Bahnstrecke Germersheim-Landau
Schaile gibt die Hoffnung nicht auf
Germersheim. Trotz des vor einem knappen halben Jahr bei der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Süd in Kirchheimbolanden verkündeten enttäuschenden Ergebnisses der Kosten-Nutzen-Untersuchungen der derzeit stillgelegten Bahnstrecken, hier insbesondere der Verbindung zwischen Germersheim und Landau, lässt sich Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile nicht entmutigen und begrüßt neueste Entwicklungen, die Bewegung in den Prozess der erhofften Reaktivierung von regionalen Bahnstrecken bringen sollen.
„Der Bund lässt sich beim Thema Streckenreaktivierung viel zu viel Zeit. Es hat mich maßlos enttäuscht, dass die Prüfung der zu reaktivierenden Strecken im Dezember 2020 so pauschal und schnell zu negativen Ergebnissen geführt hat“, äußert sich Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile immer noch verärgert. „Meiner Meinung nach ist man bei der Bewertung viel zu oberflächlich vorgegangen. Jeder redet von besserer Klimapolitik und wichtigen Umweltkriterien, aber gerade hier haben diese relevanten Punkte keine Berücksichtigung gefunden. Das ist widersinnig und kontraproduktiv,“ so der Germersheimer Stadtchef weiter.
Da laut der vorgenommenen Untersuchungen gerade die Bahnstrecke Germersheim-Landau ein hohes Fahrgastaufkommen aufweisen würde, dürfen nach Meinung des Germersheimer Stadtoberhaupts keinesfalls noch weitere Jahre ins Land gehen, bis Bewegung in den Sachverhalt kommt: „Gerade im Hinblick auf ein sich stetig erhöhendes Verkehrsaufkommen in unserer Region und das große Interesse, das Auto stehen zu lassen, wäre eine Revitalisierung der Streckenverbindung zwischen den beiden Festungs- und Universitätsstädten Germersheim und Landau von unschätzbarem Wert. Die Nachfrage ist da. Wir können nicht mehr länger warten. Der Bund kann sich nicht mehr nur in leeren Worthülsen ergehen, sondern muss endlich Worten Taten folgen lassen“, fordert Schaile mit Nachdruck.
Umso mehr begrüßt Bürgermeister und Kreistagsmitglied Schaile, dass immer mehr Vorstöße unternommen werden, um den Prozess effektiv voranzubringen. Neben einer Ende April an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer verschickten Resolution des Kreistages, die den Bund dazu auffordert, den unerlässlichen Ausbau des regionalen Schienenverkehrs zügig in Angriff zu nehmen, hat auch der CDU-Arbeitskreis Südpfalz ein unmissverständlich formuliertes Positionspapier zur Stärkung des Schienenverkehrs in der Südpfalz beschlossen.
„Ich freue mich, dass auch auf dieser Ebene so nachdrücklich für den Standortvorteil, den die Reaktivierung von regionalen Bahnstrecken zur Folge hätte, gekämpft wird,“ so Schaile. „Je mehr Stimmen laut werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, beim Bund endlich Gehör für unsere Belange zu finden. Es ist höchste Eisenbahn, dass in naher Zukunft Schwung in die Sache kommt. Wir bleiben dran,“ verspricht der Germersheimer Stadtchef.
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