Seit Dezember rund 2.000 "gelbe Karten" verteilt
Kein Plastik in die Biotonne!
Germersheim. Verpackungen aus Plastik sind weltweit Teil eines der größten Umweltprobleme. Auch über Fehlbefüllungen der Biotonne mit Plastikabfall gelangt Plastik auf unsere Äcker und über die Nahrungsmittel auf unseren Esstisch.
Fehlbefüllungen der Biotonnen findet man in zunehmendem Maße im gesamten Landkreis, so die Feststellungen der vom Landkreis beauftragten Entsorgerfirma Suez. Insbesondere große Wohneinheiten, also Hochhäuser oder Wohnblocks, seien betroffen, heißt es in einer Pressemitteilungen der Kreisverwaltung Germersheim.
Da der Biomüll mit solchen Fehlbefüllungen nicht verwertbar ist muss er teuer als Restmüll verbrannt werden. Daher werden bereits seit Dezember 2019 im Landkreis Germersheim als gezielte Aktion Biotonnen auf die Qualität des darin befindlichen Bioabfalls kontrolliert (wir berichteten). Ist eine Biotonne falsch befüllt, bekommt sie eine gelbe Banderole. Zusätzlich wird ein Infoblatt sozusagen als „gelbe Karte“ mit einer Anleitung zur richtigen Abfallsortierung in den entsprechenden Briefkasten geworfen. Bisher wurden zirka 2.000 Infoblätter verteilt. Bei stark verschmutzten Biotonnen oder bei wiederkehrenden Verschmutzungen des Biomülls in einer Tonne wurde eine „rote Karte“ angebracht und das Abfallbehältnis blieb ungeleert stehen.
Die Kontrollen der Biotonnen werden durch die Entsorgerfirma Suez in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Germersheim noch über einen längeren Zeitraum fortgeführt werden.
Zu Beginn der Qualitätsoffensive im Dezember 2019, wurde von der Kreisverwaltung Germersheim ein Faltblatt an alle Haushalte im Landkreis verteilt. Dieses gibt Hilfestellung zur richtigen Sortierung des Abfalls für die Biotonne. Es weist aber auch darauf hin welche Folgen zukünftige Fehlbefüllungen der Biotonne haben können.
Wird eine rote Banderole angebracht, wird die Tonne nicht geleert. Sie muss dann eigenhändig nachsortiert oder als Restmüll entsorgt werden, was mit Kosten verbunden ist. Auch die vom Handel als kompostierbar angepriesenen Maisstärkebeutel haben im Bioabfall nichts zu suchen: Sie verrotten zu langsam und würden daher zerfleddert im Kompost auf den Äckern zu finden sein.
Bei Nachkontrollen von Biotonnen, die bei der ersten Kontrolle negativ aufgefallen waren, konnte bei zahlreichen Tonnen bereits eine deutliche Verbesserung festgestellt werden. Viele Bürger nutzen nun Zeitungspapier oder Papiertüten anstelle von Plastiktüten um ihre Bioabfälle einzupacken.
Landrat Dr. Fritz Brechtel zeigt sich darüber erfreut: „Das Ergebnis der Nachkontrollen bestärkt meine Zuversicht, dass die Bürger unseres Landkreises bereit sind bei der Qualitätsoffensive mitzuwirken. Dies wäre im Sinne von Umweltschutz und Gesundheitsschutz und würde letztendlich uns allen zu Gute kommen“, so der Landrat. ps
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.