Gedenkstein für Halifax DK165 im Ordenswald zwischen Haßloch und Lachen-Speyerdorf enthüllt
Ein Zeichen der Versöhnung
Haßloch/Neustadt. Im Rahmen einer bewegenden und würdevollen Feier wurde am letzten Samstag an den Flugzeugabsturz am 17. April 1943 im Ordenswald zwischen Haßloch und Speyerdorf erinnert, dem sechs Besatzungsmitglieder zum Opfer fielen.Es war die Nacht vom 16. zum 17. April 1943 als die Briten mit 598 Bombern einen kombinierten Luftangriff auf die Städte Mannheim und Pilsen (Tschechien) durchführen. 271 Flugzeuge wurden gegen Mannheim eingesetzt, 327 Flugzeuge sollten die Skoda-Werke in Pilsen angreifen. Auf dem Rückweg nach England wurde die Halifax DK165 nahe Haßloch/Lachen-Speyerdorf abgeschossen. Bei den Besatzungsmitgliedern handelte es sich um Kenneth Ernest Webb (Pilot), Kenneth Rees Williams (Navigator), Allen Roderick Ross (Funker/Schütze), Stanley Braybrook (Flugingenieur), Jack Kay (Bombenschütze) und Geoffrey Brown (Heckschütze), Leslie Bernard Mitchell (Turmschütze). Von den sieben Besatzungsmitgliedern überlebte nur einer und dies auf eine unglaubliche Weise: Leslie Mitchell. Während des Abschusses befand er sich zufällig im Heckteil, das getrennt vom Hauptrumpf wie ein Blatt heruntertrudelte und auf Bäumen landete, zwei Faktoren, die den Aufprall deutlich abfederten und das Überleben des Turmschützen ermöglichten.
Die Absturzstelle wurde Ende 2016 durch die IG-Heimatforschung RLP lokalisiert, nachdem die Forstbehörde sowie die Denkmalbehörde eine Nachforschungsgenehmigung befürwortet hatten. Erste Flugzeugteile aus Aluminium, Eisen sowie Munition wurden geborgen. Es gelang den Forschern zudem, alle sieben Familien der Besatzung in Großbritannien und Kanada zu erreichen und über die Absturzstelle und den geplanten Gedenkstein zu informieren. Federführend für die IG waren Erik Wieman und Peter Berkel im Einsatz.
Der Erinnerungsfeier im Ordenswald mit Gedenkstein-Enthüllung wohnten Angehörige, Augenzeugen, Vertreter von Luftwaffe und Air Force sowie Oberbürgermeister Marc Weigel und der Erste Beigeordnete der Gemeinde Haßloch, Tobias Meyer bei.
Pipe Major MacKenzie spielte Dudelsack und führte die Gruppe an. Den Gedenkstein hatte der städtische Forst unter der Regie von Förster Rolf Weinheimer organisiert.
Er steht nun dort, wo das Cockpit gefunden wurde. Weitere Nachforschungen im Ordenswald sind geplant. ds/pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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