Bürgermeisterwahl VG Hauenstein
Kandidat Weisgerber stellt sich vor
Verbandsgemeinde Hauenstein (Südwestpfalz). Wie bereits mehrfach gemeldet, steht in der Verbandsgemeinde Hauenstein am 19. September dieses Jahres die Neuwahl des hauptamtlichen Bürgermeisters an, nachdem der bisherige Verwaltungschef Werner Kölsch sein Amt abgibt. Fünf Kandidaten, ausschließlich männliche, bewerben sich und wurden zugelassen. (Wir berichteten von der Sitzung des Wahlausschusses.) Nach vorangegangenen Berichten zu den anderen Bewerbern konnte nun mit Thomas Weisgerber ein Gespräch geführt werden.
Seit zehn Monaten arbeite er als Bautechniker in der Verbandsgemeindeverwaltung Hauenstein, teilt Thomas Weisgerber mit. Aus dem Kreis der dortigen Kolleginnen und Kollegen sei die Anregung gekommen, sich um das vakant werdende Bürgermeisteramt zu bewerben. Als eine seiner ersten Baustellen würde er im Fall des Erfolges schauen, wo diese Verwaltung effektiver werden kann, in angemessenem Tempo und ohne die Mitarbeiterschaft zu überfordern. „Wir bewegen uns auf die Digitalisierung sehr schnell zu, das ist mir bekannt aus meiner Tätigkeit im Hochbau.“ In der Vergangenheit sei die Verwaltung der Verbandsgemeinde personell ausgedünnt worden. Alle seien dort extrem motiviert und leisteten Übersoll. „Meine Kolleginnen und Kollegen reißen sich Arme und Beine aus.“ Er sehe eine Fürsorgepflicht und wolle „die Leute nicht ausbluten“. Dementsprechend würde er nötigenfalls im Rat auf den Tisch schlagen: „wenn ihr eine funktionierende Verwaltung wollt, müsst ihr Stellen besetzen!“. Dabei wolle er die Gemeinde nicht finanziell überfordern. Als ehemals Selbstständiger sei er Realist, trotz seiner Linken-Vergangenheit: „Man muss auch betriebswirtschaftlich denken“.
Für den Erhalt dieses Gemeinwesens, wofür er voll und ganz einstehe, sei auch eine funktionierende Verwaltung Voraussetzung. „Man muss den Bestand der Verbandsgemeinde in Mainz vertreten und dazu muss die Verwaltung effektiv sein.“ Es dürfe dort nicht der Eindruck entstehen, sie komme ihren Aufgaben nicht ausreichend nach.
Er wolle eine bürgernahe Verwaltung, unterstreicht der Kandidat. „Das ist für mich, ein Bürger kann anrufen, ein Baum sei umgefallen und versperre die Zufahrt zu seinem Haus und es wird sich zeitnah der Sache angenommen.“ Die kleineren Gemeinden dürften innerhalb der Verbandsgemeinde nicht länger benachteiligt werden. „Ortsbürgermeister beschweren sich, Großprojekte wie die Kindertagesstätte (Neubau in Hauenstein) dominieren und die Dorfsanierung fällt hinten runter.“ Auch wolle er mehr Ökologie umsetzen. Die VG Hauenstein sei diesbezüglich gut aufgestellt, viel sei gemacht worden. Darauf wolle er aufbauen, in ökonomisch sinnvollem Rahmen.
Er trete für keine Partei an, betont Thomas Weisgerber. Nach seiner Erfahrung als ehemaliges Ratsmitglied sei Parteibindung ein zu enges Korsett und in der Kommunalpolitik extrem hinderlich. Möglicherweise würden Parteien der VG seine Kandidatur unterstützen. Sondierungen liefen.
Er sei Mitglied der Partei DiB („Demokratie in Bewegung“, gegründet 2017). Ursprünglich habe er den Grünen zugeneigt. „Die erste politische Partei in der ich Mitglied war, ist die WASG“ („Arbeit und soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative“, gegründet 2005), berichtet Thomas Weisgerber. Als sich die WASG dann mit der PDS zur Partei Die Linke zusammengeschlossen habe (2007), sei er nicht glücklich gewesen, aber mitgegangen um sich weiterhin in der Kommunalpolitik engagieren zu können. 2017 sei er aus dieser Partei ausgetreten.
Thomas Weisgerber ist Bautechniker, knapp 59 Jahre alt, verheiratet, die Familie hat zwei Töchter. Er ist in Saarbrücken geboren worden und aufgewachsen. Um an der dortigen Technischen Universität zu studieren kam er nach Kaiserslautern, wo er 2009 - 2014 für die Partei Die Linke im Stadtrat war und zuletzt in einem Architekturbüro arbeitete. Von dort pendele er derzeit mit dem Elektroauto zur Arbeit nach Hauenstein. Im Fall seiner Wahl würde er sich eine Zweitwohnung nehmen, lässt er wissen. Umziehen in die Verbandsgemeinde Hauenstein könne die Familie nicht, hauptsächlich weil seine Frau Christina in Kaiserslautern mit einer Tierarztpraxis etabliert sei.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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