Guiseppe Spanò neuer Leiter des Caritas-Warenkorbs
Warenkorb Germersheim: "Im Fokus steht der Mensch"
Germersheim. „Hier geht es nicht um Zahlen, hier geht es um Menschen“, sagt Giuseppe Spanò über den St. Christophorus-Warenkorb des Caritasverbandes für die Diözese Speyer. Diese gelebte Menschlichkeit zeichnet das Sozialkaufhaus für ihn aus. Seit Mitte November 2018 leitet der 47-Jährige die Einrichtung in Germersheim und ist Feuer und Flamme für seinen Job. Wie berichtet hat Heidi Siegel den Warenkorb verlassen und ist nach Speyer gewechselt (hier).
Eine Perspektive für Arbeitslose in Germersheim
„Von der Pike auf bin ich Kaufmann im Einzelhandel“, verrät der gebürtige Italiener seinen Werdegang. In seinem Ausbildungsberuf war er überwiegend in der Textilbranche tätig, übernahm in den vergangenen Jahren Führungspositionen, leitete Geschäftsfilialen. Als sein letzter Arbeitgeber Insolvenz anmeldete, orientierte sich Spanò um. Er entdeckte die Stellenanzeige der Caritas und bewegte sich weg vom permanenten Umsatzdruck hin zum Sozialen und übernahm die Leitung im Warenkorb St. Christophorus Germersheim.„Das Menschliche geht in gewöhnlichen Geschäften verloren“, ist Spanòs Erfahrung. Wie in seiner vorherigen Tätigkeit trägt er auch hier Personalverantwortung. Zum Team gehören Sozialarbeiterin Larisa Leahu, Anleiterin Michaela Kraus, derzeit drei Ehrenamtliche, eine Praktikantin und nicht zuletzt die Menschen, die lange Zeit ohne Arbeit waren. 21 Plätze bietet ihnen das Sozialkaufhaus in der Waldstraße, damit sie einen Schritt zurück in die Arbeitswelt gehen können. Zehn Plätze sind aktuell belegt. In diesem Projekt arbeitet der Warenkorb eng mit dem Jobcenter zusammen, das die arbeitslosen Menschen, die teilweise beeinträchtigt sind, vermittelt. Die Arbeit strukturiere den Tag und sei wichtig für das eigene Selbstwertgefühl, meint der Warenkorb-Leiter. Für einige bedeute die Tätigkeit gar einen Weg aus der Isolation. „Im Fokus steht der Mensch“, sagt Giuseppe Spano zur Arbeit im Sozialkaufhaus.
Er selbst schätzt den ständigen Kontakt mit Kollegen und Kunden sehr. „Das ist cool“, meint er und packt gerne mit an auf den Verkaufsflächen.
Der Germersheimer Warenkorb erstreckt sich über zwei Etagen, in denen alles angeboten wird, was sich auch in einem gewöhnlichen Kaufhaus findet: Haushaltsartikel, Kleinelektronik, Bettwäsche, Spiele, Schuhe, Bekleidung für Damen, Herren und Kinder sowie „eine sehr schöne Bücherabteilung“, hebt Spanò hervor. Rund hundert Kunden mit kleinem Geldbeutel besuchen das Sozialkaufhaus durchschnittlich pro Tag. Sie kommen aus Germersheim und den umliegenden Orten. Immer wieder würden neue Kunden den Warenkorb entdecken, hat Giuseppe Spanò beobachtet.
Yvette Wagner
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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