Weinberge, weite Landschaften und beeindruckende Sehenswürdigkeiten
Zellertal statt Zillertal
Wandern/Zellertal.Durch die Coronapandemie ist bei vielen Urlaub zu Hause angesagt. Wir haben das Zellertal diese Woche genauer unter die Lupe genommen. Man muss gar nicht in die Berge fahren, denn das Schöne liegt vor der Tür.
Von Claudia Bardon
Das Zellertal bietet Naturliebhabern sechs unterschiedliche Etappen auf einer Gesamtlänge von bis zu 35 Kilometern. Jede Rundwanderung umfasst zwischen fünf und zehn Kilometer. Die Wege erstrecken sich von Marnheim bis Monsheim. Das Zellertal ist mit seinen Weinbergen, weiten Landschaften und schönen Sehenswürdigkeiten ein regelrechter Geheimtipp und schließt im Norden an das bekannte Weinbaugebiet „Deutsche Weinstraße“ an. In allen Gemeinden des Zellertals besteht die Möglichkeit, die Wanderung zu starten und auch zu beenden.
Wir sind mit dem Auto nach Wachenheim im Zellertal angereist und nutzen den großzügigen Parkplatz am Friedhof für unsere Rundwanderung nach Mölsheim, Zell im Zellertal, Niefernheim und zurück nach Wachenheim. Vom Parkplatz aus laufen wir geradeaus über die Straße (folgen der gelb/schwarzen Markierung mit dem Z - diese Schilder beschreiben die Zubringerwege von Parkplätzen und Bahnhöfen zur Route) und den Hang hinunter bis wir zur Wandertafel und dem Einstieg für unsere Rundwanderung gelangen.
Wir haben uns für die Rundwanderung R1-Rot entschieden und beginnen unseren Weg vorbei am Pfrimmteich in Wachenheim in Richtung Mölsheim. Durch einen schmalen Schilfpfad hindurch gelangen wir direkt in die Weinberge und wandern den circa ein Kilometer langen Anstieg in die Höhe. Immer wieder begleiten uns zahlreiche Schmetterlinge, die sich der Blütenpracht der Sommerwiesen am Wegesrand erfreuen, welches auch gleichzeitig der Waldbienenpfad ist. Kurz unter Mölsheim biegen wir links in den Weinberg ein und folgen weiter der Beschilderung mit dem „Blauen Z“, welches überall die Zellertal-Rundwanderwege ausschildert. Der Blick in die Rheinebene und über Wachenheim ist zwischen all den Reben märchenhaft. Ab und zu kreuzen wir den Jakobus Pilgerweg auf dem Weg zur Aussichtsplattform in Mölsheim. Diese lädt zu einem Picknick auf den Bänken ein, so kann der Ausblick noch besser genossen werden. Mölsheim ist die höchstgelegene Gemeinde auf rheinhessischer Seite des Zellertals.
Weiter geht die Tour ein kleines Stück durch Mölsheim und in den nächsten Weinberg, vorbei an der Mölsheim Kapelle und der Kirche. Hier halten wir uns links und folgen der Beschilderung in Richtung Zell im Zellertal. Hinter uns liegt die Rheinebene, unter uns der Blick nach Wachenheim und vor uns zeigt sich nun der Donnersberg. Weite Landschaften wo das Auge reicht mit zahlreichen Sitzgelegenheiten, die zur Rast einladen. Wir folgen einem breiten Feldweg zwischen den Weinbergen und genießen die leichte Brise, die uns um die Nase weht, während wir dem Panoramaweg weiter folgen. Linker Hand erscheint das Zellertaler Ehrenmal direkt an der Panoramastraße. Wir verlassen kurz unseren eigentlichen Weg, laufen einen kleinen Berg hinab, an der Panoramastraße entlang und kommen nach ein paar Metern am Denkmal an. Direkt an der Panoramastraße zwischen Mölsheim und Zell zeugt das heutige Wahrzeichen des Zellertals der Gemeinden Einselthum, Harxheim, Niefernheim, Zell, Mölsheim und Wachenheim. Die Namen aller Gefallenen und Vermissten aus den Weltkriegen prägen das Innere des Denkmals. Ein kleiner Vorplatz lädt auch hier zum Verweilen ein. Beeindruckt vom Bauwerk und dem Ausblick kehren wir zurück auf unseren ursprünglichen Weg.
Eine größere Rast planen wir nun an unserem nächsten Ziel ein - der Wingertschnegg mit seinem romantischen Château. Ein Weinberg in seiner besondern Art, denn er gleicht einem Schneckenhaus. Die Wingertschnegg ist in Besitz des Vereins Wingertschnegg e.V. Ein kleines Château lädt mit Blick zum Donnersberg auf ein Picknick an den selbstgebauten Tischen und Bänken ein. Wichtig für alle Wanderer, Radfahrer und Naturliebhaber - die sich dieses Ausflugsziel nicht entgehen lassen wollen - bitte den eigenen Müll wieder mitnehmen und nicht vor Ort liegenlassen. Nur so kann eine freie Begehung und Nutzung dieses traumhaften Örtchens weiterhin bestehen bleiben.
Schweren Herzens geht es nun auf den Rückweg. Wir wandern weiter nach Zell im Zellertal, lassen den Ort rechts neben uns und laufen leicht bergab in Richtung Niefernheim durch die Weinberge und kommen schließlich im Tal auf einen breiten ausgebauten Radweg. Vorbei an Sonnenblumenfeldern, unterhalb der Weinberge durch das schöne Örtchen Niefernheim, an der Pfrimm entlang, bis wir schließlich nach knapp neun Kilometern an unserem Auto ankommen. clh
Info: Die Rundwanderung ist mit festem Schuhwerk sehr gut zu laufen. Überall stehen Hinweistafeln und es gibt immer wieder Einstiege in die weiteren Rundwanderwege, die dieses schöne Tal bietet.
Unser Fazit: Auf jeden Fall das Zellertal erkunden!
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.