AG fahrrad- und fußverkehrsfreundlicher Kommunen
Landkreis Germersheim ist Gründungsmitglied
Landkreis Germersheim. Der Landkreis Germersheim ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußverkehrsfreundlicher Kommunen in Rheinland-Pfalz (AGFFK-RLP e.V.). Am Freitag wurde der Verein in Kaiserslautern gegründet, mehr als 40 Kommunen sind bereits Mitglied. „Mobilität in all seinen Aspekten ist für den Landkreis Germersheim bereits ein wichtiges Thema. Fußgänger und Fahrradfahrer werden dabei genauso in den Fokus genommen werden wie beispielsweise der Öffentliche Personennahverkehr oder der Straßenbau. Die Vernetzung innerhalb der AGFFK wird uns sicherlich noch neue Ideen bringen, wie wir den Fuß- und Fahrradverkehr noch attraktiver und sicherer machen können“, sagt Landrat Dr. Fritz Brechtel.
Gemeinsam mit anderen Akteuren und mit Unterstützung des Landes ist das Ziel des Netzwerks, den Rad- und Fußverkehr systematisch zu stärken und Kommunen fußgänger- und fahrradfreundlicher zu gestalten. „Eine fußgänger- und fahrradfreundliche Mobilitätskultur werden wir unter dem Gesichtspunkt umweltfreundlicher und klimaschützender Maßnahmen für die Menschen der Region verstärkt in den Fokus nehmen. Der Verein kann uns dabei eine wertvolle Unterstützung u.a. durch Beratungsangebote, Fortbildungen oder Informationsaustausch sein“, so Landrat Brechtel.
2.500 Euro kostet der jährliche Mitgliedbeitrag. Das Land stellt für die Jahre 2023/24 500.000 Euro zur finanziellen Unterstützung der AGFFK bereit.
Die Geschäftsführerin des Tourismusvereins Südpfalz Tourismus, Silke Wiedrig, ergänzt: „Auch für unser touristisches Angebot ist es ein Gewinn, auf Fußgänger und Radler ein besonderes Augenmerk zu legen. In den vergangenen Jahren konnten beispielsweise im Rahmen des Besucherlenkungskonzeptes 142 Kilometer Radwege sowie drei neue Radrundwege nach der Richtlinie des Landes Rheinland-Pfalz neu beschildert werden.“ Entsprechend der touristischen Entwicklungsstrategie des Landkreises Germersheim, den Fokus auf den Radtourismus zu setzen, strebt der Landkreis gemeinsam mit Pfalz.Touristik e.V. sowie den Nachbarlandkreisen die Zertifizierung als ADFC zertifizierte Radreiseregion an. Dazu werden im Landkreis Germersheim u.a. insgesamt sieben neue Rundwege ausgeschildert, neue Routenlogos entwickelt und entlang der Strecken Radservicestationen eingerichtet.
Auch den Alltagsradverkehr möchte der Landkreis in Zukunft noch stärker voranbringen. Ein wichtiger Baustein hierbei ist die Realisierung der Pendler-Radroute, die von Schifferstadt über Speyer und Germersheim bis nach Wörth führen wird.
„Natürlich kommen diese Radwege Gästen und den Kreisbürgerinnen und Kreisbürgern zugute. Wir nutzen unterschiedliche Bausteine, die letztlich das Radfahren und zu Fuß gehen attraktiver und sicherer macht. Teil der Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußverkehrsfreundlicher Kommunen zu sein, ist einer davon“, so Landrat Brechtel.
Stellungnahme des ADFC
Am 5. Mai ist die Arbeitsgemeinschaft fuß- und fahrradfreundlicher Kommunen Rheinland-Pfalz (AGFFK) e. V. in Kaiserslautern gegründet worden. „Diese Gründung begrüßen wir sehr“, betont Andreas Geers, Vorsitzender des Allgemeinden Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Rheinland-Pfalz.
„Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft ist ein wichtiger Schritt, um die Kommunen, die beim Thema Radverkehr schon weit fortgeschritten sind, mit jenen zu vernetzen, die ihr Engagement noch verstärken wollen.“ So ließen sich beispielhafte und gute Lösungen besser und effizienter im Land kommunizieren.
41 Kommunen und Landkreise sind Anfang Mai in der Kaiserslauterner Fruchthalle Mitglied des Vereins geworden, der von Land mit einer halben Million Euro unterstützt wird. Die Geschäftsstelle ist in Ingelheim angesiedelt. Der ADFC und andere Verbände waren zur Gründungsversammlung eingeladen, um sich den Teilnehmern zu präsentieren. Für den ADFC war federführend der Kreisverband Kaiserslautern, vertreten durch Rolf Jäger und Bernd Köppe, verantwortlich.
Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt betonte in ihrer Ansprache die besondere Bedeutung des Fahrrads für den Alltagsradverkehr im Kurz- und Mittelstreckenbereich. „Die Vernetzung der Kommunen über die Arbeitsgemeinschaft ist ein wichtiger Faktor für die künftige Entwicklung, sie werden alle davon profitieren“, betonte sie.
Zum 1. Vorsitzenden der AGFFK wurde Alexander Thewalt, Beigeordneter der Stadt Ludwigshafen, gewählt.
Wichtige Ansprechpartner für die Umsetzung zahlreicher Projekte in den Kommunen sind die neuen Radverkehrsteams im Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz und seinen acht regionalen Dienststellen. Die Leitung des Radverkehrsteams der LBM-Zentrale in Koblenz wird die künftige Geschäftsstelle der AGFFK unterstützen.
„Der aktuelle Fahrradklimatest des ADFC hat gezeigt, dass in den Kommunen noch viele Hausaufgaben in puncto Fahrradfreundlichkeit zu erledigen sind“, betont Geers. Bemängelt wurden an vielen Orten die gleichen Probleme: Radfahren fühlt sich nicht sicher an, da die existierenden Wege zu schmal, in schlechtem Zustand oder nicht durchgängig sind. Falschparker, die Radwege blockieren, sind überall ein großes Problem und sorgen zusätzlich für Stress, wenn sie Radfahrende in den Autoverkehr zwingen. Generell fühlen sich viele der Radlerinnen und Radler als Verkehrsteilnehmer nicht wirklich akzeptiert.
„Allerdings machen sich in vielen Städten und Gemeinden die Anstrengungen bemerkbar, die Radfahrer-Infrastruktur zu verbessern. Das macht uns Hoffnung für die Zukunft“, so Geers. red
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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