Achtung: Keller lüften im Sommer birgt Gefahren
Kandel / Germersheim. Es klingt zunächst vernünftig, einen feuchten Keller im Sommer durch warme Luft zu trocknen. Doch dieser Ansatz funktioniert nicht immer und kann sogar kontraproduktiv sein. Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kühle Luft. Wird ein kühler Kellerraum bei heißem, schwülem Wetter gelüftet, kühlt die warme Luft an den kalten Wänden ab, wobei die Feuchtigkeit kondensiert und die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt. Dies kann im schlimmsten Fall zu Schimmelbildung an den Wänden führen.
Häufig wird empfohlen, den Keller im Sommer nur in den kühleren Morgen- und Nachtstunden zu lüften. Ob das jedoch tatsächlich hilft, hängt von der absoluten Luftfeuchte ab, also von der Menge an Wasserdampf, die in einem Kubikmeter Luft enthalten ist. Nur wenn die absolute Feuchte der Außenluft geringer ist als die der Kellerluft, wird der Raum durch das Lüften trockener. Hier können spezielle Lüftungsgeräte unterstützen, die das Innen- und Außenklima automatisch abgleichen und nur dann aktiv werden, wenn die Außenluft tatsächlich zur Trocknung beiträgt.
In Zeiten, in denen die Temperaturen im Hochsommer auch nachts kaum sinken oder die absolute Feuchte der Außenluft anhaltend hoch ist, reicht Lüften oft nicht aus. In solchen Fällen kann der Einsatz eines Kondensationstrockners sinnvoll sein, um die Luft zu entfeuchten. Dabei sollte auf einen niedrigen Stromverbrauch des Geräts geachtet werden.
Im Winter ist das Trocknen durch Lüften meist effektiver, da kalte Luft weniger Feuchtigkeit enthält als warme und die Außenluft trockener ist als die Innenluft. Durch das Lüften im Winter wird die feuchtere, wärmere Luft im Raum durch trockene Außenluft ersetzt. Diese erwärmt sich im Raum und nimmt dabei Feuchtigkeit auf, die beim nächsten Lüftungsvorgang nach außen abgeführt wird. Mit der Zeit wird der Raum dadurch trockener. Ein Hygrometer (Luftfeuchtigkeitsmessgerät) hilft, die relative Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten und gezielt zu lüften.
Für eine umfassende und individuelle Beratung stehen die Energieberaterinnen und Energieberater der Verbraucherzentrale zur Verfügung. In einem persönlichen Gespräch erhalten Ratsuchende hilfreiche Informationen zu allen Themen rund ums Heizen, Lüften und Energiesparen im Haushalt.
Der Energieberater hat in Germersheim am Freitag, 6. September, von 8.30 bis 13 Uhr, Sprechstunde in der Kreisverwaltung Germersheim, Luitpoldplatz 1 (EG, Raum 0.14). Anmeldung unter 06131 28480.
In Kandel findet die nächste Sprechstunde am Mittwoch, 25. September, von 16 bis 18.15 Uhr in der Verbandsgemeindeverwaltung, Gartenstraße 8, statt. Anmeldung unter 0 72 75 / 960 210.
Die Beratungsgespräche sind kostenlos.
Energietelefon der Verbraucherzentrale
0800 60 75 600 (kostenfrei) - montags von 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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