Elternbeirat der Grundschule Rheinzabern fordert
Konrektorenstelle dringend besetzen
Rheinzabern. Nachdem sich unlängst bereits die Ortsbürgermeisterin Alexandra Hirsch zusammen mit Gemeinderäten aus Rheinzabern in einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kultusministerin Stefanie Hubig gewandt haben, legt nun der Elternbeirat der Grundschule Rheinzabern nach und fordert ebenfalls in einem offenen Brief vehement die Besetzung der Konrektorenstelle. "Wir ärgern uns sehr, dass die ADD nicht handelt und zusieht, wie sich die Schulleitung und die Lehrer abstrampeln und dabei an ihre Belastungsgrenzen stoßen oder sogar darüber hinaus gehen", sagt Vera Jacob-Kleeberg für den Schulelternbeirat.
So heißt es in dem Schreiben der Elternvertreter
"Sehr geehrte Damen und Herren,
der SEB (Schulelternbeirat) der Grundschule Rheinzabern fordert dringend eine Konrektorenstelle für unsere Schule einzurichten.
Zahlen können hier nicht die einzige Basis liefern, zumal eine „normale“ Grundschule bis zu 180 Schülern genauso personell besetzt wird, wie eine Ganztags-Grundschule, wie das hier der Fall ist. Der Aufwand hierfür ist definitiv absolut nicht vergleichbar, vielmehr müsste gerade der Aufwand für die Ganztagsschule zwingend der Schülerzahl aufaddiert werden.
Rheinzabern ist eine absolute Zuzugsgemeinde im 'Speckgürtel' des Rhein-Neckar-Kreises; bereits jetzt sind die Schülerzahlen schon höher (175) als vor einem halben Jahr zu Beginn des Schuljahres (165). In den Jahren 2021/22 bis 2024/25 haben wir nach der Grundlage der Einwohnermeldeamtszahlen 184-164-176-174 Schüler; die Gemeinde prognostiziert allerdings für diesen Zeitraum je eine Schülerzahl von 192, 176, 192 und 197. Also eine Wellenbewegung immer um +/- 180 Schüler zzgl. 45 Schüler für die Ganztagsschule – mit entsprechendem Personal.
Ein solches Konstrukt ist mit einer einzigen Rektorenstelle -ohne Vertretung und Unterstützung- nicht ideal besetzt. Selbst in unserer Verbandsgemeindeverwaltung hat jede Leitung einen Vertreter, je in der Zentralabteilung, Bürgerservice, bauliche Infrastruktur, Finanzabteilung, VG-Werke.
Eine Recherche ergab, dass der Schwellenwert von 180 in anderen Bundesländern bereits herabgesenkt wurde – teilweise schon in 2017!
In unserer Grundschule war gerade eine längere Krankheit der Schulleitung aufzufangen – und das Ganze auch noch in der Coronazeit. Lehrkräfte, die hier einspringen, arbeiten mit viel Herzblut für die Schule und Schüler, gehen an oder übers Limit, um einigermaßen aufzufangen, was von der Verwaltung in solchen Fällen nicht geleistet wird. Selbstverständlich geht hierdurch auch wieder Zeit an unseren Kindern ab, die sowieso mit Defiziten zu kämpfen haben.
Hier kommt die gesamte Tragweite dieser Sparmaßnahmen zum Tragen. Nicht nur, dass eine Lehrkraft plötzlich für die Rektorentätigkeit völlig unvorbereitet, ohne die dafür benötigten Kenntnisse, ins kalte Wasser springen muss, die ADD sieht sich auch nicht in der Lage diese Vertretungen personell zu unterstützen. Das heißt, die Person, die diese Vertretung übernimmt, muss nicht nur eine Tätigkeit ausführen, von der sie im Zweifel überhaupt keine Ahnung hat, nein, sie muss es auch noch zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit tun – zwei 100 Prozent-Stellen für eine Arbeitskraft!
Wer soll sich das denn freiwillig antun? Unsere Schule hatte das Glück, Personal zu haben, das sich dieser übermenschlichen Forderung stellte, weil ihnen einfach das Herz an dieser Schule und den Schülern hängt – aber das kann für die Zukunft definitiv so nicht mehr erwartet werden, auf keinen Fall bei einem längeren Ausfall der Schulleitung.
Im Übrigen sieht es für die Rektorenstelle nicht besser aus. Die Anzahl der Bewerber auf die freiwerdende Stelle in Rheinzabern lässt nicht darauf schließen, dass Bewerber für eine Tätigkeit an einer solch großen Schule Schlange stehen. Erst recht nicht ohne Hilfe durch einen Konrektor.
Sehen Sie über den Tellerrand hinaus und bewilligen Sie eine zusätzliche Konrektorenstelle!
Mit freundlichen Grüßen
Der Schulelternbeirat der Grundschule 'An der Römerstraße' in Rheinzabern"
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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