Entsteht eine Wald-Wasser-Erlebniswelt?
Großer Rückstand im Umweltbereich Haßloch
Fortsetzung Umweltbericht Haßloch von der Homepage genommen, siehe unter:
www.wochenblatt-reporter.de/hassloch/c-lokales/umweltbericht-hassloch-von-der-homepage-genommen_a276861#gallery=null
Diese Reportagen sollen mithelfen das Landestransparenzgesetz von 2016, Bereich Umwelt ab 1.1.2021 mit Leben erfüllen und in Haßloch anzuwenden.
Schauen wir uns einmal eine kleine Auswahl der vor 10 Jahren als konkrete Handlung genannten Perspektiven an.
Kursiv: Zitate aus Umweltbericht; „AbCd“: Vorlage Verwaltung Januar 2021; Rest: Situation heute.
Gemeindenutzflächen an Biobetriebe verpachten: „Beschluss der Gremien steht noch aus“.
Beratung hinsichtlich Förderung von Altbausanierung: „Wird nicht von der Gemeinde durchgeführt
Eh-da-Blühflächen: „weitere Blühflächen und Extensivierungen werden vorgenommen“.
Aber an blühenden Wegrändern wurden, wird kurz vor der Blüte gemäht!
Verlängerung der FSC-Zertifizierung Wald: "FSC-Zertifizierung wird diskutiert".
Reduzierung von Grundwasserbelastung: „hier existieren bisher keine konkreten Projekte“
Die 11 Zukunftsbereiche im Umweltbericht 2010
Zu jedem Kapitel ist ein Umweltbarometer vorgeschaltet: die Tendenzen werden in gut, mittel und schlecht eingeteilt.
1 Boden und Flächennutzung
Bodennutzung mittel, Siedlungs- und Verkehrsfläche mittel, Bodenversauerung schlecht. Flächenversieglung zerstören unwiderruflich das sensible Zusammenspiel zwischen Luft, Wasser, Bodenleben. Dies soll Planungsgrundlage für gemeindeeigene, wie auch private Bauplanungen gelten.
Innerörtliche Bauverdichtung und Beratung hinsichtlich Förderung von Altbausanierung sollten im Fokus stehen.
Auf eine Versiegelung, zum Beispiel der Vorgärten durch Kiesauflagen, sollte verzichtet werden.
Keine Bewusstseinsbildung unternommen. Bauplanungen ohne Berücksichtigung der Empfehlungen von vor 10 Jahren.
2 Biodiversität, Arten- und Biotopschutz
Größe und Anzahl der Schutzgebiete gut, Neuausweisung der Schutzgebiete schlecht, Kartierung der einzelnen Gattungen mittel, Weißstorch gut.
Das FFH-Gebiet Haßlocher Wald ist nicht mehr erneuert worden. Mitten durch das Landschaftsschutzgebiet soll der neue Rehbach verlaufen. Den Bericht 2010 hat auch BM Ihlenfeld unterschrieben.
Zukunftsgedanken:
Den Blick vermehrt auf die Kulturlandschaften richten: Erhaltung alter Strukturen, wie die Haßlocher Nussbaumflur und verbliebene Feldgehölze, wichtig für den Fortbestand von Lebensräumen und deren Vernetzung. Wurde bei den Außendienstmitarbeitern das nötige Bewusstsein geschaffen?
Das Leuchtturmprojekt „Blühende Landschaft“, gemeinsam mit der Nachbargemeinde Deidesheim erstellt, liefert die Ziele“. (ILEK = Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept; Konzept zur Stärkung des ländlichen Raumes in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht.
Aus ILEK ist die Rathausführung vor 5 Jahren ausgestiegen.
3 Landwirtschaft
Ökologischer Landbau schlecht.
Es sollte über eine gezielte Förderung des ökologischen Landbaus nachgedacht werden, da dieser deutschlandweit im Zukunftstrend liegen wird.
4 Wald
Waldzusammensetzung mittel; Bewirtschaftungsweise gut
Die Zertifizierung sollte unbedingt beibehalten werden. Der Wald besitzt keine FSC-Zertifizierung mehr. Der Wald ist auch ein stark frequentiertes Naherholungsgebiet, was zu einem vermehrten Verbiss der Jungbäume durch die Beunruhigung des Wildes führt.
Der neue Bachlauf quer durch den Wald soll gar ein Wald-Wasser-Erlebnis erhalten.
Stärker auf die Ziele der Landespflege eingehen, z.B. Waldaußenrandgestaltung durch ein artenreiches Spektrum an standortgerechten Büschen und kleineren Bäumen versehen.
5 Fließ- und Stillgewässer
Gewässergüte gut; Gewässerstrukturgüte mittel; Gewässerrandstreifen mittel; Stillgewässer mittel.
Rehbach, Gewässergüte mäßig belastet; Gewässerstrukturgüte verändert.
Ausgerechnet der 2 Km Abschnitt zw. L530 und L529 hat eine bessere Strukturgüte als Abschnitte oberhalb bzw. unterhalb.
Freihaltung der Uferrandstreifen sowie entsprechende naturnahe Gestaltung der Uferränder können die Situation verbessern. Dies habe die EU-Wasserrahmenrichtlinie zum Ziel.
Stillgewässer: Regelmäßige Untersuchungen der Wasserqualität der Wehlachweiher fehlen.
Vorlage 2021 zum FWU-Ausschuss: „Ein Gewässerentwicklungskonzept existiert“. Wer kennt diese neuere Ausgabe? Uferrandbebauungen erhielten gar Bau-Genehmigungen.
Wie steht es ums Grundwasser, ums Klima? Was hat sich verändert? Antworten im Folgebericht.
Bearbeitet: von Dr. Gabriele Schmidtchen, Geoökologie und Umweltpädagogik, Landau
Seit Januar müssen auch nachgeordnete Stellen ihre Daten auf der Transparenz-Plattform des Landes einstellen. Den Umweltbericht von 2010 ins Internet zurück und ankündigen im Amtsblatt wäre ein Anfang.
Intransparenz ist Vergangenheit, an Bürgern vorbei entscheiden geht nicht mehr!
Autor:Günter Moses aus Haßloch |
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