Waldsterben
Es war einmal ein Wäldchen
Jockgrim. Wer mit der S-Bahn auf der Strecke zwischen Wörth und Jockgrim fährt, sieht seit Herbst 2020 gefällte Bäume auf der einstigen Waldfläche „Am Kirchel in der Brunnengewanne“ auf Jockgrimer Gebiet. Im letzten Sommer war das Waldstückchen an der Bahnlinie zwischen der K10 und dem Schmerbach noch satt grün, von hörbar vielen Vogelarten und spürbar vielen Insekten bevölkert. Wildschweine soll es nach Auskunft der Jäger dort auch gegeben haben. In der feuchten Brunnengewanne stand ein dichter Bewuchs aus Bäumen, Büschen und Bodenpflanzen. Durch den für das Eschensterben bekannten Pilz wurden die Eschen krank und stürzten um. In dem kleinen Wäldchen war es im Sommer kühl, an heißen Sommernachmittagen spendete es der Umgebung ein kühles Lüftchen.
Ab September 2020 wurden die ersten Bäume gefällt. In einer Gemeinderatssitzung im Herbst 2020 wurde berichtet, nach Angabe nach der Forstverwaltung hätten die Pappeln das Ende ihrer Lebenszeit erreicht und müssten auch noch gefällt werden. Im Laufe des Winters lagen ihre Stämme dann an den mit Kies aufgeschütteten ehemals feuchten Waldwegen.
Seit März ist die abgeholzte Waldfläche kein Lebensraum für Tiere mehr. Im nächsten Sommer werden die Blätter der Pappeln nicht mehr im Sommerwind rauschen und den leeren Waldboden vor heißen Sonnenstrahlen schützen. Nichts wird summen, keine Vögel zwitschern und die Wildschweine bleiben „obdachlos“. So besteht nur noch die Hoffnung, dass zügig mit geeigneten Setzlingen aufgeforstet wird, damit in den nächsten 50 Jahren aus dem kahlen Waldboden wieder ein Wäldchen wächst, das vielen Arten Lebensraum bietet.
Autor:Andrea Abt aus Jockgrim |
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