Erfolgs-Projekt „Kunst in der Schuhmeile“
Gelungene Premiere
Hauenstein. Für den Hauensteiner Künstler Martin Lorenz gab es am Ende der Premiere eine fast euphorische Bilanz. „Ja, das Experiment ,Kunst in der Schuhmeile’ hat sich mehr als gelohnt“. Und zuversichtlich fügt er in die Zukunft blickend hinzu, dass es zukünftig für die Kunstszene in Hauenstein ein ganz neues Projekt geben könnte.
Und warum eigentlich nicht? Wenn es nach Martin Lorenz geht – für ihn war es seine erste eigene Ausstellung überhaupt - sollten die Verantwortlichen jedenfalls eine solche Option zur festen Einrichtung werden lassen. „,Kunst in der Schuhmeile’ kann nach meiner persönlichen Ansicht jedenfalls ein überregionales weiteres Gütezeichen Hauensteins werden“, meinte Lorenz am Sonntagabend.
Und beim Überdenken einer möglichen neuen Tradition hat er recht mit der Idee einer Symbiose zwischen Kultur und einer eher nüchternen Location, wo es vordergründig nur um den Verkauf modischer Schuhe geht. Denn beim Reflektieren über dieses symbiotische Zusammenwirken „Kunst und Schuhe“ erinnert man sich gern, dass die Hauensteiner in den letzten 25 Jahren schon außergewöhnliche Erfolgserlebnisse gehabt haben.
Ausgehend von der Idee, dass sich „Kunst und Schuhe“ beileibe ideal ergänzen können - rund 80 Ausstellungen im Deutschen Schuhmuseum seit 1996 sind ein deutliches Zeichen dieses kultur-dualen Erfolgs - fand am vergangenen Wochenende bei goldenem Oktoberwetter eine geglückte Weiterführung in Deutschlands größter Schuhmeile statt.
Dort, wo sonst nur Schuhe bestaunt und gekauft werden, gibt es ähnlich wie im Museum viele räumliche und inhaltliche Anknüpfungspunkte und Sichtweisen, die Ausstellungs-Tradition „Kunst und Schuhe“ fest zu etablieren. Und das Publikum hat dieses Angebot bei der Premiere im Vestibül und dem Bisto des Schuh-City-Gebäudes erfreulich positiv angenommen, wie die Premiere-Ausstellung zeigte. Die eher nüchterne Schuhmeile könnte jedenfalls auch mit Kunst und Kultur veredelt werden.
Möglich gemacht haben es dem einheimischen Künstler Martin Lorenz, der mit Beginn seines Ruhestandes jetzt noch mehr sein musisches Talent intensivieren möchte, die neuen Pächter des Bistros in der „Schuhcity“ Timo und Sabrina Keller, die seit Anfang Oktober das Bistro gepachtet haben. Auch Timo Keller – er betreibt mit seiner Frau bekanntlich auch das überregional bekannte Bio-Unternehmen „Hollerbusch“ am Schuhmuseum - erkennt die Chance „Kunst und Schuhe“ dort zu vermählen, wo sich Menschen beim Kauf und Bewundern von Schuhen zusammenfinden.
Wer Timo Keller kennt, wird ahnen, dass er das Projekt in den neuen Räumen seines Bistros in Zukunft erfolgreich weiterentwickeln wird, hat er doch bekanntlich das Zusammenwirken „Kunst und Schuhe“ ganz nahe an seinem Geschäft im Schatten des Museums oft hat sehen und erleben können.
Zurück zum Künstler Martin Lorenz: Viele kennen den sympathischen Hauensteiner seit Jahrzehnten als begeisterten Sänger und einen der engagierten Jung-Funktionäre des Männergesangvereins, die in den letzten Jahren das Chorwesen auch auf dem flachen Land erfolgreich mit neuen Formen und neuen gemischten Chorarten umgestaltet und zukunftsfähig gemacht haben. Nur Eingeweihte wissen, dass der Lehrersohn aus Eußerthal sich seit Jahren mehr im Stillen mit seinen Kunsttalenten beschäftigte und auch schon zu einigen Ausstellungen eingeladen wurde.
„Auf dem kunsthandwerklichen Weihnachtsmarkt 2014 hat für mich alles angefangen“ kommt der eher ruhige Künstler fast ins Schwärmen, „und vor nicht allzu langer Zeit habe ich bei einer Ausstellung im pfälzischen Sankt Martin einen richtigen Motivationsschub von Insidern bekommen, meinen ganz persönlichen Stil konsequent weiterzuentwickeln.“ Und die Kunstinteressierten, die ihn schon 2014 in Hauenstein beobachtet haben, sahen bei dieser für ihn doppelten Premiere , dass Martin Lorenz sich und seinem besonderen eigenen Kunststil mehr als treu geblieben ist. Martin Loren kann sich jetzt als Jungrentner noch intensiver mit seiner ihm eigenen Kunst-Passion beschäftigen: Es ist Kunst , die „anders“ ist, die aber eine ganz neue Art von Bildern und Abbildungen interpretiert. Am einfachsten wird das Kunstverständnis von Martin Lorenz erklärbar, wenn man sich an den berühmten 1972 geborenen englischen Street-Art –Künstlers Banksy mit seinen Schablonen-Graffitis erinnert. „Aber auch die Kunst des 50jährigen russischen und in Stalingrad geborenen André Kohn hat mich immer schon begeistert und inspiriert“.
In diesem Kontext sind auch der bevorstehenden Jahreszeit Zeit einige Objekte gewidmet, die als etwas besondere weihnachtliche Holzkunst in Acryl und Öl zu apostrophieren sind. Überhaupt sind es die Farben in Öl und Acryl, die Martin Lorenz in seiner ihm eigenen individuellen Kunst zum Leuchten bringt. Und manche Objekte in ihrer Art besonders prägenden Formen und Farben haben bei Insidern schon ihren Platz zu Hause gefunden. Wenn Martin Lorenz seiner Linie treu bleibt, wird man noch einiges von dem sympathischen Hauensteiner („ich passe in keine Kunst-Schablone“) sehen und hören. Seine erste Ausstellung in seinem Heimatort, die zugleich auch eine Kunst-Premiere in der Schuhmeile ist, war jedenfalls in jeder Hinsicht ein richtungsweisender Weg. ws
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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