Spendenaktion des Vereins „Aktion Afrika“
„E Zentner Mais fer Afrika“
Hauenstein. Besuch aus Kenia hatte der Hauensteiner Verein „Aktion Afrika“. Die St.-Joseph-Sisters Genovefa und Nelly weilten in der Wasgaugemeinde und berichteten aus erster Hand und sehr eindrücklich über die Situation in dem von ihnen verantworteten Zentrum „St. Joseph Shelter of Hope“ in Voi, das unter anderem rund 1.000 Aidspatienten samt Familien betreut und auch ein Hospital unterhält.
Mit Sister Genovefa arbeitet der Verein schon seit rund 25 Jahren sehr eng und vertrauensvoll zusammen. Jetzt konnte die Gründerin und bisherige Leiterin des Zentrums mit Sister Nelly ihre Nachfolgerin vorstellen. Die 33-jährige Ordensfrau, die sowohl als Krankenschwester als auch in der Verwaltung ausgebildet ist, stammt aus Mombasa. Sie hat bereits als Jugendliche die Arbeit in Voi kennengelernt und wuchs nach ihrem Eintritt in den St. Joseph-Orden Schritt für Schritt in die Verantwortung in Voi hinein, wobei sie aber weiter von Genovefa begleitet wird. „Aber sie ist jetzt die Chefin“, betonte Genovefa.
„Die Situation in unserem Land ist nicht einfach und sie ist durch den Ukraine-Krieg Aggression in der Ukraine noch schwieriger geworden“, berichteten die beiden Nonnen. Zwar sei die Corona-Pandemie, die das Hospital bis an die Grenzen belastet hatte, derzeit kein Thema, aber die ausbleibenden Regenzeiten sorgen im Land wegen der mangelhaften und schlimmstenfalls gar ausfallenden Ernten ohnehin für Riesenprobleme. Und dazu kommt der Ukrainekrieg und dessen weltweite Folgen: „Die Preise für Lebensmittel explodieren“, berichtete Genovefa und nannte als Beispiel Gemüse: „Was früher für 100 kenianische Shillinge zu haben war, kostet jetzt 250 Shillinge. Mais ist für viele Familien nicht mehr zu bezahlen.“
Das führe dazu, dass immer mehr Frauen, Männer und Kinder zum „Shelter of Hope“ kommen, um dort Nahrungsmittel nachzufragen. „Die Familien sind für diese Hilfe unendlich dankbar“, unterstrich Sister Nelly. Da kommt es gerade recht, dass die Aktion „E Zentner Mais fer Afrika“, die der Hauensteiner Verein vor Monatsfrist gestartet hatte, sehr gut angelaufen ist: Aus diesem Spendentopf konnte man jetzt bereits 1.500 Euro an Genovefa und Nelly übergeben. Dieses Geld soll gezielt für Familien und Kinder verwendet werden, die an den Rand der Hungersnot geraten.
Weitere 1.500 Euro aus dem Wasgau sollen helfen, finanzielle Engpässe im Hospital zu überbrücken. Dort nämlich gehen Zahlungen der nationalen Krankenversicherung nur sehr unzuverlässig ein. Da der Staat eher keine Hilfe leistet, steht die Arbeit des Krankenhauses oft vor dem finanziellen Kollaps, weil Medikamente und die Gehälter des Personals zu bezahlen sind. Bereits mehrfach hatte der Verein sehr spontan Mittel bereitgestellt, als Genovefa vor diesem Hintergrund dringend um Hilfe gebeten hatte. „Mehr als einmal wussten wir nicht, wie es weitergeht. Dann habt ihr uns mit den Spenden guter Menschen geholfen“, konstatierten Genovefa und Nelly, die übrigens mit einem Lied die Vision und die Mission des „Shelter of Hope“ besangen, sehr zur Freude der Hauensteiner Freunde.
In den vergangenen beiden Jahren wurde die Einrichtung der St. Joseph Sisters mit rund 20.000 Euro unterstützt. Für das Hospital hatte der Hauensteiner Verein unlängst unter anderem eine Überwachungseinrichtung für die Vitalparameter mitfinanziert. Spendengelder aus der „Gääße unn Hiehner“-Aktion wurden dafür verwendet, um Familien mit Ziegen und/oder Hühnern zu versorgen. Auch wurden Nähmaschinen besorgt, mit denen junge Frauen ein Zubrot verdienen können. Zudem wurden Schulgelder und –Uniformen bezahlt. Und nicht zuletzt: Immer wieder wurden die Spenden aus der Pfalz verwendet, um bedürftige Familien mit Nahrungsmitteln auszuhelfen. „Ihr seid Engel der Hoffnung“, dankte Schwester Genovefa mit einem „Herzen voller Freude und Dankbarkeit“.
Neben dem „Shelter of Hope“ arbeiten die Hauensteiner mit weiteren Projekten in Kenia, Tansania und Uganda zusammen. Wie in Voi, so berichten uns auch die anderen Partner von großen Problemen bei der Versorgung der armen Familien mit Nahrungsmitteln, berichten die Verantwortlichen der Aktion Afrika. „Wir sind deshalb sehr dankbar, dass unsere Aktion ,E Zentner Mais fer Afrika„ auf so fruchtbaren Boden gefallen ist“, konstatiert Alfred Busch, der Vorsitzende des Vereins. Man sei „tief berührt, dass so viele Menschen –trotz der auch bei uns schwieriger werdenden Umstände- Herzen und Geldbeutel öffnen, um Menschen zu helfen, die in großer Not sind.“
Corona, die Klimakrise und der unselige Ukraine-Krieg lassen gerade die armen Regionen der Welt besonders leiden. Das berichten nicht nur Genovefa und Nelly. „Viele Kinder überleben mit einer Mahlzeit am Tag“, schrieb auch Sister Salome aus Kitale. „Kleine Kinder und ältere Menschen sind stark unterernährt. Die Situation gleicht einer Hungersnot“, berichtet Father Shirima aus Kajiado.
Um in dieser schwierigen Situation zu helfen, wurde die Aktion „E Zentner Mais fer Afrika“ gestartet.
Eine Spende von 20 Euro (ein Zentner Mais), 30 Euro (ein Zentner Maismehl oder ein Zentner Bohnen) oder 50 Euro (zwei Zentner Mais oder 50 Liter Speiseöl) hilft den Partnern der Aktion Afrika, die Nahrungsmittel vor Ort zu kaufen und bedürftigen Familien bereitzustellen. wsch
Spendenkonto
„Aktion Afrika“,
Volksbank Südliche Weinstraße - Wasgau,
IBAN DE86 5489 1300 0071 8473 06
Kennwort „Mais fer Afrika“
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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