas das deutsch-französische Miteinander weiter zu stärken.“
Der Erste Kreisbeigeordnete machte aber auch nochmals deutlich, was die Fachleute des Jugendamtes bereits allen Trägern von Kitas und auch den Mitgliedern des Jugendamtes dargelegt haben: „Im Zuge der Kita-Novelle werden bisher gesondert ausgewiesene Förderstränge in die künftigen Landeszuwendungen integriert. Beispielsweise entfällt der Förderstrang, für französische Fachkräfte. Durch den vorgenommenen Systemwechsel in der bisherigen Förderung, kann es dazu kommen, dass für andere Bereiche Schwerpunkte gesetzt werden bzw. gesetzt werden müssen (zum Beispiel Kita-Sozialarbeit) und das möglicherweise zu Lasten der französischen Fachkräfte geht.“
Der Systemwechsel durch die Gesetzesänderung verlangt, dass bestimmte Bedarfe priorisiert berücksichtigt werden müssen. „Es kann also sein, dass Gelder nicht mehr für Spracharbeit ausreichen, wenn Träger der Kitas andere dringende Bedarfe und Notwendigkeiten für ihre Kitas in ihrem Sozialraum sehen und bei den Jugendämtern beantragen“, ergänzt Buttweiler. Grundsätzlich hat die Kreisverwaltung Germersheim die derzeitigen Bedarfe an Sprachangebot in aktuell sechs Kitas im Kreis in die Planung genommen.
Der Kreiselternausschuss reagiert
Der Kreiselternausschuss im Landkreis Südliche Weinstraße unterstützt nun die für die gesamte Südpfalz ins Leben gerufene Initiative "Kein au revoir für unsere Französischfachkräfte!". Und lädt unter diesem Motto auch zu einem Informationsabend der „Elterninitiative LSN“ (Lerne die Sprache des Nachbarn) zum Erhalt der Französischen Sprachförderung in insgesamt 30 Kindertagesstätten der Südpfalz, ein. Die Veranstaltung findet am Donnertag, 25. Februar 2021, 20 Uhr, unter der Federführung der Elterninitiative statt und wird im Rahmen eines Online-Meetings mit dem Video- und Telefonkonferenz-Tool „GoToMeeting“ durchgeführt.
Auf dem Programm stehen, neben den Erfahrungsberichten aus der Praxis einer Sprachförderkraft, den kulturellen Hintergründen aus Sicht regionaler Größen der Deutsch-Französischen Freundschaft, auch Vorträge zu Finanzierungsfragen des Programms "Lerne die Sprache des Nachbarn" (LSN), das nach aktuellem Stand Mitte des Jahres auslaufen wird. Unter den Referenten finden sich Vertreter der Landkreise SÜW und Germersheim sowie des Ministeriums für Bildung Rheinland-Pfalz. Gäste sind unter anderem Vertreter verschiedener Deutsch-Französischer Organisationen, französischer Konsulate sowie Mitarbeiter des Kulturbevollmächtigten des Bundes. Am Ende der Veranstaltung findet eine offene Frage- und Diskussionsrunde statt.
Eine Anmeldung ist ausschließlich per E-Mail an anmeldung@initiative-lsn.de möglich, die Zugangsdaten werden dann zugesendet. Anmeldeschluss ist der 24. Februar, 23.59 Uhr. Erreichbar ist die Initiative für alle übrigen Fragen per E-Mail an mail@initiative-lsn.de.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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