Spendenaktion des Zonta Clubs Speyer-Germersheim
Projekt gegen Frühverheiratung von Mädchen

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Der Zonta Club Speyer-Germersheim gehört zu den weltweit vertretenen Zonta Clubs, einer Service-Organisation berufstätiger Frauen. Wir setzen uns für die Verbesserung der Stellung der Frau in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und beruflicher Hinsicht ein. Dazu unterstützen wir zahlreiche Projekte auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene. Da die Corona-Situation es uns nicht erlaubt, wie sonst jedes Jahr im Frühjahr eine Veranstaltung zur Generierung von Spenden durchzuführen, möchten wir das Projekt „Schluss mit Kinderehen“ vorstellen, bei dem die Zonta Stiftung gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk UNICEF Eheschließungen von Mädchen unter 18 Jahren bekämpft.
Weltweit wurden fast 650 Millionen Frauen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Wenn die aktuellen Trends sich fortsetzen, wird diese Zahl im Jahr 2030 fast 1 Milliarde erreichen. Kinderehen sind eine Verletzung der Menschenrechte und sind doch in allen Kulturen, Religionen und Ländern verbreitet. Obwohl die meisten Nationen die Altersgrenze von 18 Jahren festgelegt haben, werden die geltenden Gesetze oft nicht durchgesetzt. Das Programm konzentriert sich auf 12 Länder: Äthiopien, Bangladesch, Burkina Faso, Ghana, Indien, Jemen, Mozambique, Nepal, Niger, Sambia, Sierra Leone und Uganda. Zonta bringt sich besonders in Niger ein.

Warum werden Mädchen früh verheiratet?
Armut: Die meisten Frühverheiratungen geschehen in sehr armen ländlichen Regionen mit geringen Verdienstmöglichkeiten. Das Familieneinkommen reicht nicht für alle, so dass Töchter oft schon im Alter zwischen 10 und 14 Jahren verheiratet werden. Viele Mädchen leben als Waisen oder Halbwaisen bei Verwandten, die selbst kaum genug zum Überleben haben.
Tradition: Eltern leben in ständiger Angst, dass ihre Tochter unverheiratet schwanger wird und ihre „Ehre“ und damit die soziale Stellung der Familie leidet. Das Einsetzen der ersten Monatsblutung ist das Signal, die Tochter zu verheiraten. Mütter, die selbst unter einer frühen Verheiratung gelitten haben, müssen sich aus wirtschaftlicher Abhängigkeit der männlichen Verwandtschaft beugen.
Brautpreis: Diese Tradition führt dazu, dass der Wert einer Tochter in Kühen, Kamelen oder Ziegen bemessen wird. Die Mitgift sichert häufig das wirtschaftliche Überleben der Familie.
Mangel an Bildung: Die Eltern der Kinderbräute haben oft keine oder nur eine geringe Schulbildung und verstehen den Wert von Bildung nicht. In manchen Ländern muss Schulgeld für die weiterführende Schule bezahlt werden. Mit dem Brautpreis der Tochter wird oft die Schulbildung der Söhne bezahlt.

Was bedeutet das für die Mädchen?
Abbruch der Schulbildung: Der Teufelskreis der Armut setzt sich in die nächste Generation fort.
Physische und psychische Gewalt: Die Kinderbraut wird in die Ehe gezwungen, oft mit einem deutlich älteren Mann. Sie muss nun für die Familie des Mannes arbeiten. Missbrauch, Gewalt und Ausbeutung bestimmen ihr Leben.
Frühe Schwangerschaften: Der unausgereifte Körper der Mädchen kann eine Schwangerschaft meist nicht verkraften. Fehl- und Frühgeburten, Kinder mit Behinderungen, eine hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit und gesundheitliche Probleme wie die Geburtsfistel, die zu Inkontinenz führt, sind die Folgen. Viele Mädchen werden vom Ehemann verlassen, von der Familie verstoßen, sogar aus dem Dorf vertrieben.

Was tut das Hilfsprogramm?
Das langfristig angelegte Projekt bringt Regierungen, lokale Behörden, Familien und junge Menschen in einer gemeinsamen Anstrengung zusammen, um Frühverheiratungen zu verhindern und bereits verheiratete Mädchen zu unterstützen.
Frauen, die selbst Frühverheiratung und Gewalt erlebt haben, klären nicht nur die Mädchen in Schulen und auf Dorfplätzen über Familienplanung auf, sondern informieren auch Eltern und Stammesälteste über die Gesetzeslage. In einer Art aufsuchen¬der Sozialarbeit gehen sie von Dorf zu Dorf, um von Frühverheiratung bedrohte Mädchen zu finden. Es werden Stellen eingerichtet, die die Gesetze kontrollieren und nicht gesetzeskonforme Ehen annullieren.
Durch Spendengelder bieten die Hilfsorganisationen eine kostenlose medizinische Versorgung von jungen Müttern und ihren Kindern an. In etlichen Regionen wird das Schulgeld für die Mädchen über¬nommen oder eine Ausbildung vermittelt, damit sie wirtschaftlich unabhängig werden. Im Jahr 2020 konnten 8,7 Mio. Mädchen durch eine dieser Maßnahmen erreicht werden. Fast 8.000 Schulen legten Programme auf, um die Mädchen länger in der Schule zu halten. 11 der 12 Länder haben inzwischen eigene Strategien gegen Kinderehen entwickelt.
Der Zonta Club Speyer-Germersheim spendet einen Sockelbetrag von 1000 Euro.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie das Projekt unterstützen würden – soweit Ihnen das in der Pandemie möglich ist – und diese Summe durch eine Spende auf unser Freundeskreis-Konto aufstocken würden. Wir sammeln die Spenden und überweisen den Gesamtbetrag an die gemeinnützige Stiftung Zonta International Foundation. Sie betreut die internationalen Projekte und gewährleistet, dass die Spenden ankommen.
Freundeskreis des Zonta Clubs Speyer-Germersheim
Kontonummer: DE 1754 8514 4010 0003 8586
Betreff: Prävention von Kinderehen

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Wir werden an dieser Stelle über den Erfolg der Aktion berichten.

Wir freuen uns auch  jederzeit über Interesse an einer Mitarbeit im Club.
Weitere Infos finden Sie hier: www.zonta-speyer-germersheim.de

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Autor:

Sabina Matter-Seibel aus Germersheim

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