Ein geschönter Artikel. Die Folgenkosten? Feuchtwiese umsiedeln.
Zu bald heißt es „Wasser marsch“. Wo soll es herkommen?

Auf 130 000 m2
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„Läuft alles nach Plan, sollen die Arbeiten zum Ende des Jahres beendet sein und es heißt“ „Wasser marsch“. Seit 6 Jahren werden die eigenen Zeitpläne nicht eingehalten. Wo soll das Wasser marsch herkommen? Minimum 0,15 m3/s müssen im alten Bachlauf verbleiben.
„Sollten oberhalb des Aufteilungsbauwerkes Abflüsse kleiner 0,15 m³/s auftreten, ist die gesamte Wassermenge in den alten Rehbach zu leiten“, so die Plangenehmigung. Die niedrigste Wassermenge am Hubertushof war 0,29 m3/s: bleiben noch 140 l/s im „neuen 6 bis 7 m breiten Bachlauf“. Fazit: Eine große Verdunstungsfläche im Klimawandel! Die bisher mittlere Niedrigwassermenge sind 0,43 m³/s, verteilt auf Altbach 200 l/s und Neubach 230 l/s.
„Ein wichtiger Punkt“ in den Vorbereitungen seit dem KA-Beschluss im Januar 2021wäre „die Optimierung des Bodenmanagements“ gewesen. Gemeint sind die Verbringung von rund 140 000 t Waldboden zur Bachbettvertiefung. Ein Aufgabengebiet das seit 2012 bekannt ist. Kreismüllgebührenzahler finanzieren davon den nach Lindenberg gefahrenen Anteil.
Hintergrund seien der „starke Anstieg der allgemeinen Baukosten“: Mit Plangenehmigung 2015 lauteten die Gesamtkosten 3,383 Mio. €, 2020 sollen es mind. 6,9 Mio.€ sein. Eine Zunahme um 104 %. Die Baukostenentwicklung nahm in dieser Zeit laut BKI um 19 % zu.

„Bauwerke, die in Fertigbauweise errichtet werden, sind schon in Kürze lieferbereit und Bauwerke, als Sonderbauwerke industriell vorbereitet, sind ebenfalls in absehbarer Zeit abrufbereit“. Da spiegelt sich ein gewaltiger Widerspruch. Für die genehmigte Querung der Pferdetrainingsbahn im Wald waren Fertigbauteile für 60 000 € taxiert. Um Zustimmung zur Verlegung der Bahn in das Rennoval zu erhalten wurde für das als „Unterführung“ genannte queren ein (Panzer)Brückenbauwerk für 700 000 € hochgerechnet, ein Plus von 1 000 %. Die Trainingsbahnverlegung für den privaten Verein mit über 500 000 € finanzierten alle Kreissteuerzahler.(Ein Teil der Kostenexplosion).

„Vier Bauwerke“ seien noch zu errichten, es sind aber noch insgesamt 8 Werke. „Die Unterquerung der Rennbahnstraße“, das Drosselbauwerk, „wird mit der Gemeinde Haßloch abgestimmt, die in diesem Abschnitt die Rennbahnstraße erneuern wird“. Warum ausgerechnet in diesem Abschnitt die intakte Dorfstraße erneuern? Ist auch nicht in der beschlossenen Ausbau Planung bis 2025 enthalten!
„Im zweiten Halbjahr 2021 wird (..) der Bachlauf modelliert“. Was verbirgt sich dahinter? Entlang des gesamten Nordufers wird ein Damm aufgeschüttet um das Dorf vor HW zu schützen.
„Ich freue mich, dass die Arbeiten, ganz planmäßig, mittlerweile an diesem Punkt angelangt sind“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Seit Plangenehmigung Ende 2015 war das Projekt von Fehlplanungen, leeren Terminankündigungen und schlechter Organisation begleitet.

Die Schneise verläuft durch das „Trinkwasserreserveschutzgebiet“ im Mittelwald mit seinem 230 m tiefen Trinkwasserbrunnen. Die 3,6 Km Trasse kostet voraussichtlich 7 Mio.€. Das sind für 1 Km 1,9 Mio.€. 100 m neuer Rehbach kosten 190 000 €, das entspricht einer 2 bis 3 Zimmer-Wohnung.

Die Folgen

„Für die künftige, konsequente Unterhaltung und Entwicklung der Gewässer (Alt- und Neubach) sind Gewässerpflegepläne zu erstellen und der SGD Süd (..) zur Zustimmung vorzulegen und (..) auf dieser Grundlage zu erfolgen“. Ein stark erhöhter Pflegeaufwand allein für die 17 Bauwerke ist erforderlich.
Als Betriebskosten zusammengefasst belaufen sich diese auf rund 103 000 € pro Jahr. Pauschal angesetzt mit = 1,5 % der Baukosten, (in der Branche üblich, so Francke & Knittel 2013 bei Kostenberechnungen). In 10 Jahren sind dies 1 Mio.€. Für 100 m Unterhaltungskosten/a 29 000 €  kann ein PKW finanziert werden.

SGD beugt vor und verfügt: „Sollte es (..) zu einer unzumutbaren Stechmückenplage kommen, sind im konkreten Fall Bekämpfungsmaßnahmen analog zum Rhein zu prüfen“.
HW-Schutz für den Ort erzielen erst Maßnahmen oberhalb des Neubaches. Dazu lässt die Gemeinde bereits für 700 000 € den ersten Damm errichten.

Eine Feuchtwiese ist komplett umzusiedeln. Zitat SGD: „Entlang des neuen Bachverlaufs im Wald ist eine entsprechend große Nass-Feuchtwiese wiederherzustellen. Besonders geschützte Pflanzen sind (..) fachgerecht zu entnehmen und im Bereich neu herzustellendem Feuchtwiesenbereich als Initialpflanzung wieder einzupflanzen. Die übrige Grasnarbe ist abzuschieben und ebenfalls im neuen Biotop-Bereich flächig auszubringen. Zusätzlich ist eine Heudruschsaat von gebietsnahem Mahdgut (..) zu gewinnen und fachgerecht aufzubringen“.

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Autor:

Günter Moses aus Haßloch

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