Spanplattenhersteller investiert rund zehn Millionen Euro
Nolte Germersheim - Neue Recyclingholzanlage fertiggestellt
Germersheim. Die neue Recyclingholzanlage des Germersheimer Spanplattenherstellers Nolte Holzwerkstoff ist in Betrieb, teilt das Unternehmen am Freitagvormittag mit. Nach dem Baubeginn im November 2018 und ersten Probeläufen im Juli 2019 rechnet der Hersteller Ende September mit einer voll ausgelasteten Recyclingholzanlage im Drei-Schicht-Betrieb. Die Kosten lagen wie geplant bei rund zehn Millionen Euro.
Nach zwei Jahren detaillierter Planung und einer intensiven Bauphase seit Jahresbeginn ist es nun soweit: Das Projekt „Recyclingholzanlage“ steht bei Nolte Holzwerkstoff kurz vor dem Abschluss. „Nach ersten Testbetrieben im Juli nähern wir uns jetzt dem Drei-Schicht-Betrieb und damit der vollen Auslastung unserer Recyclingholzanlage. Damit liegen wir sehr gut im Zeitplan“, sagt Alexander Kolb, Geschäftsführer von Nolte Holzwerkstoff. Die sechs neu entstandenen Arbeitsplätze sind bereits besetzt.
Mithilfe der Recyclinganlage ist die Verarbeitung von 28 Tonnen Altholz pro Stunde geplant, das zerkleinert, sortiert und gereinigt der Spanplattenproduktion zugeführt wird. „Im mehrstufigen Aufbereitungsprozess werden Steine, Plastik, Folien, Metalle und Kunststoffe entfernt, die nicht in das Endprodukt gelangen dürfen – genauso wie Staub und fasriges Material“, erklärt Jasper Haunerland, Projektleiter und Werksingenieur bei Nolte Holzwerkstoff. „Das Herzstück der Anlage ist eine Röntgensortiermaschine, die Verunreinigungen erkennt und diese mittels Druckluft ausschießt.“ Genutzt wird ausschließlich nach der Altholzverordnung zertifiziertes Holz – wie Altmöbel, Paletten oder Kisten – aus dem Rhein-Neckar-Raum. „An unserer hohen Produktqualität ändert sich daher nichts“, sagt Alexander Kolb. „Nicht verwendet werden zum Beispiel chemisch behandelte Hölzer – diese haben in einer Spanplatte nichts zu suchen.“
Bei der Spanplattenproduktion wird im Sinne eines gewissenhaften Umgangs mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz immer mehr Altholz verwendet. Daher entschied man sich bei Nolte Holzwerkstoff für den Bau einer eigenen Anlage zur Aufbereitung. „Altholz kann auf diesem Weg sinnvoll genutzt und dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden – das ist ressourcenschonend und spart CO2 ein“, erläutert Alexander Kolb. „Das Altholz ist deutlich trockener als Frischholz, deshalb müssen wir bei der weiteren Verarbeitung weniger Energie aufbringen, um es zu trocknen.“ Aufgrund der CO2-Einsparung wurde das Projekt auch von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Nach der Anschaffung des Oberflächenscanners für die Melaminbeschichtung ist die Recyclingholzanlage die zweite große Investition in den Germersheimer Standort seit 2018.
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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