„Politischer Waldspaziergang“
Ministerin Katrin Eder besuchte VG Hauenstein

„Ich bin mehr ein Naturmensch“ beschrieb sich die in der Landeshauptstadt Mainz geborene Katrin Eder. Tatsächlich genoss sie offensichtlich die Wanderung im Pfälzerwald. 4. von links Manfred Seibel, 5. Patrick Weißler (Bürgermeister der VG Hauenstein). | Foto: W. G. Stähle
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  • „Ich bin mehr ein Naturmensch“ beschrieb sich die in der Landeshauptstadt Mainz geborene Katrin Eder. Tatsächlich genoss sie offensichtlich die Wanderung im Pfälzerwald. 4. von links Manfred Seibel, 5. Patrick Weißler (Bürgermeister der VG Hauenstein).
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Verbandsgemeinde Hauenstein (Südwestpfalz). Gestern Nachmittag (4. Mai 2024) besuchte Katrin Eder (B90/Grüne), Landesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) die Verbandsgemeinde Hauenstein, der Ankündigung zufolge zum „Politischen Waldspaziergang“. Angesichts Topographie und Streckenlänge entpuppte der sich eher als Wanderung, in deren Verlauf wechselnde Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Ministerin Meinungen austauschten, Fragen stellten und plauderten. Verschiedentlich wurde angehalten um örtliche Besonderheiten im Waldbiotop sowie daran anknüpfend das Ressort der Ministerin betreffende Thematiken anzusprechen. In der oberhalb Schwanheim liegenden „Wasgauhütte“ war abschießend ohne Zeithorizont reichlich Gelegenheit zum lockeren Austausch mit Katrin Eder und untereinander. Die Ministerin hatte offensichtlich Spaß und erwies sich als ausgesprochen aufgeschlossen.

Im Pfälzerwald würden die Themen Natur- und Sportregion aufeinandertreffen, sprach Manfred Seibel, Vorsitzender des veranstaltenden Gemeindeverbandes Hauenstein von Bündnis 90 / Die Grünen, bei seiner Begrüßung an. Dies würde sich in der Region weitgehend vereinbaren lassen. „Wir kommen auch mit Mountainbikern ganz gut zurecht.“ Die geplante Neufassung des Bundeswaldgesetzes habe „einen ziemlichen Aufruhr hervorgerufen“, unter anderem mit Blick auf die Kommunale Wärmeplanung. Stichworte seien „Energie aus Biomasse“, darunter Holzhackschnitzel-Heizung.
   Eine waldnahe Verwertung von Restholz in begrenztem Umfang könne durchaus sinnvoll sein und entspreche der Tradition, in Städten kämen Holzhackschnitzel als Heizmaterial kaum in Frage, äußerte Katrin Eder. Dafür seien auch die zur Verfügung stehenden Mengen viel zu gering.

„Der Pfälzerwald ist unser Flaggschiff. Das hört man immer wieder wenn man mit Leuten redet“, betonte Ministerin Eder. „Hier war ich zwar noch nicht so oft und führe das darauf zurück, dass ich immer Problembezirke gezeigt bekomme.“ Sie freue sich in der Region Hauenstein sein zu können und so mal wieder naturnah in Bewegung zu kommen. In Mainz (wo sie 1976 geboren wurde) gäbe es wenig Wald. In Zusammenarbeit mit Steffi Lemke (Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz; BMUV) setze sie sich für das Naturschutzprojekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ ein, schnitt sie an und ermunterte, sie wolle die Gelegenheit vor Ort nutzen um Dinge aufzunehmen und umzusetzen. „Ich möchte hören was es hier an Anregungen gibt.“

Zum dritten Mal sei nun eine Ministerin in die Verbandsgemeinde Hauenstein gekommen, erwähnte Manfred Seibel. Anlässlich der Einweihung des um einen Lehrpfad aufgewerteten Dimbacher Buntsandstein Höhenweges sei die Vor-Vorgängerin Ulrike Höfken hier gewesen (wir berichteten) und Vorgängerin Anne Spiegel habe sich im Wald von Schwanheim mit Forstleuten getroffen. „Das ist wohl auf die Hartnäckigkeit von Manfred Seibel zurückzuführen“, mutmaßte schmunzelnd die Ministerin. Ihm sei auch schon gelungen Kürzungen zu verhindern.

Beim Zwischenhalt bei einem an den Wald grenzenden Wiesengebiet wurde die Weidetierhaltung angesprochen. Diese sei im Naturschutz wichtig, positionierte sich Katrin Eder. Dementsprechend sei der Wolfsschutz aktuell. Vereinzelt durch den Pfälzerwald Richtung Westen ziehende Wölfe kämen vor. Probleme habe es hier bislang keine gegeben. Das wurde von einem mitwandernden Schafzüchter bestätigt. Er schütze seine Tiere mittlerweile vorsorglich mit speziellen Zäunen, die höher sind, durchschlüpfen verhindern und unter stärkere Stromspannung gesetzt werden können, beschrieb er dem Verfasser ergänzend. Wanderschäfer würden beklagen, dass Herden nach Wolfsangriffen meistens nicht mehr mit Hunden zu lenken seien. „Die laufen dann auf die Straßen.“ „Jedes Schaf macht mehr für die Umwelt als Wölfe“, steuerte ein anderer bei. „In Brandenburg schließen Waldkindergärten“, wurde eingeworfen.
   Sie verstehe die Kollegen in anderen Gebieten. Brandenburg sei das Bundesland mit der größten Population. Der Wolf sei in fast jeder Sitzung des Umweltausschusses ein Thema, schilderte Katrin Eder. Es gäbe einen Konflikt Stadt/Land. Leute in städtischen Gebieten würden eher für Wölfe eintreten. „Der Wolf ist geschützt. Die Frage ist, was ist mit Problemtieren“.
   „Der Luchs reißt auch Lämmer“, brachte Katrin Eder noch in die Diskussion ein. Insgesamt seien Luchse ein Gewinn, wurde von Forstleuten geäußert. Neben den Jägern würden diese Wildkatzen indirekt für eine Verringerung des Verbisses an Jungbäumen sorgen.
   Angesprochen wurde unter anderem auch, wie die Anpflanzung von neuen Baumarten zu sehen sei. Diese würden die Vielfalt erhöhen, zeigte sich ein pensionierter Förster überzeugt. „Naturschutzverbände sehen nicht heimische Arten kritisch. Wir unternehmen punktuell Versuche“, schilderte die Ministerin, in deren Ressort auch die staatliche Forstverwaltung angesiedelt ist. Esskastanien (in der Region Hauenstein natürlicherweise verbreitet) seien auch dabei. „Die Natur wird die Auswahl treffen“, meinte Manfred Seibel.

Weitere Themen waren im Wald verbleibendes Totholz, Brandschutz, Holz als Baustoff, sowie ob und unter welchen Voraussetzungen zur Pflege und Verjüngung des Waldes Einzelbaumentnahmen oder kleinräumige Kahlschläge vorzuziehen seien. Angesprochen wurde zudem der (auch) im Wald herrschende Mangel an Arbeitskräften mit praktischen Fähigkeiten: „Es fehlen Fachleute. Wir brauche Indianer, nicht nur Häuptlinge“.

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Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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