Bockenheimer Kunstweg: Der Kunstweg lädt zu einem Spaziergang in das Dorf ein

Eine Mischung aus Kunst, Kunsthandwerk und Kultur gibt es zu sehen | Foto:   Foto: Wolfgang M. Schmitt
  • Eine Mischung aus Kunst, Kunsthandwerk und Kultur gibt es zu sehen
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Bockenheim. Der Kunstweg Bockenheim lädt erneut am dritten Wochenende im September zu einem Spaziergang in das Dorf am nördlichen Beginn der Weinstraße ein, nachdem vergangenes Jahr ein kleines Jubiläum (20 Jahre Kunstweg!) gefeiert wurde. Und erneut ist es die bunte Mischung aus Kunst, Kunsthandwerk und Kultur, die, verbunden mit dem angenehmen Bummel von einem Ausstellungsort zum anderen, zahlreiche Gäste nicht nur aus dem Dorf und der Region, sondern auch von weiter her anlockt.
Im diesjährigen Programm ist einmal mehr eine neue Location aufgeführt: Der Keramiker Lucian Chiuia öffnet erstmals seine Werkstatt für den Kunstweg. Er lässt in seine Arbeiten die japanische Philosophie des „Wabi-Sabi“- einfließen, für die Schönheit der Unvollkommenheit und Wertschätzung der Vergänglichkeit im Mittelpunkt stehen. Seine Arbeiten strahlen daher eine ganz eigene und einzigartige Ästhetik aus.

In diesem Jahr haben sich die Organisatoren auch entschlossen, „junger Kunst“ ein Forum zu geben: Amelie Noé Vogt aus Bobenheim am Berg hat mit ihren Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht und stellt im Anwesen Konietzka aus. Sie ist Schülerin am Leininger Gymnasium in Grünstadt, wo sie den Leistungskurs Kunst belegt. Ihre Aquarelle halten spontane Gefühle und Ideen fest.
24 Ausstellende in elf Locations verzeichnet der Flyer, und natürlich sind wieder etliche neue dabei. In der Handweberei Horle zeigt Elke Becker Skulpturen aus Eisen, für die sie häufig Recycling-Material einsetzt. Neben statischen Objekten gestaltet sie auch solche, die mit Bewegung und Balance spielen. Ebenfalls bei Horle ist Rolf Großkopf zu Gast, der unter dem Arbeitstitel „Armes, reiches Lateinamerika“ Eindrücke seiner Reisen in ausdrucksstarker Acrylmalerei festhält. Zusammen mit Thomas Bußalb hat er einen Bildband zum Thema veröffentlicht und beide bieten am Kunstweg mehrere Lesungen an. Und im Anwesen Konietzka stehen als Neuheit „Baum-Besonderheiten“ von Jürgen Lugauer: Verschlungene Äste, kuriose Wucherungen, die er mit wachem Auge entdeckt und dann bearbeitet.

Neu in Bockenheim sind auch zwei Goldschmiede: Im Schlossgut Janson stellt Vitalis Kubach aus, die mit Metall und Stein arbeitet und die Schmuckstücke nicht als puren Gegenstand versteht, sondern ihnen gewissermaßen eine Seele gibt. Besonders beeindruckt ist sie von Kieselsteinen in ihrer schlichten Schönheit. Im Garten von Gwenlyn und Emil Völker ist außerdem Jens Geiger zu Gast, der, inspiriert vor allem von der Renaissance, eine eigene Kollektion von zeitloser Eleganz entwickelt hat.

Und nun das Programm im „Schnelldurchlauf“: Im Weingut Bengel ist Ilka Bengel mit neuen Arbeiten zu sehen, im Blauen Rathaus stellt mit Reinhard F. Schwarze, Jutta Hammer und Anja Theobald-Schuster das eingespielte Team aus. Auch hier kann man sich auf Neues freuen. Margarete Horle hat ihre Handweberei - ihre Leidenschaft - natürlich wieder geöffnet. Im Weingut Janson zeigt Gabriele Kleber ihre Skulpturen in Stein und Markus Koch verarbeitet vor allem Metallstreifen zu fast organischer Optik.

Bei Siegfried Konietzka sind neben den „neuen“ Vogt und Lugauer noch Ulla Göklü (Malerei) und der Landschaftsmaler Theo Mahla zu Gast. Bei Mélot & Winkel zeigt Guylou Mélot unter anderem eine Installation „Voyages intérieurs“ und Chris Winkel Fotos von verschiedenen Reisen, überwiegend in Schwarzweiß. Live-Sets mit interessanten Musikerinnen und Musikern runden hier das Programm ab. Natürlich beteiligen sich auch Rudi Muth (hauptsächlich mit figürlichen, aber abstrahierten Arbeiten aus Holz) und Jochen Koch-Swoboda am Kunstweg. Das Multitalent zeigt unter dem Titel „Launen der Natur“ Holzkunst und Wanderstöcke.
Im Tonhaus öffnet die Hausherrin Ines Segger natürlich ihre Werkstatt, in der sich besonders die Kinder gerne einmal an die Töpferscheibe setzen. Ihre Gäste sind Andrea Peckedrath (Thema: „Rauer Grund“) und die Malerin und Zeichnerin Veronica Halbe. Gwenlyn und Emil Völker schließlich beherbergen in ihrem Garten neben den Skulpturen von Stephan Müller (bei ihm steht „die menschliche Gestalt“ im Zentrum) ihre Tochter Emily Claire Völker. Die in Berlin lebende Grafikerin hat inzwischen mit Buchillustrationen und einem Kalender größere Anerkennung erfahren; ihre quirligen, humorvollen Arbeiten gibt es als Originale , aber auch als Kunstdrucke und Postkarten.

Geöffnet ist der Kunstweg am Samstag, 16. September und Sonntag, 17. September, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Empfohlen wird, auf dem Festplatz am Weinstraßenhaus zu parken. Dort wird auch ein Wegeplan aufgehängt.red

Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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