Gut informiert großflächiges Nahwärmenetz
Energie-Kommune Klimafreundliche Wärmeversorgung
Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnete im September 2021 die Stadt Bad Waldsee als Energie-Kommune des Monats aus.
Die 20 000 Einwohner zählende Stadt Bad Waldsee am Bodensee wird im kommenden Jahr den Bau eines Nahwärmenetzes vollendet haben. Die Altstadt wird so nachhaltig mit Wärme versorgt und jährlich 1.800 t CO2 einsparen.
Damit setzt der Kurort im Süden von BW seinen konsequenten Klimakurs fort. „Die Wärmewende ist ein entscheidender Faktor für die Erreichung der Klimaziele. Kommunen wie Bad Waldsee zeigen, wie Wärmeprojekte durch eine konsequente Umsetzung auf kommunaler Ebene in Verbindung mit Förderprogrammen von Bund und Ländern gelingen können“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE).
Europäisches Gütesiegel
2008 beschloss der Or die lokale Energiewende. Seitdem habe der Ort gezeigt, dass er den Menschen ein lebenswertes Umfeld bieten und die Umwelt schützen könne. Dafür sei die Kommune schon mehrmals mit dem European Energy Award – ein europäisches Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit – bedacht worden.
Zum neuen Konzept gehört der Bau eines Nahwärmenetzes mit 4.100 Metern neuer Wärmetrassen. Nach Fertigstellung werden alle kommunalen Gebäude in der Innenstadt sowie weitere 44 private und gewerbliche Gebäude mit 10,5 Millionen Kilowattstunden (kWh) Wärme jährlich versorgt. Ein Förderprogramm vom Landesministerium steuerte 200.000 Euro bei.
Eine neugebaute Heizzentrale mit Blockheizkraftwerk (BHKW) wird im Verbund mit Wärmepumpen, sowie Solar- und Geothermieanlagen für eine zuverlässige Wärmeversorgung sorgen. Einige Bauabschnitte sollen bereits ab Oktober mit der Wärmeversorgung beginnen. So erreiche die Wärme klimafreundlich und wartungsarm die Wohnungen und versorgt ganze Stadtteile mit Raumwärme und Warmwasser.
Bereits 2013 habe Bad Waldsee den Grundstein für die lokale Energiewende gelegt. Im Klimaschutzkonzept setzte sich die Stadt klare Ziele. Bis 2030 sollen die Treibhausgas-emissionen im Vergleich zu 1990 in den Sektoren Wärme, Strom und Verkehr insgesamt um 55 Prozent reduziert werden. Bis spätestens 2050 soll die Energieerzeugung nahezu zu 100 Prozent erneuerbar sein. Gleichzeitig werden durch die Verdopplung der Sanierungsquote der Wärmeverbrauch um 66 Prozent gesenkt. Die neue Stelle für eine*n Klimaschutzbeauftragte*n der Stadt wurde aufgewertet. Ein Klimateam soll Impulse für den Klimaschutz vor Ort schaffen.
Verwaltung und Bürger
Reduktion von Treibhausgasen könne nur gelingen, wenn wichtige Impulse von der Verwaltung und von Bürger*innen gleichermaßen ausgehe. Die Verwaltung habe hier eine wichtige Funktion, erklärt Brigitte Göppel: „Wir als Stadtverwaltung möchten als gutes Beispiel vorangehen und zeigen, was möglich ist.“ Intensiv würden sich Sachbearbeiter*innen der Stadt u.a. in den Fachbereichen Bauen, Umweltschutz, ÖPNV und Beschaffungswesen mit dem Klima-Thema beschäftigen. Bereits die Auszubildenden und Studierenden werden seit 2012 im Rahmen des Nachhaltigkeitstages aktiv miteinbezogen. Aktiv trete die Verwaltung auch an seine Bürger*innen heran und beziehe diese mit ein. Quelle: PM AEE
Ganz ohne Erdgas
Noch klimafreundlichere Wärmeversorgung sind seit 3 Jahren in Schifferstadt und ab 2022 in Maikammer im Einsatz, die Kalte-Nah-Wärme Versorgung, siehe den Kurzfilm Wärmewende auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=RzSiQvL1EC8&t=51s oder OK Haßloch/ Wärmewende
Anmerkung: Wir müssen aufhören nur von Kosten bei Klimaschutzmaßnahmen zu reden, die Kostenersparnisse für die Gemeinschaft sind gleich groß.
Autor:Günter Moses aus Haßloch |
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