Offener Brief an Dreyer und Hubig
Kein Konrektor für die Grundschule Rheinzabern?
Rheinzabern. In einem offenen Brief wenden sich Ortsbürgermeisterin Alexandra Hirsch und die Gemeinderäte aus Rheinzabern an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Stefanie Hubig. Es geht um Probleme an der Grundschule „An der Römerstraße" Rheinzabern. Die Unterzeichnenden bitten darum, die aus ihrer Sicht "nicht länger hinnehmbaren Zustände" an der Schule zu verbessern.
Es geht darum, an der Schule die Stelle einer Konrektorin beziehungsweise eines Konrektors zu besetzen. Voraussetzung dafür wäre eine über drei bis fünf Jahre durchgehende Zahl von mehr als 180 Schülern. Die für Rheinzabern zu erwartenden Schülerzahlen sind für die kommenden Schuljahre zur Zeit mit 192 (2021/22), 176 (2022/23), 192 (2023/24), 197 (2024/25) und mit 180 (2025/26) prognostiziert. Doch in Rheinzabern geht man davon aus, dass diese Zahlen übertroffen werden: Die Gemeinde wachse, sei Zuzugsgebiet, es werde gebaut.
Die Arbeitsbelastung sei ohne die Unterstützung durch einen Konrektor für die Grundschulleitung extrem hoch. Aufgrund von Corona und längerer Krankheit der Rektorin sei das Problem an der Grundschule in Rheinzabern in den vergangenen Monaten mehr als deutlich geworden. Das Fehlen einer Konrektorenstelle mit allen damit verbundenen pädagogischen Möglichkeiten gehe zulasten der Kinder und der Lehrkräfte. Insbesondere im Hinblick auf die viel besprochene Digitalisierung gäbe es noch viel zu tun. Die Hardware sei bereit gestellt worden, doch es fehle an Lehrern, die die Digitalisierung vorantreiben. Und das, obwohl die Grundschule in Rheinzabern Medienkompetenzschule sei. "Ausstattung und finanzielle Unterstützung alleine reiche nicht aus, es fehlt an Personal", heißt es in dem Schreiben.
Die aktuelle Situation schade Kindern und Lehrern gleichermaßen. Letztere würden durch Arbeitsüberlastung in den Burnout getrieben oder seien frustriert. Das führe zu unnötiger personeller Fluktuation. Auch der Lernerfolg der Schüler sei gefährdet. Homeschooling, Fern- und Wechselunterricht hätten zu Lernproblemen und Lücken geführt. Durch die Schnelltests an vier Tagen pro Woche fielen noch einmal rund 30 Minuten Unterricht pro Tag weg - zwei Unterrichtsstunden pro Woche. In allen Klassen gebe es deutlich mehr Lerndefizite und Auffälligkeiten als bisher. Dieses Problem lasse sich nicht durch Sommerschulkassen lösen, die irgendwo zentral und durch ungeschultes Personal stattfinden. Stattdessen brauche es mehr Lehrerwochenstunden und ausgebildetes Förderpersonal.
"Eine solch massive Problematik hatten wir an unserer Schule in Rheinzabern noch nie", heißt es in dem Schreiben. Unterschrieben haben Ortsbürgermeisterin Alexandra Hirsch, Reiner Marz von der CDU-Fraktion, Willi Hellmann für die SPD-Fraktion, Herbiert Spaniol von Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie Richard Ohmer für die FDP-Fraktion.
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