Fünf bedeutende Projekte für die Schienen-Mobilität im Landkreis Germersheim
Im Schienenverkehr bewegt sich was

Symbolbild | Foto: Jürgen Treiber/ Pixabay

Landkreis Germersheim. „Im und für den Landkreis Germersheim bringen wir wichtige Zukunftsprojekte für unser Schienennetz auf den Weg. Dazu zählen Neue umsteigefreie Verbindungen, Verlängerung der S-Bahn 3 über Wörth bis nach Karlsruhe, Modernisierung des Bahnhofs in Wörth und die Elektrifizierung weiterer Strecken“, berichtet Landrat Dr. Fritz Brechtel. Zusammen mit dem Thema Reaktivierung von der Strecken Landau-Germersheim und Landau-Herxheim und Weiterführung nach Rülzheim sind das die Leuchtturm-Projekte im Schienenverkehr für den Landkreis. Landrat Brechtel hat sie im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr vorgestellt und betont: „Wir haben uns große Ziele gesteckt und setzen zusammen mit dem ZSPNV alle Hebel in Bewegung, sie auch zu verwirklichen. Die Neuerungen im Schienenverkehr sind ein Beitrag zum Klimaschutz und eine deutliche Verbesserung für die Nutzer von S-Bahn und Stadtbahn.“

Bereits klar ist die Verlängerung der S3 (S-Bahn Rhein-Neckar), die ab Dezember 2023 stündlich zwischen Mannheim-Ludwigshafen-Speyer-Germersheim-Wörth und Karlsruhe Hauptbahnhof in beide Richtungen verkehren wird. „Besonders freut es mich, dass wir es dann schaffen, montags bis freitags einen 30-Minutentakt zwischen Germersheim, Wörth und Karlsruhe Hauptbahnhof anzubieten. Den Fahrgästen im Kreis Germersheim stehen dann eine stündliche Stadtbahn S52 Germersheim-Karlsruhe sowie eine halbstündlich dazu versetzte S3 von und nach Ludwigshafen – Mannheim –Karlsruhe zur Verfügung. Die exakten Fahrtzeiten und einige Detailprüfungen müssen noch mit der DB Netz abgestimmt werden“, erklärt der Kreischef.

Ein weiteres weitreichendes Projekt sind die umsteigefreien Verbindungen von Neustadt/W. über Winden, Wissembourg bis nach Strasbourg sowie Karlsruhe über Wörth, Lauterbourg nach Strasbourg. In enger Abstimmung mit dem Land Baden-Württemberg und dem Saarland werden derzeit gemeinsam mit der französischen Region Grand Est die Vergabeunterlagen vorbereitet. Brechtel berichtet, dass die Betriebsaufnahme der umsteigefreien, grenzüberschreitenden Zugverbindungen für Dezember 2024 vorgesehen ist. Zudem werde für die in beide Richtungen stündliche Zugverbindung Wörth-Lauterbourg-Strasbourg ein stündlicher Anschluss in Wörth Bahnhof in beiden Richtungen mit der S 3 aus/in Richtung Germersheim-Speyer-Mannheim hergestellt.

„Die Pfalz und damit der Landkreis Germersheim wollen künftig überwiegend elektrisch fahren“, sagt Landrat Brechtel, der gleichzeitig Verbandsvorsteher des ZSPNV Süd ist (Zweckverband SchienenPersonenNahverkehr Süd). „Im ZSPNV Süd hatten die beteiligten Landräte und Oberbürgermeister im Dezember 2019, in enger Abstimmung mit dem Land und nach Vorlage zweier entsprechender Gutachten, die Entscheidung getroffen, dass auf vielen west- und südpfälzischen Strecken, die derzeit noch mit Dieseltriebwagen befahren werden, künftig batterie-elektrische Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Schrittweise wird auf die neuen Fahrzeuge umgestellt.“ Zuerst erfolgt im Dezember 2024 die Strecke RE/RB (Kaiserslautern-) Neustadt-Landau-Karlsruhe. Landrat Fritz Brechtel hebt besonders hervor, dass alle Oberleitungsanlagen zum Nachladen der Züge baulich und technisch so gestaltet werden, dass diese in eine spätere Gesamtelektrifizierung einer Bahnstrecke eingebunden werden können: „Sie sind somit aufwärtskompatibel, was insbesondere für die von allen Seiten geforderte Streckenelektrifizierung zwischen Neustadt-Wörth-Karlsruhe erforderlich ist.“ Die Entscheidung darüber, ob die Elektrifizierung letztlich kommt, fällt in Berlin im Bundeverkehrsministerium.

„Von besonderer Bedeutung“, so Brechtel, „ist zudem die Modernisierung des Stellwerks Wörth. Nach Auskunft der DB AG ist voraussichtlich im Dezember 2026 mit der Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerkes in Wörth zu rechnen, das damit den veralteten mechanischen Betrieb ablöst. Wir wissen wie notwendig diese Maßnahme ist, weshalb die Stellwerksmodernisierung unbedingt parallel zu allen anderen Maßnahmen aufgenommen werden muss!“

Das fünfte Leuchtturm-Projekt für den Landkreis sind die Reaktivierungen der Schienenstrecken Landau-Germersheim und Landau-Herxheim mit einem Neubauabschnitt nach Rülzheim. Derzeit laufen Kosten-, Nutzenuntersuchungen für die beiden Strecken. Für die Strecke Landau-Germersheim werden drei Untersuchungsvarianten berechnet: Pendelbetrieb zwischen Landau und Germersheim, Verlängerung der Stadtbahn Karlsruhe-Germersheim bis nach Landau, Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar von Bruchsal über Germersheim nach Landau.
Für die Strecke Landau-Herxheim-Rülzheim wird die Einführung einer neuen Stadtbahnlinie Karlruhe-Rülzheim-Herxheim-Landau untersucht. Die Voraussetzung wäre hier der Neubau einer Strecke zwischen Rülzheim und Herxheim. „Erste verwertbare Ergebnisse werden voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen“, sagt Landrat Dr. Fritz Brechtel.
Mit Blick auf diese großen Projekte betont Brechtel, „dass das Thema Schienenverkehr im Landkreis eine besondere Bedeutung hat und intensiv daran gearbeitet wird. „Wir wollen den Schienenverkehr als klimafreundliche Mobilitätsmöglichkeit gezielt so weiter entwickeln, dass er von den Bürgerinnen und Bürgern der Südpfalz gut genutzt werden kann, um zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule zu kommen.“ So der Landrat abschließend. ps

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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