Gut informiert . Erdbebennachläufer
Müssen wir Geothermie können?
Die Nutzung von heißem Thermalwasser und Lithium im Oberrheingraben zw. Basel und Worms, ist nicht ohne Risiken. "Weil wir hier in einer Scherzone sind mit vorhandenen Spannungen", so Prof. Dr. Andreas Rietbrock für Geophysik und Seismologie. Verändere man etwas an der Erde muss man mit Beben rechnen. (Quelle: Interview BNN 17.9.2021). Das können schon seismische Messungen, Rüttelerkundungen/3D-Seismik, auslösen wie im Raum Schwetzingen, Oftersheim mit „Anzahl Schadensmeldungen in zweistelliger Höhe“, so der dortige Betreiber. Zweistellig = 10 bis 99.
„Laut Prof. Dr. Frank Schilling (Karlsruher Institut für Technologie) gibt es sogenannte Nachläufer, die ja auch ein Problem sind“. Ist die Bausubstanz erst einmal geschädigt, können sich solche Schäden mit der Zeit weiter verschlimmern.Das konnte ich selbst in und an einem Haus in Schwetzingen beobachten. Lange nach dem „Rütteln“ verbreiten sich immer noch Risse.
Herr Prof. Schilling hat „Erdbeben beobachtet, deren Anlage war ausgeschaltet und dann vier Wochen später gab es ein größeres Event. Und, wenn ein Erdbeben erstmal losläuft, ob in Japan oder Brühl, dann kann man es nicht mehr stoppen“. (Quelle: „Runder Tisch“ am 15.12.2011 in Brühl)
Insheim vermeldet bis heute bereits 175 Erdbeben, die als induzierte seismische Ereignisse für die Region rund um Insheim in der vom LGB erstellten Liste geführt werden (Quelle: https://www.lgb-rlp.de).Allein schon sieben Beben in diesem Jahr, und zwar von nicht unbedeutender Stärke. (Werner Proksch, 3.4.2023). (induzierte Beben= nicht natürl. Ursprung, LGB= Landesamt für Geologie und Bergbau in KH).
In Landau kam es im Sommer 2009 zu einem starken induzierten Beben mit zahlreichen Schadensmeldungen in und um Landau. Daraufhin erfolgte eine Druck-Reduzierung für das Thermalwasser auf maximal 40 Bar. Über eine Schadensregulierung ist nichts Näheres bekannt. Es kam zu Geländehebungen von 70 mm rund um das Kraftwerk die bis nach Edesheim, nördlich von Landau gelegen, ausstrahlten. Das führte örtlich zur Verschiebung der Bahngleise auf der Queichtalbahn, die unmittelbar am Kraftwerk vorbeiführt.
Auch in Schwetzingen, Oftersheim warten Geschädigte auf Anerkennung ihrer Schäden Die Realität stellt sich anders dar als in Werbeveranstaltungen der Betreiber suggeriert wird: „Man habe dazugelernt, Pannen wird es keine mehr geben“. Eine gewagte Behauptung! Eine immer wieder ins Feld geführte flächendeckende Überwachung der geothermischen Anlagen. Vorbeugung ist nicht möglich. Es sind nur Ereignisse feststellbar, wenn diese bereits begonnen und somit im vollen Gange sind.
Selbst Vertreter*innen der Geothermie-Lobby bestätigen, dass jedes Projekt ein Unikat mit unbekannten Schwierigkeiten darstellt. Jede Bohrung verläuft anders. Sie vergleichen die Erstellung einer geothermischen Anlage als „Manufakturarbeit“. (Quelle: Hauptmann). Dass durch die Messkampagne (Rütteln) selbst Gebäuderisse entstehen, kommt für die Landesregierung BW unerwartet. „Der zuständige Minister in BW erwartet(e), dass keine Gebäudeschäden durch die 3D-Seismik entstehen, dass eine schnelle Sachverhaltsaufklärung stattfindet, dass Schäden an Gebäuden sehr schnell entschädigt werden und bis auf Weiteres in Siedlungsbereichen keine Vibrotrucks (3D-Seismik) stattfinden“. Wie verlässlich sind solche Aussagen?? (Quelle PM: Herr Baumann). Wollen wir Fehlern hinterherrennen?
Der Betreiber kündigte an im Raum Maikammer bis Haßloch weitere Messkampagnen (Rütteln)/3D-Seismik durchzuführen.
Schweigen bedeutet Zustimmung
Siehe: Geinsheim: www.big-geinsheim.de
Bohrprobleme in Graben-Neudorf:
https://bnn.de/karlsruhe/karlsruher-norden/graben-neudorf/geothermie-tests-zeitpunkt-steht-noch-nicht-fest-graben-neudorf-mangelhafte-zementierung?fbclid=IwAR3ZWiSOSst9qS_FTEZiYEBg4ebTAW-sl1t1h94fFqoFzYDaHmeOuPl1Wd4
Schwarmbeben: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbebenschwarm
Autor:Günter Moses aus Haßloch |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.