Die große Lotto-Lüge und das verlockende Versprechen von Millionen: Wer nicht gespielt hat, hat auch nicht gewonnen
Ratgeber. Lotto-Millionär werden, ohne je gespielt zu haben? Was nach einem Traum klingt, bleibt auch einer und entpuppt sich in den meisten Fällen als perfide Betrugsmasche. Verbraucher werden telefonisch, per E-Mail oder per Post kontaktiert und mit dem Versprechen hoher Gewinnsummen geködert. Um den „Gewinn“ zu erhalten, müssen angeblich nur geringe Bearbeitungsgebühren oder Steuern bezahlt werden. Geblendet von der Aussicht auf das große Geld, fallen viele auf diesen Vorschussbetrug herein. Häufig geben die Betrüger vor, aus dem europäischen Ausland zu agieren – und die Fälle landen dann beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland.
Lotto-Betrug erkennen: Gewonnen ist oft schnell verloren
Ob per E-Mail, Post oder am Telefon – die vermeintlichen Gewinne wirken offiziell und locken mit exorbitant hohen Summen. Obwohl die Betroffenen nie ein Lotto-Los gekauft haben, zahlen sie für Fantasie-Gebühren oder angebliche Zertifikate, um den Gewinn zu erhalten. Doch Vorsicht: Je mehr gezahlt wird, desto mehr Forderungen stellen die Betrüger.
Manchmal geht es nicht nur um Geld: In einigen Fällen versuchen die Betrüger, an die Bankdaten der Opfer zu gelangen. Verbraucher schließen dabei ungewollt Lotterieverträge ab und erhalten per Lastschrift monatliche Abbuchungen – eine klassische Abofalle. Und ist das vermeintliche "Lotto-Abo" erst einmal abgeschlossen, lassen die Betrüger meist nicht mehr locker.
Betrügerische Lotterien: Sie spielen mit dem Vertrauen
Um glaubwürdig zu wirken, geben sich die Täter als Mitarbeiter realer Lotterien wie "European Lotteries", das spanische "El Gordo" oder "The National Lottery" aus. Mit gefälschten Dokumenten und Ausweisen täuschen sie eine seriöse Fassade vor. Locken mit einem unfassbaren Jackpot für kleinen Einsatz. Die echten Lotterien warnen auf ihren Webseiten vor dieser Masche und distanzieren sich deutlich von den Betrügern, die durch wechselnde Telefonnummern und Adressen schwer zu fassen sind. Dennoch kann man davon ausgehen, dass ein Anruf mit einem vermeintlichen Gewinnversprechen nicht seriös ist. Telefonbetrug, phishing-Anrufe, Spam-E-Mails oder Scam mit gefährlichen Links sind Betrugsmaschen, von denen Opfer in ganz Deutschland regelmäßig berichten.
Eine weitere Betrugsmasche folgt immer demselben Muster: Verbraucher erhalten per E-Mail oder Brief die Nachricht, sie hätten einen Gewinn von meist über einer Million Euro erzielt – obwohl sie nie an der Lotterie teilgenommen haben.
Um die Auszahlung zu erhalten, werden sie aufgefordert, sofort Gebühren oder Steuern zu zahlen oder sogar spezielle Zertifikate zu erwerben.
Je schneller die Zahlungen geleistet werden, desto mehr Forderungen folgen. Das Spiel kann endlos weitergehen, doch vom angeblichen Gewinn sieht das Opfer keinen einzigen Cent!
Wenn der vermeintliche Gewinn zur Niete wird: Was tun bei Betrug?
Wird der Betrug erkannt, sollten Verbraucher sofort handeln, um den Schaden zu begrenzen. Bankauszüge müssen geprüft und unrechtmäßige Abbuchungen innerhalb von acht Wochen widerrufen werden. Bei Überweisungen ist es schwieriger, das Geld zurückzuholen – hier hilft eine Prüfung durch die Hausbank. Zudem sollte die Polizei oder die Staatsanwaltschaft informiert werden. Verbraucherzentralen beraten, wenn man in eine Abo-Falle getappt ist und helfen bei der Annullierung unseriöser Verträge.
Vorbeugen statt verlieren: Ohne Los kein Gewinn
Wer Briefe oder E-Mails mit vermeintlichen Lottogewinnen erhält, sollte gar nicht erst reagieren. Auch bei angeblichen Millionenerbschaften ist Vorsicht geboten. Keinesfalls sollten persönliche Daten weitergegeben oder Gebühren gezahlt werden. Seriöse Lottoveranstalter verlangen niemals eine Gebühr für die Auszahlung von Gewinnen.
Merke: Wer eine Gewinn-E-Mail erhält, ohne je einen Lottoschein ausgefüllt oder ein Los gekauft zu haben, kann sicher davon ausgehen, dass es sich um eine böse Betrugsmasche handelt. Denn: Wer nicht spielt, wird auch kein Lotto-Millionär!
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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