„Wandern für die andern – Kindern eine Zukunft geben“
Hungermarsch
Hauenstein. „Die Hilfe für die Kinder und Jugendlichen in den chilenischen Heimen ist nicht leichter, aber notwendiger geworden“, stellt Karl Meyerer fest. Er ist der Sprecher des Hauensteiner „Freundeskreises“, der auch 2021 den Hungermarsch zugunsten chilenischer Kinderheime durchführt. Er firmiert diesmal als „Hungermarsch in schwierigen Zeiten: Leben mit Corona“.
Es ist die 42. Auflage der Aktion „Wandern für die andern – Kindern eine Zukunft geben“. Aber der nach wie vor nicht eingedämmten Pandemie sind einschränkende Vorgaben geschuldet. Statt des traditionellen Sternmarschs zum Winterkirchel aus Hauenstein, Dahn, Erfweiler oder Schwanheim wird es am 12. September drei kleine Wanderrouten geben, deren Start und Ziel jeweils der große Vorplatz der Hauensteiner Christkönigskirche sein wird, wo um 11 Uhr der Abschlussgottesdienst gefeiert werden soll.
Wie notwendig die Hilfe für die Kinderheime gerade in diesen Corona-Tagen ist, beschreibt Pater Rafael, der Präsident der Kinderheimstiftung „Hogares de Menores Verbo Divino, in seinem Schreiben an die Teilnehmer des Hungermarsches: „Die Pandemie macht uns immer noch Angst. Durch die Erfindung des Impfstoffs, so dachten wir, käme alles schnell in Ordnung“. Aber diese Hoffnung habe getrogen: Die Pandemie sorge für zusätzliche Ausgaben für Hygienemaßnahmen. Und zudem hätten die „Geschäfte ihre Preise erhöht und einfach alles ist teurer geworden“. „Wir sind weiterhin auf eure wertvolle Unterstützung angewiesen“, schreibt Pater Raphael weiter. Und: „Wir wollen nicht zulassen, dass das Virus unsere Kinder in Armut stürzt“. Der aus Togo stammende Priester bedankt sich in herzlichen Worten „für eure Großzügigkeit und Sorge um unsere Kinder und deren Zukunft.“
In den Heimen nehme man –auch als Corona-Folge- zunehmend ein verändertes Sozialverhalten der Kinder, die wegen Corona „zu lange wortwörtlich eingesperrt gewesen“ seien, wahr. In der Einladung zum Hungermarsch thematisiert denn auch der Freundeskreis die Situation der Kinder und Jugendlichen in Chile: „Sie leben in einer ungerechten Gesellschaft. Sie leiden unter Hunger, Armut, Gewalt und Härte. Sie leiden stumm, werden ruhiger, ziehen sich zurück, das Lächeln weicht einem ausdruckslosen Gesichtsausruck.“ Und diese Kinder „brauchen uns. Wir sind ihre Hoffnungsträger. Deshalb organisieren wir wieder den Hungermarsch und bitten erneut um Ihre Spende“, heißt es dort.
Die Organisation läuft in den engen Leitplanken der Corona-Verordnungen. Sie ließen die Hoffnung, sich wieder am Winterkirchel treffen zu können, platzen. Und sie machen auch das eigentlich geplante Benefizkonzert der Gruppe „Folks of Glen Queich“ unmöglich. Folgender Ablauf ist nun geplant, wobei mögliche neue Vorgaben auch hier Modifikationen notwendig machen können.
Statt des Sternmarschs gibt es drei Wanderungen, die jeweils um 9.30 Uhr an der Christkönigskirche beginnen. Route 1 führt über rund zwei Kilometer von der Ecke Pirminius- und Michaelstraße auf einem ebenen Waldweg oberhalb der Freiherr-vom-Stein-Straße zum DRK-Haus und von dort zurück zur Kirche. Rund vier Kilometer lang ist Route 2, die über das Rauschloch zum Steinbruch und zum Maifelsen und zurück zur Kirche führt.
Die Route 3 zieht den Rauschlochweg hoch zum Wasserhochbehälter, folgt einen Kilometer dem „Sieben-Kehren-Weg“, ehe er zum Maifelsen abbiegt. Diese Route ist sechs Kilometer lang.
Um 11 Uhr beginnt dann der Gottesdienst, der nach der derzeitigen Planung auf dem Rasen vor dem Westportal der Christkönigskirche gefeiert werden soll. Ihn zelebrieren Pater Raphael, der Hauensteiner Ortspfarrer Ulrich Nothhof und ein Mitglied des Pastoralteams Dahn. Musikalisch wird ihn die Hauensteiner Schola unter der Leitung von Jutta Seibel den Gottesdienst begleiten.
Auf dem Platz selbst gelten die gültigen Coronaregeln. Die Teilnehmer am Gottesdienst müssen sich zur Kontaktnachverfolgung in Listen eintragen. Pro Tisch dürfen nur sechs Personen Platz nehmen. Zum Gottesdienst wird auch ein Fahrdienst eingerichtet. Wer zuhause abgeholt werden möchte, kann sich bei Karl Meyerer (06392-2905) anmelden.
Die Kinderheime der Stiftung
Sieben Heime und zwei Tagesstätten –von Puerto Varas im Süden Chiles bis zur Hauptstadt Santiago im Norden- unterhält die Stiftung, die unter dem Dach der Steyler Missionare zuhause ist und von Pater Raphael geleitet wird. Rund 280 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs Tagen bis zu 18 Jahren, die von der Straße, aus kaputten Familien und aus dem Umfeld von Kriminalität, Prostitution und Vernachlässigung in die Heime kommen, erhalten dort das Rüstzeug, ihr künftiges Leben selbstständig und menschenwürdig zu gestalten.
Viele sehr positiv verlaufene Lebensläufe machen deutlich, dass die Spenden aus dem Wasgau und aus einem großen Netz aus ganz Deutschland an der richtigen Stelle ankommen und Früchte tragen. fjsch
Spendenkonten
Sparkasse Südwestpfalz
Iban DE26 5425 0010 0030 0058 47
Volksbank Südliche Weinstraße-Wasgau
Iban DE13 5489 1300 0071 0667 03
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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