Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini
Inspirierende Gottesdienste - katholische Kirche in Germersheim sucht nach Erneuerung aus der Basis
Germersheim | Sondernheim | Schwegenheim | Lingenfeld. Wie müssen Gottesdienste, damit die Menschen wieder Interesse an aktiv gelebtem Glauben innerhalb der katholischen Kirche haben? Das fragen sich seit Jahresanfang haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Germersheimer Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini- Um den Pastoralreferenten Thomas Bauer hat sich so ein Team gefunden, das Kirche in der Basis ändern und Gottesdienste mehr nach dem Wunsch der gläubigen Menschen gestalten möchte.
Wie findet man heraus, was Menschen wirklich brauchen? Man fragt sie - und das hat auch der Arbeitskreis in der Germersheimer Pfarrei getan. Die Ergebnisse, die jetzt vorgestellt wurden, erstaunen nicht: Moderner, musikalischer und sprachlich weniger abgehoben sollte er sein - der ideale "inspirierende" Gottesdienst, den man nicht nur durchsteht oder erleidet, den man genießt, aus dem man neue Kraft ziehen kann. Vielleicht nicht immer in der Kirche, nicht unbedingt früh am Sonntagmorgen, gerne mit zeitgemäßer Musik oder in der Natur und mit mehr Interaktion, mit meditativen Angeboten. All diese Erkenntnisse gilt es nun mit Leben zu füllen.
Das soll auf zwei Wegen geschehen, zum einen sollen auch die ganz klassischen Sonntagsgottesdienste mit neuen Impulsen modernisiert und zeitgemäßer gemacht werden, zum anderen sollen ganz neue Angebote "die liturgische Speisekarte" erweitern, ergänzen und bereichern, wie es Thomas Bauer beschrieb. Es geht also darum, für jeden ein Angebot zu haben, statt alle Traditionen radikal von der Liste zu streichen.
Dass dazu auch die nicht immer ganz einfache Auseinandersetzung mit Missbrauch und der schmerzlichen Vergangenheit der eigenen Pfarrei ein Thema sein wird, weiß auch Bauer. "Natürlich sagen uns auch viele Menschen, dass sie deshalb nichts mehr mit der Kirche zu tu haben wollen. Was auch nachvollziehbar ist. Aber gerade aus diesem Grund, ist es ja an uns, uns zu erneuern, die Gottesdienste attraktiver zu machen. Dass wir damit nicht jeden erreichen ist uns klar, auch dass die Menschen Sonntagsmorgens jetzt nicht Schlange stehen werden. Aber es ist ein Anfang, ein Wille", so der Pastoralreferent.
Und er ist sich sicher, dass es jede Menge Menschen gibt, die der katholischen Kirche noch nicht ganz den Rücken gekehrt haben - sei es aus Gewohnheit, Tradition oder Überzeugung - und gerade die, "die auf der Kippe stehen", will man mit den neuen Angeboten erreichen. Das braucht Zeit, Geduld und vermutlich wird man auch den einen oder anderen Rückschlag erleben, wenn neue Dinge nicht funktionieren oder all jene auf den Plan rufen, denen die Kirche, so wie sie immer war, eigentlich ganz gut gefällt.
Wer sich in den Prozess der "Inspirierenden Gottesdienste" einbringen möchte, kann sich jederzeit bei der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini melden.
So fing alles an:
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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