Aktuelle Sorge vor einer Vogelgrippe-Pandemie: Risiken für Menschen, Hunde und Katzen

- Das Vogelgrippevirus betrifft immer häufiger auch Haustiere - um einer Pandemie vorzubeugen, raten Virologen zur frühzeitigen Entwicklung eines Impfstoffes
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Vogelgrippe. Die Vogelgrippe, insbesondere der H5N1-Stamm, rückt weltweit zunehmend in den Fokus, da das Virus nicht nur Vögel, sondern auch Säugetiere – einschließlich Haustiere wie Hunde und Katzen – infizieren kann. Experten warnen vor einer möglichen (stillen) Pandemie, insbesondere wenn das Virus sich an eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung anpasst. In den USA steigt die Zahl infizierter Katzen schnell.
Infektionen beim Menschen und neue Risiken
Ein besorgniserregendes Ereignis war zu Jahresanfang der erste Todesfall in den USA: Ein 65-jähriger Mann aus Louisiana verstarb nach Kontakt mit infizierten Vögeln auf seinem Grundstück. Untersuchungen zeigten, dass das Virus in seinem Körper mutierte. Dennoch bewerten Gesundheitsbehörden das Risiko für die allgemeine Bevölkerung weiterhin als gering.
Auch in Deutschland laufen intensive Forschungen zu H5N1. Experimente des Friedrich-Loeffler-Instituts ergaben, dass Kühe infiziert werden können, was sie möglicherweise zu einem Reservoir für das Virus macht. Besonders alarmierend ist die Entdeckung von H5N1 in Eutern von Milchkühen, was das Risiko einer weiteren Verbreitung erhöht. Regierungsbehörden in den USA sprechen bereits von Fällen, in denen sich Mitarbeitende der Milch- und Geflügelindustrie bei der Arbeit infiziert haben.
Gefahr für Haustiere: Katzen und Hunde betroffen
Neben Wildvögeln und Nutztieren geraten auch Haustiere zunehmend ins Blickfeld der Forschung. In den USA verstarb eine Hauskatze, nachdem sie mit kontaminiertem Putenfleisch gefüttert wurde, was zu einem Rückruf des betroffenen Katzenfutters führte. Symptome bei infizierten Katzen können Appetitlosigkeit, Lethargie, Fieber und Atemprobleme sein. In den USA wurden vermehrt Fälle von H5N1-Infektionen bei Hauskatzen gemeldet, insbesondere im Bundesstaat New Jersey. Das Virus sei, so sagen Tierärzte in den USA, für Hauskatzen besonders tödlich. Die Tiere können sich durch Kontakt mit infizierten Vögeln, kontaminiertem Tierfutter, Wasser oder infizierten Milchprodukten anstecken.
Auch Hunde können sich mit H5N1 infizieren. In Thailand wurden bereits Fälle dokumentiert, bei denen Straßenhunde Antikörper gegen das Virus aufwiesen, was auf frühere Infektionen hinweist.
In Deutschland gibt es noch keine dokumentierten Erkrankungen von Katzen, wohl aber in Belgien und Österreich.
Empfehlungen für Mensch und Tier
Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, empfehlen Experten folgende Maßnahmen:
- Vorsicht bei Lebensmitteln: Keine Rohfütterung für Haustiere, insbesondere kein ungekochtes Geflügelfleisch oder unpasteurisierte Milchprodukte.
- Kontakt vermeiden: Haustiere von Wildvögeln, Geflügel und deren Ausscheidungen fernhalten.
- Gesundheitsüberwachung: Auf Krankheitssymptome bei Mensch und Tier achten und bei Verdacht umgehend ärztliche oder tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Mögliche Symptome bei Katzen: Atemprobleme, Lethargie, Appetitlosigkeit
Bisher keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung
Während das aktuelle Risiko einer globalen Vogelgrippe-Pandemie als gering eingeschätzt wird, fordern Virologen wie Klaus Stöhr und Christian Drosten präventive Maßnahmen, darunter die frühzeitige Entwicklung von Impfstoffen. Das Virus bleibt unter Beobachtung – sowohl in der Humanmedizin als auch im Veterinärbereich.
Das Robert-Koch-Institut schreibt dazu: „Unter Vogelgrippe (aviäre Influenza) versteht man in erster Linie eine Erkrankung durch Influenza-A-Viren bei Vögeln. Aviäre Influenzaviren können nicht so leicht von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Wenn eine solche Infektion jedoch stattfindet, kann die Krankheit bisweilen sehr schwer verlaufen. Es gibt derzeit weltweit keine Hinweise für eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung.“
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Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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