Spenden machen's möglich
Aktion Afrika
Hauenstein. Nahrungsmittelhilfe und Gesundheitsvorsorge, Bildungsförderung und Unterstützung bei den Wasserproblemen: Das sind die Schwerpunkte der Hauensteiner Aktion Afrika, die in diesen Tagen erneut insgesamt rund 20.000 Euro an ihre Partner in Afrika überweisen konnte. „Eure Spende ist genau da gekommen, als wir sie am meisten brauchten“, bedankt sich beispielsweise Sister Salome für die Hilfe aus dem Wasgau.
Die Ordensfrau aus Kitale (Kenia) zählt neben Sister Genovefa und ihrem „St. Joseph Shelter of Hope“ in Voi (Kenia), Father Firminus Shirima, der sich mit seinem Projekt AJAM im District Kajiado südlich von Nairobi um Maasai kümmert, und Father Andreas Tarimo, der das Tengeru-Projekt nahe Arusha in Tansania aufgebaut hat, schon seit mehr als 20 Jahren zu den Projektpartnern des Vereins. Außerdem hat sich die „Zigira-Hilfe“, die eine Gesundheits- und eine Geburtsstation unweit Mombasa unterhält, dem Verein angeschlossen. Nicht zuletzt wird die Aktion MOI der aus Hauenstein stammenden früheren Entwicklungshelferin Edith Naser in Uganda unterstützt. Mit den Aufgaben wächst aber auch der Bedarf: „Jede Spende hilft, die vielfältige Not der Menschen zu lindern“, sagt der Vereinsvorsitzende.
„Unsere Spenden fließen ausschließlich an Projekte, deren Verantwortliche wir persönlich kennen, mit denen wir ständig in Verbindung stehen und die uns ausführlich Rechenschaft über die Verwendung der Gelder ablegen“, betont Alfred Busch, der Vorsitzende des rund 50 Mitglieder zählenden Vereins. Und wenn man sehe, was sie mit der Hilfe aus dem Wasgau auf die Beine stellen, dann „können wir immer wieder feststellen, dass das Geld ankommt und vor Ort so viel Gutes tut“, bekräftigt Busch. Weil der Verein ausschließlich ehrenamtlich, arbeitet. Entstehen keine Unkosten.
Schwerpunkt der vergangenen Monate war die Nahrungsmittelhilfe: Sister Salomes Dominic-Foundation beispielsweise verteilte nach der verheerenden Flut, die Kenia vor einigen Monaten heimgesucht hatte, neben 100 Decken auch Lebensmittelpakete in einem Slum der Hauptstadt Nairobi – unter Polizeischutz übrigens: So groß war der Andrang der Hilfsbedürftigen. Father Shirimas Helfer waren in entlegenen Maasai-Dörfern unterwegs: „Mit eurer Spende konnten wir 108 bedürftige Haushalte mit 648 Personen mit Lebensmittelpaketen versorgen“, berichtet er: Unter anderem Mais, Bohnen, Reis und Speiseöl wurden verteilt. In den von extremer Dürre betroffenen Gegenden brachte man den Menschen auch Trinkwasser.
Besonders wurden Familien mit Behinderten und mit Kindern bedacht, aber auch alte und kranke Menschen wurden aufgesucht. Außer Lebensmitteln wurden auch Hygieneartikel übergeben, Seife beispielsweise und Monatsbinden für Mädchen. Gerade junge Frauen in den Maasai-Gebieten benötigten, so Father Shirima, Schutz und Aufklärung, um sie vor Zwangsehen und -damit verbunden- einem Abbruch der schulischen Ausbildung zu bewahren: Über zwanzig Maasai-Mädchen habe man jetzt ermöglichen können, weiterhin die Schule zu besuchen: „Nur durch Bildung können sie in Zukunft die Armut bekämpfen“, schreibt er.
Thema Bildung: Dem Tengeru-Projekt wurde nun auch eine Grundschule angegliedert. Mit der Hauensteiner Spende wurden Stühle angeschafft und ein großes Zelt, unter dessen Dach die Kinder ihre Schulmahlzeit einnehmen können. Gekocht wird noch unter freiem Himmel. Für die Einrichtung einer Küche bittet Father Tarimo um weitere Hilfe. Die hat Sister Salome bereits erhalten und konnte mit der Hilfe aus der Pfalz und dem Netzwerk „Elan“ die St. Mary School mit Schulmöbeln und einem kleinen Spielplatz ausstatten. Ein Teil der Spenden aus Hauenstein wurde auch verwendet, um die Schulverwaltung zu bestücken und die Solaranlage mitfinanziert werde.
Der größte Brocken der Hilfe aus der Pfalz floss heuer in das Hospital des „St. Joseph Shelter of Hope“ in Voi: Dort war das CT-Gerät defekt. Mit einer Spende von 10.000 Euro und gemeinsam mit dem Landauer Hungermarsch konnte man dabei helfen, dass ein neues Scanner-Modul eingebaut werden konnte. „Wir sind so dankbar für die großartige Unterstützung. Ihr habt vielen Menschen Hoffnung und Leben gebracht“, schrieb Sister Genovefa und berichtete von den ersten Einsätzen des reparierten Geräts. Medizinische Hilfe leistet auch die „Zigira-Hilfe“: Dort haben in der im vergangenen Jahr erbauten „Maternity“ mittlerweile rund 100 Babys sicher das Licht der Welt erblickten.
„Wenn man die Berichte unserer Partner liest, dann wird offenbar, wie ungemein wertvoll unsere Hilfe für unsere Partner ist“, konstatieren die Verantwortlichen der Aktion Afrika. „Aber es erreichen uns so viele Hilferufe aus so vielen verschiedenen Bereichen, dass wir immer nur partiell helfen können.“ So berichtet Father Shirima, dass es durch die extremen Auswirkungen des Klimawandels überall an Wasser fehle, sodass eine auskömmliche Landwirtschaft nicht möglich ist. Deshalb plant er eine Brunnenbohrung. Um sie finanzieren zu können, hat die Aktion Afrika den Kontakt zur „Welthungerhilfe“ hergestellt. Die Anträge laufen.
Dass die Aktion Afrika helfen kann, das verdankt der Verein vielen kleinen und großen Spenden aus der gesamten Region: „Dafür sind wir von Herzen dankbar und geben auch den überwältigenden Dank unserer Partner weiter“, betonen die Hauensteiner: „Manchmal ist eure Hilfe das, was wir ein Wunder nennen“, bedankt sich Sister Genovefa und schließt: „Möge der liebe Gott Sie und alle Spender tausendfach segnen für all das, was Sie für uns und für andere getan haben und tun.“ red
Info:
Spendenkonto,
Volksbank Südliche Weinstraße - Wasgau,
IBAN DE86 5489 1300 0071 8473 06
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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