Bedeutung fürs Trinkwasser
Die Pfalz trocknet aus - Geothermie
Im zentralen Trinkwasserspeicher Pfälzer Wald mit nördlichem Vorgelage trocknen erste Quellen aus. Infolge bildet sich von Jahr zu Jahr immer weniger Grundwasser. Das hat schleichende Folgen für unsere Trinkwasserversorgung! Der Raum Enkenbach, Trippstadt und Eschkopf bildet die pfälzische Wasserscheide. Von hier aus fließen Flüsse in alle vier Himmelsrichtungen.
In heißen Sommermonaten trocknen immer mehr kleine Gewässer aus, beobachtet Holger Schindler, Gewässerbiologe, schon länger. „Die vergangenen 20 Jahre seien im Schnitt zu trocken gewesen“. „Kleine Quellen und Bäche sind dabei eine Art Frühwarnsystem und geben Rückschlüsse darauf, wo in Zukunft das Wasser knapp werden könnte.“
Dieses stumme "Sirengeheul" kam und kommt bei der Genehmigungsbehörde SGD Süd oder Kreisverwaltung nicht an. Mit der Zustimmung zum Bau einer 3,6 Km langen, neuen Rehbachtrasse wird der Grundwasserneubildung im Ordenswald ein Bärendienst erwiesen.
Bei HW kann der Bachlauf nicht mehr den Ordenswald mit Nachschub versorgen. Erstmals seit 1 000 Jahren. Zwei Km Gewässerlauf wurden um 3,8 Km Neugewässer ergänzt ohne Schatten spendende Bäume. Die Wasserverdunstung nimmt zu und mit zusätzlich 9 000 gerodeten Bäumen als fehlendes Wasserreservoir.
Ein starker direkter Trinkwasserverbrauch bahnt sich möglicherweise an. Zur Gewinnung von Lithium aus Tiefen-Geothermie sollen große Mengen Trinkwasser erforderlich sein. Hierzu wären das Landesamt für Bergbau und Geologie und die SGD Süd um Stellungnahmen zu bitten.
Für den Grundwasserökologen Hans Jürgen Hahn von der Technischen Universität in Landau sind seine festgestellten Ergebnisse alarmierend: „Wir steuern in der Region auf tiefgreifende Veränderungen in unserem Wasserhaushalt zu“. In Grünstadt sowie den Vbgd Freinsheim und Leininger-Land sind die Kommunen schon mit Wassermangel konfrontiert. In den kommenden Jahrzehnten könnten Bürger, Bauern und Winzer wegen der Klimaveränderung rund eine Million Kubikmeter Wasser mehr verbrauchen als ihnen zur Verfügung steht.
Das verfügbare Trinkwasser wird knapp, tiefere Brunnen fehlen. Das Trinkwasser für Dudweiler, Haßloch und Iggelheim (29 000 Einwohner) wird aus 90 m tiefen Brunnen im Benzenloch, Gemarkung Geinsheim, gewonnen. Ein 240 m tiefer Trinkwasser-Brunnen im Haßlocher Wald wurde zugunsten der Rehbachverlegung mit dem Segen der SGD aufgegeben. Die geplante Geothermie Fabrik bei Geinsheim befindet sich 800 m von den oben genannten Trinkwasserbrunnen entfernt!
Quelle: Die Rheinpfalz Mittelhaardter Rundschau vom 29.4.2023
Siehe auch: 20.8 Waldvortrag Warum trocknet der Wald aus?
https://www.wochenblatt-reporter.de/hassloch/c-lokales/warum-ist-es-um-den-wald-so-bestellt_a401366
25.2:
https://www.wochenblatt-reporter.de/hassloch/c-lokales/neueste-waldrodung-auf-12-ha_a269511
28.5:
www.wochenblatt-reporter.de/hassloch/c-lokales/illegale-grosse-schneise_a290217
Autor:Günter Moses aus Haßloch |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.