Mit Fotos von Wochenblatt-Lesern
Nosferatu-Spinne auch in der Südpfalz

Nosferatuspinne | Foto: NABU/Robert Pfeifle
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Südpfalz. Ein nächtlicher Jäger mit gruseligem Namen beschäftigt in den letzten Wochen viele Menschen in ganz Deutschland und auch in der Südpfalz. Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) wird derzeit viel häufiger gesichtet und gemeldet als in den Vorjahren und sorgt für Verunsicherung. Das hat zum einen damit zu tun, dass sich das Tier weiter in Deutschland verbreitet, aber auch damit, dass immer mehr Menschen die gefährlich wirkende Spinne identifizieren können.

Miriam Geiger hat seit dem 21. Juli  insgesamt neun Nosferatu-Spinnen auf ihrem Grundstück in Rülzheim entdeckt: Fünf Spinnen waren im Haus, vier am Haus beziehungsweise im Garten. Auch auf dem benachbarten Grundstück wurden bereits fünf der Spinnen in Haus und Auto gefunden. | Foto: Miriam Geiger
  • Miriam Geiger hat seit dem 21. Juli insgesamt neun Nosferatu-Spinnen auf ihrem Grundstück in Rülzheim entdeckt: Fünf Spinnen waren im Haus, vier am Haus beziehungsweise im Garten. Auch auf dem benachbarten Grundstück wurden bereits fünf der Spinnen in Haus und Auto gefunden.
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Die Online-Plattform für Naturbeobachtungen Naturgucker hat deshalb jetzt zusammen mit dem NABU ein spezielles Internetportal eingerichtet, um Sichtungen zu sammeln. „Ziel ist es, mehr über das Vorkommen dieser Art und ihre möglicherweise durch den Klimawandel und andere Faktoren bedingte Ausbreitung in Deutschland zu dokumentieren“, berichtet Robert Pfeifle vom NABU. Fundmeldungen kann man schnell, einfach und ohne Registrierung unter https://NABU-naturgucker.de/app/nosferatu eintragen. „Meldungen mit Fotos sind besonders hilfreich“, so Pfeifle.

Dieses Bild schickt uns Wochenblatt-Leserin Irene. Sie hat die Spinne auf ihrem Balkon in Germersheim fotografiert. | Foto: Irene
  • Dieses Bild schickt uns Wochenblatt-Leserin Irene. Sie hat die Spinne auf ihrem Balkon in Germersheim fotografiert.
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Die eigentlich aus dem Mittelmeergebiet stammende, zur Familie der Kräuseljagdspinnen gehörende Nosferatu mit einer Körperlänge von ein bis zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern wurde 2005 zum ersten Mal in Baden-Württemberg nachgewiesen. Seitdem hat sie sich, wahrscheinlich mit Hilfe des Güter- und Warenverkehrs, vor allem entlang der Rheinschiene in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verbreitet. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist die Nosferatu-Spinne vor allem an Bäumen und Felsformationen aktiv und ein geschickter nächtlicher Jäger, der ohne Netze seine Beute jagt. Bei uns hält sie sich vor allem an Gebäuden und um diese herum auf. Man nimmt sie oft an Hauswänden oder im Bereich von Gartenhäuschen, Balkonen und Terrassen wahr. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu erinnert.

Dieses Prachtexemplar - etwa sieben Zentimeter groß - entdeckte Alexandra Altschuck aus Lingenfeld dieser Tage auf der Seitenscheibe ihres in der Garage geparkten Autos - und einen Tag später in der Garage eine weitere, sehr viel kleinere Nosferatu - vermutlich ein Männchen.
 | Foto: Alexandra Altschuck
  • Dieses Prachtexemplar - etwa sieben Zentimeter groß - entdeckte Alexandra Altschuck aus Lingenfeld dieser Tage auf der Seitenscheibe ihres in der Garage geparkten Autos - und einen Tag später in der Garage eine weitere, sehr viel kleinere Nosferatu - vermutlich ein Männchen.
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Nosferatu-Spinne - nur für Allergiker wirklich gefährlich

Eine übermäßige Angst vor der Spinne ist unbegründet. Nähert sich etwas so Großes wie ein Mensch, wird auch die Nosferatu-Spinne nicht angreifen, sondern versuchen zu fliehen, wissen Experten. Wird sie in die Enge getrieben, kann es vorkommen, dass sie zu beißen versucht. "Zwar kann sie mit ihren Beißwerkzeugen die menschliche Haut durchdringen. Und so wie alle Spinnen hat sie Gift, um Beutetiere zu betäuben. Die Folgen eines Bisses für den Menschen sind in der Regel, wenn keine Allergie vorliegt, jedoch ähnlich wie bei einem Bienen- oder Wespenstich. Ist man unsicher, sollte man natürlich einen Arztbesuch in Erwägung ziehen“, rät Pfeifle.

Heute morgen ist Wochenblatt-Leser Thomas Kreiner dieses Exemplar vor die Linse gekommen. Er hat bei sich in Ottersheim schon sechs Nosferatu-Spinnen gesichtet. | Foto: Thomas Kreiner
  • Heute morgen ist Wochenblatt-Leser Thomas Kreiner dieses Exemplar vor die Linse gekommen. Er hat bei sich in Ottersheim schon sechs Nosferatu-Spinnen gesichtet.
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Aussetzen nicht töten

Wer in der Wohnung ein Exemplar findet, kann es genau wie andere Spinnen nach draußen setzen: „Ein ausreichend großes Gefäß über sie stülpen, einen dünnen Karton zwischen Untergrund und Glas schieben und die Spinne sicher nach draußen befördern“, ist die Empfehlung des NABU-Fachmanns.

Dieses Exemplar krabbelt bei Jennifer Haschka in Lingenfeld | Foto: Jennifer Haschka
  • Dieses Exemplar krabbelt bei Jennifer Haschka in Lingenfeld
  • Foto: Jennifer Haschka
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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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